Archiv der Kategorie: Effizienz

Vaillant VWS Erdwärmepumpe: Soledruck niedrig

Seit Anfang an beobachte ich, wie der Soledruck unserer Vaillant Erdwärmepumpe Jahr für Jahr sinkt. Glücklicherweise ist es kein Leck in den Soleleitungen, sondern nur ein bekanntes Problem: Die Luft entweicht nach und nach irgendwo oben am Ventil im weißen Plastikausgleichsbehälter. Wenn irgendwo die Sole verloren ginge, könnte man das am sinkenden Pegel im Ausgleichsbehälter sehen und das wäre viel schlimmer. So zeigte bei mir die Wärmepumpe bei 0,5 bar eine Warnung an. Auch wenn nur die Luft entweicht, muss man irgendwann auffüllen, denn die Vaillant VWS Wärmepumpe schaltet ab ca. 0,2 bar wegen niedrigem Soledruck einfach ab.

Ans Gewinde am Ventil auf dem Ausgleichsbehälter komme ich bei mir gar nicht ran. Da ist ziemlich fest ein „Abflussrohr“ für den Soleüberschuss (noch nie gebraucht) installiert. Deswegen habe ich mich an dieses Abflussrohr mit einem PVC-Schlauch (22 mm Innendurchmesser) angeschlossen und am anderen Ende aus drei PVC-Fittingen eine luftdichte Reduzierung auf 8 mm gebastelt. Darauf passt ein 12V-Autoreifenkompressor. Dann mit dem Kompressor schnell etwa 2,5 bar Druck im Rohr gemacht und kurz das Ventil oben geöffnet. Es geht mit einer leichten Vierteldrehung auf. Deswegen sollte man am Ventil nicht rumspielen, solange man keine Pumpe zum Wiederaufpumpen hat. Jetzt ist bei mir wieder 1,3 bar in der Soleleitung und die Wärmepumpe ist zufrieden.

Irgendwo am Ventil entweicht die Luft
Irgendwo am Ventil entweicht die Luft
Mit Autokompressor wieder Druck machen
Mit Autokompressor wieder Soledruck machen
Jetzt ist der Soledruck wieder in Ordnung
Jetzt ist der Soledruck wieder in Ordnung

Zählerstände und Arbeitszahlen im 4. Jahr

Und schon sind 4 Jahre um. Hier sind die Zahlen, wie immer jeweils vom 01.11. bis 31.10.

2009/10 2010/11 2011/12 2012/13
Wasserverbrauch, m³ 129 135 127 127
davon im Garten, m³ 42 56 40 43
Stromverbrauch Haushalt, kWh 2207 1940 2226 2104
Stromverbrauch Wärmepumpe, kWh 2719 2158 2292 2355
Wärmeertrag (nach Vaillant), kWh 8966 7499 8040 8411
Jahresarbeitszahl (ohne Heizpumpe) 4,30 4,47 4,51 4,57

Das Jahr war wieder durchgängig kälter als das Jahr davor. Nur der Oktober 2013 war im Schnitt wärmer als im Vorjahr. Daher haben wir wieder eine höhere Heizenergiemenge gebraucht und eine bessere Jahresarbeitszahl erreicht, da die Wärmepumpe im Verhältnis zur Heizung weniger Warmwasser produziert hat.

Zählerstände und Arbeitszahlen im 3. Jahr

Da ich dieses Jahr keine Stromzählerstände mehr zu melden hatte (der einzige verbleibende Stromzähler macht’s automatisch), habe ich fast verpasst die Verbrauchsstatistiken fürs dritte Jahr in unserem Haus zu ziehen. Und hier sind die Zahlen, wie immer jeweils vom 01.11. bis 31.10.

2009/10 2010/11 2011/12
Wasserverbrauch, m³ 129 135 127
davon im Garten, m³ 42 56 40
Stromverbrauch Haushalt, kWh 2207 1940 2226
Stromverbrauch Wärmepumpe, kWh 2719 2158 2292
Wärmeertrag (nach Vaillant), kWh 8966 7499 8040
Jahresarbeitszahl (ohne Heizpumpe) 4,30 4,47 4,51

Das Jahr war nicht so trocken, aber durchgängig kälter als das Jahr davor. Man erinnert sich nur an die Frostzeit im Februar. Deswegen musste die Wärmepumpe etwas mehr heizen. Daher kam dabei auch eine marginal bessere Arbeitszahl von 4,51 zustande, mit der man gut zufrieden sein darf. Der Stromverbrauch im Haushalt ist trotz erster LED-Leuchten wieder deutlich (um 15%) gestiegen. Vermutlich zu oft gekocht. 🙂

