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Freie Schornsteinfegerwahl?

Einige erinnern sich noch an den kostenpflichtigen Feuerstättenbescheid, der das Ende des Monopols der örtlichen Schornsteinfeger einläuten sollte. Darin steht bei mir, dass unser Schornstein zweimal im Jahr (Marz-April und Oktober-November) geputzt werden soll und ich mich selbst um die rechtzeitige Beauftragung eines Schornsteinfegers bemühen soll. Ich bin mit unserem Bezirksschornsteinfeger voll zufrieden. Bisher hat er sich auch bei der Terminauswahl sehr flexibel gezeigt. Überhaupt kein Grund zu meckern. Ich glaube auch nicht daran, dass jemand sonst für viel weniger als 25 EUR aufs Dach steigen möchte.

Dennoch habe ich mich im Internet nach Alternativen umgeschaut. Die Webseite schornsteinfeger-vergleichen.de spuckt für Dormagen ein paar Namen und Adressen aus. Unklar bleibt, was diese Leute machen und wie man sie kontaktieren kann. Auch bei freie-schornsteinfeger-wahl.de findet man kaum Gesuche und noch weniger Angebote. Die etwas spartanisch gestaltete Suche auf kehrzeit.de ergab den nächsten Schornsteinfeger, der nicht Bezirksschornsteinfeger ist, in knapp 50 km Entfernung. Auch auf schornsteinfegerindex.de [Seite mittlerweile offline] ist es noch sehr rar gesäht.

Also: Wo bleibt der lang ersehnte Wettbewerb?

Hä? Feuerstättenbescheid?

Heute erreicht mich ein sog. Feuerstättenbescheid – der Höhepunkt vom bürokratischen Irrsinn. Nach zwei Jahren „einfacher“ Schornsteinreinigung durch den Schornsteinfeger zweimal im Jahr, werde ich nun vom selbigen auch schriftlich aufgeklärt, dass ich genau das tun muss. Darüber hinaus ist anscheinend auch eine „Beratung der Betreiber von Festbrennstoffanlagen“ bis Ende 2014 fällig, was auch immer das sein soll. Witzig ist auch, dass diesem Bescheid gleich eine Rechnung über ca. 12 EUR beilag – für den Bescheid eben. Gut, dass wenigstens das Finanzamt für die Ausstellung der Steuerbescheide keine Gebühren erhebt (und diese dann auch noch mit der Mehrwertsteuer aufwertet). 🙂

Reparatur am Kaminkopf

Bei der Frühjahrsreinigung hat der Schornsteinfeger angemerkt, dass der Kaminkopf mit dem Abströmrohr lose ist und bei starkem Wind herunterfallen kann. Er hat mir das auch gleich schriftlich geschickt und eine Frist zur Beseitigung gesetzt. Ich zeige den Mangel natürlich gleich per Fax meiner verehrten Baufirma HHB Massivbau GmbH an (ja, es gibt sie anscheinend noch). Und ich staune, als ich die Antwort bekomme. Denn diese hätten sie sich auch komplett sparen können. Abgesehen davon, dass sie es nicht schaffen, das Fax an meine richtige Nummer in Dormagen zu schicken, schieben sie jetzt die Schuld auf die „äußere Gewaltanwendung oder unachtsam ausgeführte Arbeiten vor Ort“. Ich soll mich an denjenigen wenden, „der den Schaden vor Ort verursacht hat“. Noch ein Beispiel dafür, wie HHB Ferndiagnosen bei Reklamationen vornimmt.

Gut. Ich bestelle einen örtlichen Dachdecker, der sich Sache anschaut und für 50 EUR schnell repariert. Das letzte Stück vom Kaminrohr war vorher mit irgendeinem Mörtel geklebt, der gar nicht mehr am Rohr haftete, mittlerweile schon halb abgebröckelt war und sich ansonsten mit einem Finger mühelos von der Muffe entfernen lies. Laut dem Dachdecker vermutlich zu trocken verarbeitet oder einfach nicht geeignet für die hohen Temperaturunterschiede im Kaminrohr. Von wegen Gewaltanwendung. Ich werde den Schaden jetzt wieder der Gewährleistungsversicherung anzeigen und ich bin gespannt, wie es diesmal aussieht.

