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Die Garageneinfahrt wird gepflastert (Teil 1)

Diese Woche wurde das (vielleicht letzte) größere Teilprojekt in unserem Hausbau angefangen – die Garageneinfahrt. Nachdem der Straßenbau an unserer Straße (mit einigen Schäden an unserer Hecke) beendet wurde, kann und soll auch die Einfahrt fertig werden. Ganz treu unserem inoffiziellen Gartenkonzept „möglichst viel in grün“, soll auch unsere Einfahrt zur Garage mit Rasen bedeckt sein. Nach etwas Recherche habe ich die Variante mit Rasenwaben aus Kunststoff verworfen. Diese soll nach einem Jahr nicht mehr so toll aussehen, da die Rasennarbe schnell rauswächst und dann doch beim drüberfahren beschädigt wird. Trotz vielen Angeboten von diesem Plastikzeug habe ich keinen einzigen gesehen, der sowas im Einsatz hätte. Deswegen haben wir uns traditionell für Rasengittersteine entschieden, wobei so oft sieht man sie in Garageneinfahrten auch nicht.

An einem Tag hat ein Erdbauer-Team die L-Steine von einer Seite der Einfahrt aufgestellt und die Randsteine auf der anderen einbetoniert. Dazwischen Schotter planiert und verdichtet, darauf Sand. Der Übergang zum Garagenestrich wurde mit Bitumenfolien abgedichtet – eine Lösung aus der Praxis, die angeblich gut funktionieren soll. Es ist ja extrem wichtig, dass kein Wasser unter den Estrich kommt. Sonst ist die aufwändige Versiegelung schnell weg. Anschließend wurde eine kleine Rampe zwischen dem Estrich und den Steinen zubetoniert – leider ohne eine Dehnungsfuge. Über die Rampe soll das Regenwasser von der Garagenwand größtenteils abfließen. Ich muss sie vermutlich noch irgendwie wasserdicht streichen, sonst reißt sie wahrscheinlich beim Frost.

Eigentlich soll das Ganze antrazitfarben werden, so wie die anderen Betonsteine rund um das Haus. Leider sind Rasengittersteine außer grau kaum zu bekommen. Deswegen werde ich das noch streichen, bevor das Gras kommt, und zwar mit einer Betonlasur, die sehr gut und lange halten soll. Auch die Lichtschachtabdeckung soll doch durch eine auf Maß gefertigte, leicht abgeschrägte Konstruktion auf die Höhe des Randsteins angehoben werden.

Abgesteckte Einfahrt mit Schotter verdichtet
Abgesteckte Einfahrt mit Schotter verdichtet
Der Übergang zum Estrich mit Folien abgedichtet
Der Übergang zum Estrich mit Folien abgedichtet
Fertig verlegte graue Rasengittersteine
Fertig verlegte graue Rasengittersteine

 

Freie Schornsteinfegerwahl?

Einige erinnern sich noch an den kostenpflichtigen Feuerstättenbescheid, der das Ende des Monopols der örtlichen Schornsteinfeger einläuten sollte. Darin steht bei mir, dass unser Schornstein zweimal im Jahr (Marz-April und Oktober-November) geputzt werden soll und ich mich selbst um die rechtzeitige Beauftragung eines Schornsteinfegers bemühen soll. Ich bin mit unserem Bezirksschornsteinfeger voll zufrieden. Bisher hat er sich auch bei der Terminauswahl sehr flexibel gezeigt. Überhaupt kein Grund zu meckern. Ich glaube auch nicht daran, dass jemand sonst für viel weniger als 25 EUR aufs Dach steigen möchte.