Halogen vs. Energiesparlampe vs. LED

Um die LED-Lampen habe ich bisher einen Bogen gemacht, im Baumarkt sind sie schlichtweg zu teuer. Bei Preisen um 15 EUR pro LED-Lichteinheit war mir die Ersparnis gegenüber Energiesparlampen (ESL) extrem zweifelhaft. Die ESL nerven jedoch an vielen Stellen auch mittlerweile, denn sie brauchen bis zu 2 Minuten, bis sie richtig hell sind, und gehen nach meiner Erfahrung relativ oft kaputt.  Von den vielen Müller-Licht-ESL in unserem Haus musste ich in den letzten zwei Jahren schon 4-5 austauschen. Die oft versprochene Langlebigkeit bei ESL – auf jeden Fall Fehlanzeige. Deswegen will ich nun in der Küchenzeile die günstigen LEDs von eBay ausprobieren. Ein 4er-Pack 60x5mm-LED Spot 3,6 Watt mit GU10-Sockel kostet dort nur 18-20 EUR inkl. Versand. No name, versteht sich. Ersetzt 50 Watt Glühlampe, so die Werbung. Nach der ersten Praxiserfahrung – nicht ganz!

Im direkten Vergleich zwischen 3,6 Watt Noname LED, 7 Watt ESL von Müller-Licht und 35-Watt-Halogenstrahler stelle ich fest, dass der Halogenstrahler von der subjektiven Lichtstärke nur ganz knapp hinter den anderen beiden liegt. Von der Lichtfarbe ist der warmweiße LED-Strahler am wärmsten, fast schon zu gelb, obwohl laut Angabe auf dem Spot die ESL 2700K hat und LED nur 3200-3500K. LED startet genauso schnell wie der Halogenstrahler, ESL braucht dagegen im Kaltzustand 1 bis 2 Minuten, bis die volle Lichtkraft erreicht ist. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit wird die Langlebigkeit von LEDs sein.

Die LED-Strahler haben etwas andere, gewöhnungsbedürftige Optik. Sie leuchten quasi an der Spitze, nicht im Inneren der Lichteinheit. Sie lassen sich auch nur mit etwas Mühe im Spothalter befestigen, da die nach Außen hervorstehenden LEDs den Klemmring stören. Die LED-Leuchten mit einer größeren Wölbung lassen sich vermutlich gar nicht in solchen  Einbauleuchten befestigen. Aber im Großen und Ganzen ist der erste Eindruck von den LEDs durchaus positiv!

Drei Kandidaten im Test: Halogen, LED und Energiesparlampe
Drei Kandidaten im Test - verschiedene Bauformen
Drei Strahler im Direktvergleich: Halogen, LED und ESL
Strahler im Vergleich: Halogen, LED und ESL
Eingebauter LED-Spot: wirklich etwas gelb
Eingebauter LED-Spot: wirklich etwas gelb

Zählerstände und Arbeitszahlen fürs zweite Jahr

Schon wieder müssen wir die Zählerstände für Strom (an den Netzbetreiber RNG) und Wasser (an evd) übermitteln. Passende Zeit, um auch im Baublog einen Bericht über unsere Verbräuche der ersten beiden Jahre zu erstatten (jeweils vom 01.11. bis 31.10.).

2009/10 2010/11
Wasserverbrauch, m³ 129 135
davon im Garten, m³ 42 56
Stromverbrauch Haushalt, kWh 2207 1940
Stromverbrauch Wärmepumpe, kWh 2719 2158
Wärmeertrag (nach Vaillant), kWh 8966 7499
Jahresarbeitszahl (ohne Heizpumpe) 4,30 4,47