Lockerer Mörtel am Abgasrohr des Kamins
Lockerer Mörtel am Abgasrohr des Kamins

Schornsteinfeger kommt zum Kehren und andere Gebühren

Gestern wars zum ersten Mal soweit: der freundliche Schornsteinfeger stand vor der Tür und wollte bei uns kehren. Das soll jetzt zweimal im Jahr gemacht werden. Es ist auch egal, dass wir unseren Kaminofen bisher nur max. 10mal angemacht haben. Gesetzt ist Gesetz. Kein Problem. Der Schornsteinfeger kam durchs Dachfenster aufs Dach und hat eine Minute von oben gereinigt. Dann im Keller durch die Reinigungsöffnung am Schornstein irgendein Zeug mit der Hand rausgenommen. Fertig. Rechnung für die Kehrgebühr von knapp 25 EUR (!) ausgehändigt und tschüss.

Apropos Rechnungen. Auch die Stadt Dormagen hat jetzt die Rechnung für die Müllabfuhr und Abwassergebühren geschickt. Bei der Müllabfuhr ist entscheidend, wie groß die Restmülltonne ist. Bei 80 Liter und 14tägiger Leerung sind es 154,80 EUR im Jahr. Eigentlich braucht man gar nicht so viel Volumen zu zweit. Vor allem wenn man Biomüll sauber trennt, bleibt kaum was übrig. Nur von Bauabfällen bleibt relativ viel für den Restmüll. Schmutzwassergebühr wurde pauschal für 96 m³ á 1,77 EUR berechnet. Sie wird dann wahrscheinlich nach dem tatsächlichen Wasserverbrauch korrigiert. Beide Gebühren sollen vierteljährlich gezahlt werden. Natürlich bekam die Stadt Dormagen von mir eine Einzugsermächtigung.

Kaminfeuer frei!

Heute gab’s nach einer kurzen Besichtigung ein Go vom Bezirksschornsteinfegermeister. Jetzt kommt der Schornsteinfeger zweimal im Jahr und putzt unseren Schornstein. Das Rauchrohr müssen wir selbst putzen, wie es aussieht. Am Abend haben wir uns gleich gemütlich am Feuer gemacht. Nur der Kaminlack stinkt etwas beim ersten Anheizen. Das langsame Abbrennen, ohne dass die Scheibe verrustet, soll noch geübt werden. Besonders positiv: Den Türgriff kann man auch im Betrieb ohne Handschuh anpacken. Eine runde Sache eben!

Der kleine Skantherm Emotion S in Aktion
Der kleine Skantherm Emotion S in Aktion

Maler und Kaminbauer legen los

Ab heute ist der Maler am Werk. Er hat schon im Dachgeschoss alle Decken und Schrägen mit mittelgrober Rauhfasertapete von Faust beklebt, die wir bei Praktiker gekauft haben.

Auch der Kaminbauer war heute da und hat seine schmutzige Sache gemacht: zwei Kernbohrungen in den Wänden und der Anschluss an den Schornstein. Ein Rauchrohrbogen liegt bei uns in der Diele, damit der Kaminofen besser im Wohnzimmer aufgestellt werden kann. Dieser Bogen muss später noch feuertechnisch sicher abgekoffert werden.

Die ersten Leuchten unter ersten Decken
Die ersten Leuchten unter den ersten Decken
Ein Stück Rauchrohr in der Diele
Ein Stück Rauchrohr in der Diele

Rückblick: Wie plant man einen Schornstein?

