Bei den sehr warmen Tagen und kalten Nächten dieser Tage kommt ein bekanntes Phänomen zurück – es knackt abends ein paar mal kräftig in unserem Gebälk. Anders als im Frühjahr knackt es jetzt nicht mehr so heftig und nicht mehr so oft. Damals waren es 2-3 echt laute Knaller jeden Abend, als es schnell kühl wurde.
Eine relativ normale Erscheinung für Neubauten, solange das Holz noch “lebt”. Irgendwo baut sich eine temperaturbedingte Spannung in den Dachstuhlbalken oder auch in den unterstützenden Metallbändern ab. Einen Übeltäter zu identifizieren ist anscheinend unmöglich bis sehr schwierig. Also warten wir ab, bis sich eine Gleichgewichtsfeuchte eingestellt hat. Es gibt im Internet aber schon heftige Berichte, was wegen Knacken im Gebälk alles passieren kann.
Diese Woche wurde endlich die 22cm dicke Garagendecke gegossen. Sie ist auf eine Belastbarkeit von 2,7 MN/m² ausgelegt, was ca. 275 kg/m² entspricht. Das ist extra für die spätere extensive Dachbegrünung vorgesehen. Soweit so gut. Immer weniger bin ich jedoch von der Tatsache erfreut, dass der Garagenbau schon vor 2 Wochen abgeschlossen sein sollte.
Am Freitag haben die Maurer angefangen und Samstag wurde die Garage aus KLB-Steinen fertig gemauert. Am Sonntag haben wir die Terrasse komplett aus dem Schlauch abwaschen müssen, denn es war eine dicke Schicht Baustaub drauf.
Gestern wurde die Bodenplatte der Garage gegossen. Die 17,5 cm dicken KLB-Plan-Hohlblöcke sind auch schon da. Auf der Nachbarbaustelle steht die Garage schon im Rohbau. Unsere klemmt sich jetzt also einfach dazwischen. Auch wenn die Fronten versetzt stehen, wollten wir nicht mehr von der Gartenfläche opfern. Außerdem steht die Garage bei uns so hinten schön bündig mit der Terrassenüberdachung.
Abgesehen von der Frage wohin damit, standen wir wie viele Bauherren am Anfang vor der Frage, welchen Schornstein sollen wir für unseren künftigen Kaminofen einbauen und was dabei sonst zu beachten gibt. Tatsache ist, dass der Schornstein gemäß den Kaminofendaten ausgelegt werden soll. Mit einem 18 cm Standardschornstein für Festbrennstoffe kann man die Anforderungen der Abgasnorm treffen, muss man aber nicht.
Um sicher zu gehen, sollte man sich vorab auf einen Kaminofen festlegen (mehrere gehen auch). Das macht man am Einfachsten nach der Optik und dem Preis, wenn man keine besonderen Anforderungen hat. Von der Technik ist ab einem gewissen Preisniveau (also ab. ca. 1.500 EUR) fast dasselbe drin. Dann kann man für diesen Ofen ein paar Angaben recherchieren: Nennwärmeleistung, Leistungsbereich, Abgasmassenstrom und Abgastemperatur sowie den Rauchrohrdurchmesser. Zusammen mit Gebäudedaten wie Höhe des Schornsteins, Länge der Verbindung vom Ofen bis zum Schornstein sowie Anzahl der Bögen kann der zuständige Schornsteinfegermeister (wenn er nett ist) oder auch der Schornsteinhersteller den erforderlichen Innendurchmesser vom Schornstein berechnen. Ein breiterer Durchmesser als nötig kann ebenso schädlich sein wie ein zu kleiner, da ab einer gewissen Breite und Länge die Abgase zu stark abkühlen würden, was zu einer hartnäckigen Russbildung führt.
Im Zweifel lohnt es sich einfach den Schornsteinfeger zu fragen. Er ist quasi das Bauamt für den Schornstein. Er sagt auch, wo die Reinigungsöffnungen hingehören, ob und wie der Dachausstieg gemacht werden soll, welche Abstände beim Aufstellen des Ofens eingehalten werden sollen und welche Abnahmen mit ihm erfolgen sollen. So hat auch unser Schiedel SIH Schornstein seinen Durchmesser etc. gefunden.
Für die Planung für den Kaminofenanschluss kann man vorab klären, wie groß die Glasplatte unter dem ausgesuchten Ofen sein muss. Hier sollte man die Fußbodenheizung aussparen. Man kann auch klären, in welcher Höhe der Rauchrohranschluss zum Schornstein gemacht werden soll. Dann kann man schon im Rohbau an der Stelle ein T-Stück einbauen und das spätere Aufbohren ersparen.
Eine gute Broschüre zum Download über das Thema Schornsteintechnik gab’s früher mal von der Initiative „Pro Schornstein“.