Wegen der Trockenheit vor allem im Mai haben wir wieder sehr viel Wasser im Garten gebraucht. Im Haushalt haben wir den Stromverbrauch etwas reduziert. Ein Teil dieser Ersparnis geht aufs Konto der ausgebauten externen Heizungpumpe. Am erfreulichsten ist die Verbesserung der Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe, die sich sicherlich auch wegen der ausgebauten hydraulischen Weiche eingestellt hat. Trotz weniger Heizen im zweiten Jahr (bedeutet einen größeren Anteil der Wärme fürs Warmwasser, wo die COPs deutlich niedriger sind), hat sich die Jahresarbeitszahl deutlich verbessert. Dazu kommt noch, dass wir im ersten Jahr über einen Monat lang (bis zum Einzug am 09.12.2009) so gut wie keinen Warmwasserverbrauch hatten. Sonst wäre die Jahresarbeitszahl unserer Vaillant Geotherm VWS Wärmepumpe im ersten Jahr noch schlechter. Zu dieser sehr guten Jahresarbeitszahl muss man sagen, dass sie nach dem internen Wärmezähler von Vaillant VWS berechnet wurde. Nach den externen Wärmemengenzählern für Heizung und Warmwasser beträgt diese nur 4,09. Die Abweichung von rund 10% bei den Messungen des Wärmeertrags kann ich mir schlecht erklären, sie ist aber im Internet schon bekannt.

Auch nach Vaillant gut sichtbar: wir habe weniger geheizt in 2011
Auch nach Vaillant: weniger geheizt in 2011

 

Erdwärmepumpe startet in die Heizsaison

Im Oktober beginnt bei uns die Heizsaison. Die Wärmepumpe läuft nicht mehr 1-2 mal am Tag nur fürs Warmwasser, sondern brummt auch in der Nacht ein paarmal. Die Abschalttemperatur setze ich in den Einstellungen von meiner Vaillant VWS für den Winter von 12° auf 15°C hoch. Sonst wird es irgendwann zu kalt im Haus, wenn die Tagestemperatur knapp unter 15 Grad pendelt und die Wärmepumpe nicht heizt.

Die Soletemperaturen liegen jetzt bei sehr guten 9-10°C am Ende des Heizzyklus. Ich bin gespannt wie sich das im Winter entwickelt, da bei uns in der Straße noch einige andere Erdwärmepumpen mit Erdsonden in Betrieb gehen. Eine kleine Beeinflussung durch die Wärmeentnahmen anderer Sonden ist nie auszuschließen, obwohl es nach dem Schweizer Wärmepumpenwiki ab 10 Meter Abstand keine Beeinträchtigung messbar ist. Die deutsche VDI-Richtlinie 4640 spricht sogar von nur 5-6 Meter Abstand, die mindestens eingehalten werden sollen.

Je nach Außentemperaturentwicklung und Sonneneinstrahlung läuft die Wärmepumpe in dieser Übergangszeit 1 bis 9 mal am Tag. Wenn es kälter wird, stabilisiert sich das erfahrungsgemäß auf 10-11 Starts. Wegen guter Soletemperaturen und niedriger Vorlauftemperaturen (=geringer Hub erforderlich) sind die aktuellen Tagesarbeitszahlen der Wärmepumpe sehr gut und liegen (ohne Berücksichtigung der Warmwasserzubereitung) jenseits von 5,5. Mit Warmwasser immer noch bei guten 4,5.

Sehr gute Soleeintritttemperatur im Herbst
Sehr guter Soleeintritt im Herbst

 

Arbeitszahlen der Vaillant VWS Wärmepumpe

Die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe ist der wichtigste Effizienzwert, den man für die eigene Anlage optimieren kann und soll. Als erstes empfehle ich, sich das Grundverständnis dieser Kennzahl sowie der vielfältigen Einflussfaktoren auf der Webseite Jahresarbeitszahlen.info zu verschaffen. Man sollte dann auch solche scheinbar kuriose Sachen verstehen, dass die Arbeitszahl im Sommer viel schlechter ist als im Winter, dass die bessere Hausdämmung die Arbeitszahl eher verschlechtert und dass ein kalter Frühling die Arbeitszahl nach oben zieht.

Sehr wichtig für die Arbeitszahl ist die eigene Effizienz der Erdwärmepumpe, sog. COP (Coefficient of Performance) in den relevanten Betriebspunkten (d.h. gegebene Soletemperatur, Vorlauftemperatur und Spreizung). Die Übersicht der COP-Werte [PDF – Link wird gesucht!] aller möglichen Wärmepumpen findet man bei BAFA. Anders als bei Luftwärmepumpen (bei denen die COPs in ganz verschiedenen Betriebspunkten wichtig sind) ist der gewählte Betriebspunkt für Erdwärmepumpen B0/W35 (Sole 0°C, Vorlauf 35°C) schon einigermaßen repräsentativ. Je nach Messnorm wird eine Spreizung von 5K oder 10K zugrunde gelegt. Bei meiner Vaillant VWS 61/2 beträgt dieser Labor-COP 4,30 (B0/W35, dT=5K). Übrigens, es gibt auch schon ein Nachfolgemodell VWS 61/3 mit COP 4,64. Diese Werte betreffen aber nur die Heizung, denn im Warmwasserbetrieb gibt’s viel niedrigere COPs, die den Durchschnitt ordentlich nach unten ziehen.