Dennoch habe ich mich im Internet nach Alternativen umgeschaut. Die Webseite schornsteinfeger-vergleichen.de spuckt für Dormagen ein paar Namen und Adressen aus. Unklar bleibt, was diese Leute machen und wie man sie kontaktieren kann. Auch bei freie-schornsteinfeger-wahl.de findet man kaum Gesuche und noch weniger Angebote. Die etwas spartanisch gestaltete Suche auf kehrzeit.de ergab den nächsten Schornsteinfeger, der nicht Bezirksschornsteinfeger ist, in knapp 50 km Entfernung. Auch auf schornsteinfegerindex.de [Seite mittlerweile offline] ist es noch sehr rar gesäht.

Also: Wo bleibt der lang ersehnte Wettbewerb?

Schmutzwassergebühren und Bagatellgrenze

Unser Dormagener Steueramt hat die Gebührenzahler mit Gartenwasserzähler regelrecht mit der Nase auf das neue Urteil des OVG NRW vom 3. Dezember 2012 Az. 9 A 2646/11 gestoßen, als das Amt die korrigierten Bescheide für die Schmutzwasssergebühr 2013 verschickt hat. Ein mutiger Bürger hat in einer anderen nordrhein-westphälischen Stadt erreicht, dass das Oberverwaltungsgericht die sog. Bagatellgrenze in der Gebührensatzung für ungültig erklärt, da sie unter anderem gegen den verfassungsrechtlichen Gleichheitsgrundsatz (Art. 3 Abs. 1 GG) verstößt. Auch die Dormagener Satzung enthält diese Bagatellgrenze in Höhe von 15 m³ pro Jahr, die bei der Berechnung des „zurückgehaltenen Wassers“ unberücksichtigt bleiben. De facto werden durch diese Bagatellgrenze von fast jedem Gebührenzahler mit einem Gartenwasserzähler ca. 30 EUR pro Jahr der Stadt geschenkt.

Für 2013 hat das Steueramt die Bremse gezogen und im aktuellen Gebührenbescheid die 15 m³ wieder abgezogen. Interessanterweise wollte das Amt aber selbst auf Antrag die Bescheide von 2010 bis 2012 nicht zurücknehmen und korrigieren. Die Klagefrist gegen die Bescheide sei abgelaufen, so die einzige Begründung der Behörde. Die Rücknahme der rechtswidrigen Bescheide steht in der Tat im Ermessen der Behörde. Gagegen zu klagen ist vermutlich ziemlich aussichtslos. Aber das Steueramt soll noch irgendwann die auf den tatsächlichen Wasserverbrauch korrigierten Schmutzwasserbescheide für 2011 und 2012 schicken. Dann könnte man gegen diese mit guten Erfolgsaussichten klagen. An dieser Stelle gibt’s natürlich keine Rechtsberatung! 🙂

Abfallkalender 2013 für “Im Gansdahl II”

Wie schon in den Jahren davor gibt’s auch für 2013 den digitalen Abfallkalender für Gansdahl II hier bei uns im iCal-Format zum Download. Alle Verschiebungen wegen Feiertagen sowie Schadstoffmobiltermine in Delhoven sind in unserem digitalen Kalender schon enthalten. Die Müllabfuhrtermine sind für 7 Uhr eingestellt, die Erinnerung kommt 12 Stunden davor. Für den Restmüll gibt’s zwei Terminreihen: eine 7tägige und eine 14tägige. Eine davon sollte man nach dem Import löschen.

Abfallkalender 2013 Im Gansdahl II (ics-Datei zum Import im Kalender)

Frohe Weihnachten!

Die Straßen „Im Gansdahl II“ werden ausgebaut

Seit ca. einem Monat läuft der sogenannte Straßenendausbau in unserem Baugebiet. Das heißt: es wird endlich gepflastert. Unser Straßenabschnitt (Von-Witzleben-Str. NORD) war nach der Von-Witzleben-Str. SÜD erfreulicherweise als zweiter dran. Es wird also Stichstraße pro Stichstraße gepflastert. Endlich verschwinden die dreckigen und löchrigen Baustraßen. Jeder Abschnitt dauert ca. 2 Wochen, solange müssen wir draußen parken und unsere Mülltonnen zur Hauptstraße bringen. Zum Schluss wird irgendwann im Spätsommer 2013 die Durchgangsstraße asphaltiert, wenn Schnee oder Frost nicht dazwischenkommen.