Das Bauwasser ist in Dormagen ganz gut und einfach geregelt. Im Neubaugebiet gibt’s schon Hydranten an bestimmten Straßenecken. Um das Wasser zu zapfen, kann man bei evd gegen Hinterlegung von 250 EUR Kaution jederzeit ganz schnell ein Standrohr mieten. Die Bauarbeiter von HHB Massivbau schließen das Standrohr jeden Tag am Hydranten an und bauen es abends wieder ab. Vom Standrohr bis zum Haus zieht man entweder einen Schlauch oder man transportiert das Wasser in Tonnen und Eimern, je nachdem wie viel man grade braucht. Die Miete fürs Standrohr beträgt zur Zeit 82 cent/Tag. Darüber hinaus zahlt man 1,61 EUR pro m³ Verbrauch. Unser Rohbau hat lediglich 4 m³ Wasser benötigt. Rechnungsbetrag erstmal ca. 50 EUR. Für die Baupausen kann man das Rohr übrigens zurückgeben, um eine Kleinigkeit zu sparen.
In den letzten zwei Tagen kamen die Dachziegel von Braas „Harzer Pfanne Big“ drauf. Wir haben uns aus gegen die teuren Tonziegel entschieden. Die antrazitfarbenen Betondachziegel, die bei HHB Massivbau im Standard enthalten sind, halten hoffentlich lang genug für uns und werden nicht zu schnell grün. Die Kehlen wurden mit Blech ausgelegt. Noch sieht die strahlende Kehle mit den dunklen Steinen seltsam aus. In 1-2 Jahren, wenn’s verwittert ist, kann ich das Blech dunkel überstreichen, so die Dachdecker. Die fertigen Kehlelemente aus farbigem Kunststoff hätten sie niemandem empfohlen. Bei den beiden Kehlen haben die Dachdecker die meiste Zeit verbracht. Hier mussten viele Ziegel sauber zugeschnitten werden, während das übrige Dach ausschließlich aus ganzen Stücken besteht.
Die Dacharbeiten sind sehr gefährlich und nichts für Hobbyhandwerker. Über die vorhandenen Gerüste kamen wir aber noch ziemlich nah dran. Als Alternative zum Gerüst werden auch Arbeitsbühnen verwendet. Sie sind aber meist nützlicher, wenn es sich nur um Ausbesserungen handelt.
Der Schornsteinkopf ist auch schon über dem Dach und passend zur Dachfarbe verschindelt. Das Ausstiegsfenster für den Schornsteinfeger und die Trittstufen habe ich nach Rücksprache mit dem Meister zur Gartenseite (über den First vom Schornstein) setzen lassen. So sieht man’s nicht von der Straße. Der Schornstein muss in den nächsten Tagen noch abgenommen werden.
Auch die Regenwasserfallrohre wollten in dem Zusammenhang geplant werden. Bei uns konnten alle Dachflächen über insg. 3 Fallrohre entwässert werden. Die Dachrinnen sind schon dran und sehen echt gut aus! Die echten Fallrohre kommen wohl erst, wenn die Fassade fertig ist.
Der Rohbau ist fertig und jetzt warten wir noch 2 Wochen auf die Fenster, bevor es mit der Fassade und dem Innenausbau weitergeht.
Ab heute sind die Dachdecker dran. Die Dachschalung kommt auf die Sparren, die Unterspannbahnen werden gezogen und die Konter-/Dachlattung wird draufgenagelt.
Nachdem die Aufmauerung vorbereitet war, wurde heute das Dachstuhl gesetzt und gerichtet. Nach etwas Überlegen haben wir uns für eine Konstruktion mit Holzschutzmittel entschieden. Die Sparren und Pfetten sind in Korasit TS getaucht. Die heutige DIN erlaubt keine Konstruktionen ohne Holzschutzmittel, es sei denn es werden die Voraussetzungen des konstruktiven Holzschutzes für die sog. Gefährdungsklasse 0 erfüllt, was bei uns nicht der Fall war. Bei den Flugsparren (Sparren außerhalb des Baukörpers) haben wir uns aus optischen Gründen auf ein (Paar) Flugsparren bei den großen Giebeln (50 cm Überstand) und keinen Flugsparren beim kleinen Giebel (30 cm Überstand) entschieden.
Alles ging so schnell, dass wir kaum Zeit hatten, das Richtfest ordentlich zu organisieren. Es kam zu einer mehr oder weniger spontanen Party. Traditionell wurde von mir persönlich der letzte Nagel (fast bis zum Ende) eingeschlagen. Ein paar Packungen Bier und anderer Getränke, Grillwürstchen, Salate und Knabberzeug gabs als Verpflegung. Gäste gabs von allen Fronten: Kollegen, Freunde, Bauarbeiter, Vertreter anderer Gewerke, künftige Nachbarn. Die Zimmermannleute gabs leider nicht mehr, sie haben früh Feierabend gemacht. Herzlichen Dank an alle, die da waren!
Die letzten 3 Tage wurde das Obergeschoss sowie der Ringanker gemauert. Nächste Woche soll schon der Dachstuhl drauf kommen. Außerdem hat unser Haus einen Schuttcontainer und Gerüste bekommen. Jetzt kann man auch ins Dachgeschoss klettern.
Außerdem haben wir heute die Bemusterung für die Fenster, die Fensterbänke, die Rollläden und die Haustür gemacht. Viel Auswahl war nicht drin. Bei einigen Sachen wie z.B. Haustürfüllung müssen wir uns noch entscheiden.
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