Abgesehen von der Frage wohin damit, standen wir wie viele Bauherren am Anfang vor der Frage, welchen Schornstein sollen wir für unseren künftigen Kaminofen einbauen und was dabei sonst zu beachten gibt. Tatsache ist, dass der Schornstein gemäß den Kaminofendaten ausgelegt werden soll. Mit einem 18 cm Standardschornstein für Festbrennstoffe kann man die Anforderungen der Abgasnorm treffen, muss man aber nicht.

Um sicher zu gehen, sollte man sich vorab auf einen Kaminofen festlegen (mehrere gehen auch). Das macht man am Einfachsten nach der Optik und dem Preis, wenn man keine besonderen Anforderungen hat. Von der Technik ist ab einem gewissen Preisniveau (also ab. ca. 1.500 EUR) fast dasselbe drin. Dann kann man für diesen Ofen ein paar Angaben recherchieren: Nennwärmeleistung, Leistungsbereich, Abgasmassenstrom und Abgastemperatur sowie den Rauchrohrdurchmesser. Zusammen mit Gebäudedaten wie Höhe des Schornsteins, Länge der Verbindung vom Ofen bis zum Schornstein sowie Anzahl der Bögen kann der zuständige Schornsteinfegermeister (wenn er nett ist) oder auch der Schornsteinhersteller den erforderlichen Innendurchmesser vom Schornstein berechnen. Ein breiterer Durchmesser als nötig kann ebenso schädlich sein wie ein zu kleiner, da ab einer gewissen Breite und Länge die Abgase zu stark abkühlen würden, was zu einer hartnäckigen Russbildung führt.

Im Zweifel lohnt es sich einfach den Schornsteinfeger zu fragen. Er ist quasi das Bauamt für den Schornstein. Er sagt auch, wo die Reinigungsöffnungen hingehören, ob und wie der Dachausstieg gemacht werden soll, welche Abstände beim Aufstellen des Ofens eingehalten werden sollen und welche Abnahmen mit ihm erfolgen sollen. So hat auch unser Schiedel SIH Schornstein seinen Durchmesser etc. gefunden.

Für die Planung für den Kaminofenanschluss kann man vorab klären, wie groß die Glasplatte unter dem ausgesuchten Ofen sein muss. Hier sollte man die Fußbodenheizung aussparen. Man kann auch klären, in welcher Höhe der Rauchrohranschluss zum Schornstein gemacht werden soll. Dann kann man schon im Rohbau an der Stelle ein T-Stück einbauen und das spätere Aufbohren ersparen.

Eine gute Broschüre zum Download über das Thema Schornsteintechnik gab’s früher mal von der Initiative „Pro Schornstein“.

Der Schornstein beginnt im Keller
Der Schornstein beginnt im Keller
An den Sparren vorbei geplant
An den Sparren vorbei geführt
Der Schornstein im Rohbau
Der Schornstein im Rohbau
Dachausstieg mit Trittstufen
Dachausstieg mit Trittstufen

Fenster werden eingebaut

Gestern wurden die Fenster und die Haustür (beides vom Hersteller „Brömse“) eingesetzt. Jetzt ist das Haus endgültig dicht und sogar abschließbar. Endlich können wir den Schlüssel vom eigenen Haus in der Hand halten. Auch die Innen- und die Außenfensterbänke sowie die Rollläden, die wir bei der Bemusterung ausgesucht haben, sind schon montiert. Die Rahmenbreite der Fenster unterschätzt man bei der Planung jedoch ein wenig. Manche Fenster wünschen wir uns jetzt doch ein bisschen breiter.

Worauf man bei der Planung achten sollte, sind die Schwellenhöhen bei bodentiefen Fenstertüren. Wir haben nach einer Recherche die Teile 3 cm tiefer (im Estrich versenkt) setzen lassen, damit die Schwellen nur ca. 5 cm  hoch über dem Fußboden sind. Bei der Standardausführung sind sie ganze 8 cm hoch. Es kommt dann auf den Belag an, dass sich die Türen dann noch öffnen lassen. Alternative Ausführungen (z.B. mit der sog. Haustürschwelle) sind möglich. Die Schlagregendichtigkeit ist jedoch unter Umständen problematisch. Mehr Infos dazu findet sich bei Nullbarriere.de.