Praktisch sehr wichtig für den COP der Vaillant-Wärmepumpe ist die sog. Überhitzung im Kältekreis, die man bei laufendem Kompressor leicht im Screen D2 ablesen kann. Normal sollte diese 7-8K betragen. (Nach anderen Berichten reichen 3-4K.) Mit jedem Grad mehr sinkt der COP deutlich. Die Überhitzung kann nur von einem Kältetechniker durch die Umstellung des sog. TEV (thermisches Expansionsventil) geändert werden, was Vaillant nach Internetberichten meist verweigert.

Oft sind die Betriebsbedingungen aber besser als B0/W35 – vor allem wegen wärmerer Erdsole (bei uns z.B. min. 6°C) und niedrigerer Vorlauftemperaturen – insb. in der Übergangszeit. Daher sind  im Jahresdurchschnitt auch Arbeitszahlen über dem COP zu erreichen. Mit dem JAZ-Rechner kann man die Jahresarbeitszahl unter Berücksichtigung weiterer Faktoren gemäß VDI 4650 ausrechnen. Aber auch diese Berechnung stimmt nur in der Theorie.

In der Realität fallen die Arbeitszahlen auch bei ähnlichen Anlagen sehr unterschiedlich aus. Jeder Monat und jedes Jahr ist anders, es lohnt sich daher die Entwicklung eigener Arbeitszahlen mit anderen Nutzern auf Waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de zu vergleichen. Jahresarbeitszahl einer Erdwärmepumpe unter 4,0 deutet jedoch darauf hin, dass irgendwas im System nicht stimmt. Oft ist die Wärmequelle (Erdsonden oder Kollektor) zu klein dimensioniert, oder die Wärmepumpe zu groß, oder die Hydraulik stimmt nicht.

Wie kann man die eigene Arbeitszahl mit der Vaillant VWS ermitteln? Sehr einfach macht’s Vaillant dem Nutzer nicht. Den Stromverbrauch kann man meist auf dem separaten Stromzähler ablesen. Wenn man sehr genau sein will, addiert man dazu in der Heizsaison noch 50-100 Watt für die Heizungspumpe, die meist nicht über Wärmepumpenstrom läuft (macht pro Tag bis zu 2,4 kWh). Den aktuellen Stand des eingebauten Wärmemengenzählers kann man im zweiten Screen der Wärmepumpe (mit dem ansonsten wenig aussagefähigen Balkendiagramm) oben rechts ablesen. Aber Achtung: das ist nicht die produzierte Wärmemenge, das ist die Entzugsleistung (die Wärme, die aus der Erde entnommen wurde).  Die Arbeitszahl speziell für Vaillant errechnet sich somit wie folgt:

Arbeitszahl = (Entzugsleistung + Stromverbrauch) / Stromverbrauch

Man kann sich also die Werte der Zähler monatlich oder wöchentlich aufschreiben. Die Differenz zum letzten Wert ist der Stromverbrauch bzw. die Entzugsleistung des vergangenen Monats bzw. der Woche. Dann die obige Formel anwenden. Fertig. Excel kann es auch noch komfortabel machen.

Genauer gehen die Messungen mit externen Wärmemengenzählern. Dann kann man die Effizienzwerte auch getrennt nach Heizung und Warmwasser ausrechnen. So mache ich das auch, in dem mein Tool jede Minute die Zählerdaten ausliest und die Statistiken vorbereitet. Die Wärmemengenzähler (insb. die fernauslesbaren) sind jedoch relativ teuer, wenn man sie sich nachrüsten lassen will. Skandalös: unsere Erfahrung sowie die von einigen anderen Nutzern zeigt, dass der integrierte Vaillant-Zähler ca. 5-10% mehr Energieoutput angibt als extrem genaue externe Wärmemengenzähler. So kann man bessere Werte im Vergleich mit anderen Wärmepumpen auch bekommen. 🙂

Wie sieht’s bei uns denn aus? Unsere ehrliche Monatsarbeitszahl (nach externen WMZ, ohne Berücksichtigung der Heizungspumpe) lag z.B. im Juli 2010 bei 2,74, im Dezember 2010 bei 4,04, im Januar 2011 bei 4,21. Damit bin ich zufrieden. Die Jahreswerte folgen demnächst.