Jetzt kann man sehen, ob die Grundstückhöhe, die bei uns beim Anlegen der Rasenfläche einfach Pi mal Daumen aufgeschüttet wurde, einigermaßen passt. Unsere Hecke ist stellenweise bis zu 10 cm höher als der neu gesetzte Randstein. Ist aber nicht schlimm, man kann da was abziehen. Schlimmer ist, dass die Straßenbauarbeiter beim Setzen der Steine ordentlich in unser Grundstück geschnitten haben und wahrscheinlich die Wurzeln beschädigt und außerdem die Hecke ordentlich mit Beton verschmutzt haben. Beim Verfüllen haben sie gleich ein paar komplette Zweige der Hecke komplett mit eingegraben. Das war nicht sorgfältig!

Ein Abschnitt fertig, unser ist gesperrt
Ein Abschnitt fertig, unser ist gesperrt
Die Rinne in der Mitte, Randsteine zu Seiten
Die Rinne in der Mitte, Randsteine zu Seiten
Anschluss unserer Hecke an die Straße
Anschluss unserer Hecke an die Straße

Zählerstände und Arbeitszahlen im 3. Jahr

Da ich dieses Jahr keine Stromzählerstände mehr zu melden hatte (der einzige verbleibende Stromzähler macht’s automatisch), habe ich fast verpasst die Verbrauchsstatistiken fürs dritte Jahr in unserem Haus zu ziehen. Und hier sind die Zahlen, wie immer jeweils vom 01.11. bis 31.10.

2009/10 2010/11 2011/12
Wasserverbrauch, m³ 129 135 127
davon im Garten, m³ 42 56 40
Stromverbrauch Haushalt, kWh 2207 1940 2226
Stromverbrauch Wärmepumpe, kWh 2719 2158 2292
Wärmeertrag (nach Vaillant), kWh 8966 7499 8040
Jahresarbeitszahl (ohne Heizpumpe) 4,30 4,47 4,51

Das Jahr war nicht so trocken, aber durchgängig kälter als das Jahr davor. Man erinnert sich nur an die Frostzeit im Februar. Deswegen musste die Wärmepumpe etwas mehr heizen. Daher kam dabei auch eine marginal bessere Arbeitszahl von 4,51 zustande, mit der man gut zufrieden sein darf. Der Stromverbrauch im Haushalt ist trotz erster LED-Leuchten wieder deutlich (um 15%) gestiegen. Vermutlich zu oft gekocht. 🙂

Heizung für die Katzenhütte

Nach 3 Monaten harter Übung hat der Kater endlich kapiert, wozu die Katzenhütte gut ist. Jetzt geht er ganz allein nachts durch die chip-gesicherte Katzenklappe in sein Katzenhaus zum Futtern und macht so in der Regel jede Nacht irgendwo durch, ohne uns zu stören.

Damit der Kater auch im Winter in der Hütte nicht friert, habe ich jetzt eine Elektroheizung eingebaut. Nach etwas Recherche habe ich mich für eine selbstgemachte Fußbodenheizung mit auf Alublech geklebten Heizfolien entschieden. Fünf passende Heizfolien 23×33 cm je 15 Watt gab’s bei Conrad. Zwei 1mm-starke Alubleche habe ich mir bei eBay anfertigen lassen. Alles andere war entweder zu teuer oder passte von den Maßen überhaupt nicht. Für eine intelligente Steuerung hab ich mir zwei Bewegungsmelder (via eBay aus China) und einen Temperaturschalter M169 von Kemo zugelegt. Alles natürlich für 12V, damit der Kater keinen Schlag bekommt, selbst wenn er in die Verkabelung beißt (was er normal nicht tut). Zur Ausstattung gehört deswegen auch ein 12V-Netzteil auf 6A, das an der zusätzlich gelegten Steckdose in der Garage hängt.