Bei der heutigen Rohbauabnahme zusammen mit dem Berater von BSB wurde nichts Gravierendes entdeckt, was nicht schon mit bloßem (Laien-)Auge sichtbar wäre, etwa Betonkontakt mit der Holzkonstruktion an einigen Stellen, ein Sprung in der Fensterscheibe oder die nicht so toll belastbaren Fensterbänke bei den Terrassentüren.  Daher gehe ich weiterhin von der guten Bauqualität bei HHB Massivbau aus. Trotz hohem Bautempo. Die eine oder andere Baustelle im Gansdahl haben wir schon überholt. Zwischenzeitlich hat auch der Schornsteinfegermeister die Rohbauabnahme durchgeführt und nichts bemängelt.

Fenster drin, manches fehlt
Fenster drin, VSG-Glas fehlt noch
Auch hier ist alles dicht
Auch hier ist die Fassade dicht
Unten Platz für 17,5 cm Boden
Unten Platz für 17,5 cm Bodenaufbau
Die großen trittfesten Fensterbänke
Die (noch nicht) trittfesten Fensterbänke

Dach drauf!

In den letzten zwei Tagen kamen die Dachziegel von Braas „Harzer Pfanne Big“ drauf. Wir haben uns aus gegen die teuren Tonziegel entschieden. Die antrazitfarbenen Betondachziegel, die bei HHB Massivbau im Standard enthalten sind, halten hoffentlich lang genug für uns und werden nicht zu schnell grün. Die Kehlen wurden mit Blech ausgelegt. Noch sieht die strahlende Kehle mit den dunklen Steinen seltsam aus. In 1-2 Jahren, wenn’s verwittert ist, kann ich das Blech dunkel überstreichen, so die Dachdecker. Die fertigen Kehlelemente aus farbigem Kunststoff hätten sie niemandem empfohlen. Bei den beiden Kehlen haben die Dachdecker die meiste Zeit verbracht. Hier mussten viele Ziegel sauber zugeschnitten werden, während das übrige Dach ausschließlich aus ganzen Stücken besteht.

Die Dacharbeiten sind sehr gefährlich und nichts für Hobbyhandwerker. Über die vorhandenen Gerüste kamen wir aber noch ziemlich nah dran. Als Alternative zum Gerüst werden auch Arbeitsbühnen verwendet. Sie sind aber meist nützlicher, wenn es sich nur um Ausbesserungen handelt.

Der Schornsteinkopf ist auch schon über dem Dach und passend zur Dachfarbe verschindelt. Das Ausstiegsfenster für den Schornsteinfeger und die Trittstufen habe ich nach Rücksprache mit dem Meister zur Gartenseite (über den First vom Schornstein) setzen lassen. So sieht man’s nicht von der Straße. Der Schornstein muss in den nächsten Tagen noch abgenommen werden.

Auch die Regenwasserfallrohre wollten in dem Zusammenhang geplant werden. Bei uns konnten alle Dachflächen über insg. 3 Fallrohre entwässert werden. Die Dachrinnen sind schon dran und sehen echt gut aus! Die echten Fallrohre kommen wohl erst, wenn die Fassade fertig ist.

Der Rohbau ist fertig und jetzt warten wir noch 2 Wochen auf die Fenster, bevor es mit der Fassade und dem Innenausbau weitergeht.

Alle Ziegel müssen erstmal hoch
Alle Dachziegel müssen erstmal hoch
Vorbereitung für die Dachrinnen
Vorbereitung für die Dachrinnen
Jonglierend mit den Dachpfannen
Jonglierend mit den Dachpfannen
Schornsteinkopf steht bereit
Der Schornsteinkopf steht bereit
Die erste Regenprobe für die Dachrinnen
Die erste Regenprobe für die Dachrinnen
Dach, Schornstein, Trittrost fertig
Dach, Schornstein, Standrost fertig