Wärmemengenzähler von Vaillant VWS
Wärmemengenzähler von Vaillant VWS
Überhitzung im Kältekreis der Wärmepumpe
Überhitzung im Kältekreis der Wärmepumpe

Wärmepumpenstrom von Naturenergie

Schon ab dem 1. Februar 2011 bekommen wir unseren Wärmepumpenstrom nicht mehr von evd, sondern von Naturenergie. Das ist fast der einzige bundesweite Stromanbieter für Wärmepumpen. Lokaler Anbieter hin oder her, auf evd hatte ich nach der Preiserhöhung und vor allem wegen der schlechten Erfahrung bei der Abrechnung keine Lust mehr. Auch die Schlussrechnung von evd ist unklar. Abgebucht wurde ca. 5 EUR mehr als auf der Rechnung steht. Also sorry, evd, so geht’s nicht!

Bei Naturenergie konnte ich mir noch den alten Tarif von 16,66 cent/kWh für ein Jahr sichern. Bei evd wären es schon ab dem 1. Januar 18,31 cent/kWh gewesen. Auch der aktuelle Verbrauchspreis von Naturenergie liegt in Dormagen nur knapp über dem evd Preis, und zwar bei 18,68 cent/kWh. Und Naturenergie soll zu 100% aus Wasserkraft sein, also kein Zertifikathandel wie bei manchen Ökostromanbietern.

Der Stromanbieterwechsel ist wie bei Haushaltsstrom ganz einfach und risikolos. Es kommt keiner vorbei und es ändert sich nichts. Weder am Zähler, noch an der Schaltuhr oder den Sperrzeiten.

Takthäufigkeit der VWS Wärmepumpe

Idealerweise soll die Wärmepumpe 24h durchlaufen. Dafür müsste sie ihre Wärmeleistung entsprechend der aktuell benötigten Heizlast verändern. Man spricht dann von einer Modulation. Es gibt zur Zeit jedoch nur wenige modulierende Luft-Wärmepumpen und soweit ich weiß keine einzige modulierende Erdwärmepumpe auf dem Markt. Das heißt, die Wärmepumpe gibt immer fast die gleiche Wärmeleistung ab. Bei uns sind das im Heizbetrieb je nach Temperaturhub (Differenz Vorlauftemperatur minus Soletemperatur) irgendwas zwischen 6500 und 7100 Watt. Abhängig von der Außentemperatur schwankt die Heizlast des Hauses aber gewaltig, daher muss die Wärmepumpe immer wieder ein- und ausgehen, um die berechnete  Vorlauftemperatur zu halten.

Es wird im Internet letzte Zeit viel gefragt, wie oft die Wärmepumpe eigentlich am Tag starten soll. Zu viele Starts gehen in erster Linie zu Lasten der Langlebigkeit des Kompressors. Denn dieser erlebt jeden Start sehr heftig. Auch wegen dem hohen Anlaufstrom. Es gibt verschiedene inoffizielle Zahlen darüber, wie viele Starts ein Kompressor im Schnitt überleben kann. Die Bandbreite schwankt von 70.000 bis 250.000 Kompressorstarts. Mit unseren 10-11 Starts pro Tag im Winter und 1-2 Starts im Sommer liegen wir also im Schnitt bei mind. 35 Jahren. 🙂

Es stimmt jedoch nicht, dass kurze Taktzeiten die Arbeitszahlen der Wärmepumpe stark schädigen. Mal abgesehen von häufigen Vorläufen der Solepumpe, die nutzlos Strom verbrauchen, läuft die Erdwärmepumpe am Anfang des Heiztaktes dank höherer Soletemperatur effizienter als zum Ende des Heiztaktes. Es spricht also vor allem der Kompressorverschleiß für längere Taktzeiten.

Sehr kurze Taktzeiten (etwa häufiger als 1 Start pro Stunde  – man spricht vom „Takten der Wärmepumpe“) sind aber ein Zeichen davon, dass im System etwas nicht stimmt. Die Wärmepumpe kann überdimensioniert sein oder man verwendet eine „zu eng“ eingestellte Einzelraumregelung oder man hat einen falsch ausgelegten Pufferspeicher oder eine hydraulische Weiche in der Hydraulik. Es können viele Gründe sein – alle sprechen für eine kleine oder große Verschwendung im Heizsystem.