Der Schaltplan ist relativ komplex geworden. Denn ich wollte, dass die Heizung durchgängig läuft, wenn es sehr kalt wird (unter ca. 5°C in der Hütte). Durch die Dämmung der Hütte und die Garage, entspricht das einer Außentemperatur von vermutlich unter -5°C oder so. Das werde ich mit dem Kemo-Thermostat noch genauer einstellen, wenn es soweit ist. Außerdem soll die Fußbodenheizung etwas laufen, wenn der Kater in der Hütte ist, damit ihm die Pfoten an den Aluplatten nicht frieren. Beide Modi sollen von zwei Glühbirnchen angezeigt werden, die ich in den Rahmen der Katzenklappe draußen eingebaut habe. Durch einen Schalter (den ich noch nicht einbaut habe) kann man das Ganze in den Sommermodus schicken, so dass die Heizung gar nicht läuft und nur ein Kontrolllicht angeht, wenn der Kater in seinem Häuschen ist. Natürlich funktioniert das mit den Bewegungsmeldern nur solange sich der Kater nicht schlafen legt und sich dabei 4 Minuten lang (=maximale Schaltdauer) nicht bewegt. Ansonsten sind die Bewegungsmelder sehr sensibel.

Vier Heizfolien für die Pfotenheizung sind paarweise in Reihe geschaltet und geben insg. 15 Watt Wärme ab – es bleibt abzuwarten, ob das ausreicht. Ansonsten könnte man sie parallel schalten und mit einem 12V-Dimmer herunterregeln. Die fünfte Folie unter den Näpfen heizt (nur bei Frost) volle Kanne mit weiteren 15 Watt. Man muss auch beachten, dass alle Komponenten und Kabel für den relativ hohen Strom (aktuell bis 2,5 A, bei 5 Folien ausbaufähig bis 6,25 A) ausgelegt sind. Deswegen habe ich die Kabelenden mit Wago-Hebelklemmen zusammengeschaltet, obwohl eine Platine mit sinnvoll verteilten Anschlussklemmen sicherlich komfortabler zu verdrahten wäre. Eine kleine Herausforderung war dann, alles in 3 Verteilerkästchen zu verstauen, die genauso wie der Temperaturschalter in die Decke der Hütte integriert wurden.

Der Kater kennt sich mit der Hütte aus
Der Kater kennt sich jetzt mit der Hütte aus
Lämpchen in den Rahmen der Katzenklappe einbauen
Lämpchen in die Katzenklappe einbauen
Lichter zeigen, was in der Katzenhütte los ist
Lichter zeigen, was in der Katzenhütte los ist
Heizfolien werden auf Aluplatten geklebt
Heizfolien werden auf Aluplatten geklebt
Die Verkabelung verläuft unsichtbar in der Wand
Die Verkabelung verläuft unsichtbar in der Wand
In der Hütte sieht man die Bewegungsmelder und Heizplatten
Drinnen: Heizplatten und Bewegungsmelder
Schaltplan der Elektrik für die Katzenhütte
Schaltplan der Elektrik für die Katzenhütte
So sieht die Verdrahtung praktisch aus
So sieht die Verdrahtung praktisch aus
Die Anschlüsse ans Stromnetz und an die Lämpchen
Die Anschlüsse an Strom und die Lämpchen

Sommerbilanz 2012 im Garten

Der Sommer 2012 verlief bei uns im Garten relativ erfolgreich. Die Kirschlobeer-Hecke hat die durch den Februarfrost angefrorenen Blätter rasch abgeworfen und hat nach der Blüte einen guten Austrieb gehabt. Der massive Raupenbefall wie im Vorsommer ist ausgeblieben. Die einzelnen Raupen, die die Blätter zuklebten, haben wir immer schnell abgesammelt. Auch die vorjährige Pilzkrankheit ist nur sehr lokal aufgetreten und wurde lokal mit Fungisan behandelt. Von der jüngsten Pflanzung sind leider erwartungsgemäß 2 Pflanzen eingegangen und 3 sind ziemlich schwach. Der Rest ist gut angewachsen und steht in der Herbstblüte.

Der im Frühjahr gepflanzte Eukalyptusbaum entwickelt sich ganz gut und treibt immer wieder oben aus. Unter verliert er aber Blätter. Ich dünge ihn noch vorsichtig, damit sich die Wurzeln besser entwickeln.

Die Bambushecke hat einige neue Triebe. Sie ist merkbar dichter geworden, aber leider noch nicht wirklich höher. Da floß im Sommer richtig viel Wasser rein, damit sie auch bei der Hitze nicht austrocknet.

Die Sedumspflanzen der Dachbegrünung haben sich nach Befreiung von Unkraut im Juni und einer weiteren kleineren Unkrautaktion gut ausgebreitet und bilden zur Zeit fast einen lückenlosen Teppich mit nur wenig Unkraut zwischendurch. Die Sedumspflanzen hatten auch schon eine schöne Blütezeit.

Der Rasen wird regelmäßig gedüngt, gemäht und bewässert. Relativ viel Arbeit für den grünen Fleck im Garten! An schattigen Stellen ist der Rasen leider dünner geworden.

Gigantische Sonnenblumen waren ein Erfolg
Große Sonnenblumen waren ein Erfolg
Eukalyptus treibt immer wieder aus
Eukalyptus treibt immer wieder aus
Bambushecke etwas dichter geworden
Bambushecke etwas dichter geworden
Dachbegrünung so wie sie sein soll
Dachbegrünung so wie sie sein soll
Sedumspflanzen blühen im Juni
Sedumspflanzen blühen im Juni
Austrieb bei der Hecke im Mai
Austrieb bei der Hecke im Mai

Erdung und Potentialausgleich bei SAT-Anlage und Wetterstation

Obwohl in Deutschland angeblich 2 Millionen Blitze jährlich einschlagen, ist für ein Haus die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz direkt oder indirekt getroffen zu werden, sehr gering. Deswegen wird im privaten Bereich kaum ein Neubau mit einem Blitzschutzsystem ausgestattet. Denn ein richtiges Blitzschutzsystem kostet bei einem Einfamilienhaus schon mal locker 15.000 EUR. Es werden auf einigen Foren riesenlange Diskussionen darüber geführt, ob und wie man die SAT-Anlage erden muss und ob eine geerdete Anlage eher vom Blitz getroffen wird als eine nicht geerdete.

Für mich ist das alles meist Theorie, denn ein sauberes Experiment wird man mit einem Blitz nicht stellen können. Wichtig ist dagegen, was die Gebäude- sowie Hausratversicherung im Schadensfall sagen. Auf eine Anfrage hat meine Versicherung nach langem Hin und Her bestätigt, dass meine SAT-Anlage und die Wetterstation an sich nicht versicherungsrelevant sind, d.h. keine Risikoerhöhung. Vorausgesetzt, sie wurden nach den gesetzlichen Normen installiert. Ein Blick in § 3 LBauO NRW verrät, dass beim Bau von jeglichen Anlagen die anerkannten Regeln der Technik zu beachten sind. Zu diesen gehören fast zweifellos alle DIN-Normen. Und in diesen ist viel, sogar sehr viel zum Thema Erdung und Potentialausgleich bei Antennenanlagen geschrieben.