Bei der Vaillant Geotherm VWS Wärmepumpe kann man die Taktzeiten mit der Einstellung des Energieintegrals für den Kompressorstart ein wenig steuern. Beim Startwert von -120°min hatten wir 12-13 Starts pro Tag. Jetzt haben wir die Einstellung -150°min und ca. 10-11 Starts pro Tag. Und dieser Wert ändert sich praktisch nicht in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Natürlich werden bei sinkenden Temperaturen die Pausen kürzer und die Laufzeiten länger. Ab ca. +10°C gibt’s auch weniger Starts.

Kompressor Start ab - Einstellung der VWS
Kompressor Start ab - Einstellung der VWS

Heizkurve der Vaillant Geotherm VWS einstellen

Die Heizkurve und die Raumsolltemperatur sind die zwei wichtigsten Einstellungen in der Wärmepumpe von Vaillant, wenn es darum geht, dass es im Haus warm wird und angenehm warm bleibt. Die Heizkurve kombiniert mit der Außentemperatur ergibt die Vorlaufsolltemperatur, die die Vaillant Geotherm versucht im Heizkreis zu halten. Wie hoch die tatsächlichen Raumtemperaturen sind, das weiß die Wärmepumpe von Vaillant nicht. Die Steuerung über die tatsächlichen Raumtemperaturen funktioniert bei der Fußbodenheizung eh nicht, dafür ist die Fußbodenheizung zu träge. Deswegen muss man der Wärmepumpe über die richtige Einstellung der Heizkurve helfen. Damit es sich dann auch in jedem Raum gut anfühlt, ist ein hydraulischer Abgleich der Fußbodenheizung unerlässlich.

Die Heizkurve unserer Wärmepumpe ist seit vielen Monaten auf 0,25 eingestellt. Und das passt. Die Steigung 0,25 heißt, dass die Vorlaufsolltemperatur um etwa 1 Grad steigt, wenn die Außentemperatur um 4 Grad sinkt. Je schlechter das Haus gedämmt ist, desto steiler muss die Heizkurve laufen. Bei modernen Häusern mit Fußbodenheizungen sind Heizkurven 0,1 bis 0,3 meist passend. Wenn es bei sinkenden Außentemperaturen im Haus kälter wird, braucht man eine steilere Heizkurve und andersrum. Ein bisschen Experimentieren lohnt sich. Eine flachere Heizkurve bedeutet weniger Vorlauftemperatur, d.h. weniger Energiebedarf und höhere Effizienz der Wärmepumpe.

Über die Einstellung der Raumsolltemperatur kann man die Heizkurve parallel verschieben. Hier gilt es eine komfortable Temperatur im Haus zu finden. Dabei beeinflusst die RaumSOLLtemperatur die RaumISTtemperatur nur mittels der berechneten Vorlaufsolltemperatur. Wie warm es im Raum tatsächlich ist, davon erfährt die VWS Wärmepumpe nichts. Raumtemperaturfühler hat sie nicht. Die Raumsolltemperatur kann man in Vaillant Geotherm VWS auch im Zeitablauf programmieren. Z.B. 1-2 Grad kälter nachts (Absenkung) oder gleich 15°C wenn man über Tage im Urlaub ist (Ferienzeiten).

21°C Raumsolltemperatur fühlen sich bei uns recht komfortabel, d.h. wir bekommen wirklich ca. 21° tatsächliche Raumtemperatur. Mit 22°C ist es noch besser. Bis 15 Uhr und ab 21 Uhr reicht jedoch auch 20°, sonst ist es nachts und vormittags unnötig warm im Haus. Dabei weiß ich noch nicht, ob diese kleine Absenkung die Raumtemperaturen wirklich beeinflusst. Nach dem subjektiven Gefühl passt das aber.

Bei neueren Versionen der Vaillant Steuerung kann man die Heizkurve auch um weniger als 1 Grad verschieben. Dafür ändert man einfach die Kalibrierung des Außensensors oder des VF2-Fühlers um 0,5K. Ansonsten ist die Vaillant Heizkurve relativ grob (siehe Bild) und macht immer die Sprünge um einen ganzen Grad. Es gibt auch Meldungen von den Nutzern der Vaillant VWS, die die Heizkurvensteuerung zugunsten einer konstanten Vorlaufsolltemperatur ganz abgestellt haben. Das scheint auch gut zu funktionieren.

Heizkurve 0,25 von Vaillant Geotherm VWS bei Raumsolltemperaturen 20°C, 21°C und 22°C
Heizkurve 0,25 von Vaillant Geotherm VWS