Einen guten Überblick zum Thema mit Links zu Fachartikeln gibt ein Beitrag auf Netzwelt.de. Lest mal durch! Es wird schnell klar, warum selbst viele Elektromeister diese Normen nicht genau kennen. Ist eure SAT-Schüssel normgerecht geerdet? Die blitzstromfähige Erdung der SAT-Anlage auf dem Dach ist nach den heutigen DIN-Normen ein Muss. Komisch, z.B. dass eine Dachrinne oder eine Abgasrohrhaube dagegen nicht geerdet werden müssen. Für Wetterstationen auf dem Dach habe ich keine besonderen Vorschriften gefunden, aber der Logik nach sollten sie nicht anders zu behandeln sein als die Antennenanlagen.

Bei mir war’s zwar auch so, dass ein 16 mm² Cu Erdungskabel von der Potentialausgleichsschiene im Keller zum Dachboden gelegt war. Das Kabel ist aber erstens dünnadrig, und zweitens (den Fotos nach zu urteilen) meterweise zusammen mit den Stromkabeln verlegt. Somit war das so für die Erdung nach  DIN EN 60728-11  (VDE 0855-1) nicht normgerecht. Um ruhig zu schlafen, habe ich mir für ca. 350 EUR eine (hoffentlich) normgerechte Außenerdung mit 16 mm² Kupferkabel massiv und einem 2,5 m Erdungsstab legen lassen. Das Erdungskabel geht draußen teilweise unter den Dachziegeln und senkrecht an der Hauswand entlang direkt zum Erder. So kann der direkte oder induzierte Blitzstrom sowohl von der SAT-Anlage als auch von der Wetterstation besser abfließen und es gäbe im Schadensfall keinen Ärger mit der Versicherung. Es war nicht einfach, einen Elektriker zu finden, der das überhaupt macht. Eine Blitzschutzfirma sagte, alles außer einem vollständigen Blitzschutzsystem ist Käse. Einige SAT-Spezialisten meinten ernsthaft, dass eine private SAT-Anlage gar keine Erdung braucht. Ein anderes Spezialisten-Team wollte mir einen 1,20 m Erderstab verkaufen, das wäre genug so. Für viele Elektriker sind Dacharbeiten ein Hindernis. Aber bei einem Solateur-Team habe ich die kompetenten Fachkräfte dann doch gefunden.

Bei der Gelegenheit habe ich auch den Potentialausgleich der Antennen- sowie aller Netzwerkkabel gemacht. Ein Koax-Erdungsblock und das Patchpanel wurden durch einen 4 mm² Kupferdraht mit dem SAT-Mast verbunden. So kann ein Fehlstrom keinen Stromschlag oder PC-Ausfall verursachen.

2,5 m Erdungsstab in der Grube
2,5 m Erdungsstab in der Grube
Erdungsleitung geht an der Hauswand hoch
Erdungsleitung geht an der Hauswand hoch
Anschluss an Erdungsschelle an Sat-Anlage
Erdungsschelle an der Sat-Anlage
Sat-Kabel angeschlossen am Erdungsblock
Sat-Kabel angeschlossen am Erdungsblock
Anschluss der PA-Kabel an den Sat-Mast
Anschluss der PA-Kabel an den Sat-Mast
Patchpanel ist jetzt auch geerdet
Patchpanel ist jetzt auch geerdet

Regensensor für WH1080 verbessern

Ich habe schon mal geschrieben, dass der Regensensor bei der Wetterstation WH1080 nicht besonders gut ist. Der Fangtrichter ist zu flach, bei etwas Wind bleibt da nicht viel vom Regen drin. Ich habe mich deswegen umgeschaut, wie man einen größeren Regenfänger basteln kann.

Sehr praktisch erwies sich ein KG-Rohr DN160 mit einer Muffe an einem Ende. Ein Plastiktrichter mit Außendurchmesser von 15 cm passt wie angegossen darein und braucht keine weitere Dichtung. Beides gab’s relativ günstig beim Bauhaus. Keine Ahnung wie UV-stabil die Sachen sind, aber man kann ja damit versuchen. Vom Rohr brauche ich genau 27 cm. Der Trichter wird ca. 1,5 cm unter der Verengung gekürzt. Dann habe ich alles provisorisch auf eine OSB-Platte mit Edelstahl-Winkeln und -Schrauben montiert. Die Platte braucht unter der Regenwippe zwei Löcher für den Wasserabfluss sowie ein größeres Loch fürs Kabel. Wenn sich das Ganze bewährt, muss natürlich später statt Holz eine Kunststoffplatte (z.B. ein Schneidebrett) her. Der so umgebaute Regensensor konnte nicht mehr am Dach befestigt werden. Er hat einen guten dezenten Platz auf dem Randstreifen der Dachbegrünung auf der Garage gefunden, in der Nähe der Sendeeinheit der Wetterstation. Man muss ihn natürlich mit der Wasserwage genau ausrichten, was auf der Kiesschicht sehr einfach geht.

Jetzt muss man noch berücksichtigen, dass der neue Regensammler etwas größer ist als der alte und auch dadurch hoffentlich viel genauer.  Die Fangfläche des alten Regensensors ist 5×11 cm, also 55 cm². Die neue Fangöffnung ist 15,8 cm im Durchmesser, also 196,06 cm². Wir hätten also flächentechnisch den Faktor 0,2805 mit dem der bisherige Regenertrag zu multiplizieren wäre. Ich habe die Zahl zunächst so als Kalibrierungsparameter RainFactor in die Konfigurationsdatei von Freetz Weather eingegegeben. So wird an die Wetterdienste die korrigierte Regenmenge übertragen. Schade ist nur, dass die Basisstation von WH1080 keine Kalibrierungsmöglichkeit besitzt und entsprechend etwa die 3,5fache Regenmenge anzeigt. Das soll bei WH2080 und WH3080 besser sein: dort kann man angeblich die Kalibrierung auch in der Basisstation einstellen.

Der erste Regen zeigte, dass das ganze grundsätzlich funktioniert. Ich wollte noch herausfinden, wie genau  der Regensensor misst. Dafür habe ich ihm paarmal je 196 ml Wasser möglichst langsam reingeschüttet und geschaut, wie viele mm Niederschlag er dabei misst. Es sollten ja jeweils 10 mm Niederschlag rauskommen, tatsächlich hat er im Schnitt nur 6,77 mm gezählt. Die Wippenzähler ist ja nicht perfekt. Möglicherweise war die Wippe durch die ungewöhnlich großen Wassermassen etwas überlaufen. Beim sehr starken Regen wird also immer noch bis zu 30% weniger Niederschlag gezählt. Deswegen habe ich meinen Kalibrierungsfaktor jetzt erstmal auf 0,4143 korrigiert und habe mir vorgenommen, noch ein paar Mess-Experimente zu machen.

[Update 07.06.2014] Jetzt nach fast zwei Jahren habe ich den umgebauten Sensor zum ersten Mal inspiziert und gereinigt.  Die Farben haben sich zwar verändert, ansonsten funktioniert alles einwandfrei. Es hat sich an Plastikteilen glücklicherweise nichts verzogen. Auch die Spinnen, die solche Sensoren zum Erliegen bringen können, waren bislang überhaupt kein Problem. [/Update]

[Update 14.03.2015] Im Februar 2015 ging der Reed-Kontakt in der Regenwippe kaputt und der Sensor konnte nichts mehr messen. Nach dem Austausch des Kontaktes geht wieder. [/Update]

Fangrohr und -Trichter werden gekürzt
Fangrohr und -Trichter werden gekürzt
Die Regenwippe wird auf OSB-Platte montiert
Die Regenwippe wird auf OSB-Platte montiert
Das KG-Rohr rund um den Regensensor
Das KG-Rohr rund um den alten Regensensor
Der Trichter sitzt ziemlich fest im Rohr
Der Trichter sitzt ziemlich fest im Rohr
Fertiger Regensensor auf der Garage
Fertiger Regensensor auf der Garage