Den Pool auszuwinten, war viel einfacher als erwartet. Alle Rohre wieder zusammenschrauben, Eispolster und Stopfen raus, Düsen und Skimmer rein, Pumpe zu, Wasser auffüllen und los geht’s. Anfangs hat die Pumpe irgendwo Luft gesaugt und es kam kein Wasser hoch, nach dem wiederholten Anziehen ging’s dann.
Den Holzrand habe ich mit Hochdruckreiniger gewaschen. Das hat natürlich erstmal noch mehr Dreck in den Pool gespült. Das kam zu all dem, was sich auf dem Boden in den Wintermonaten trotz Abdeckung abgelagert hat. Das Wasser war schmutzig, aber nicht grün. Deswegen habe ich auf die Schockchlorung verzichtet und nur den PH-Wert korrigiert. Dann nach zweimaligem Bodenreinigen, einer Flockungskartusche und einigen Filterrückspülungen ist das Wasser nach nur 3-4 Tagen kristallklar. Der Poolrand hatte kaum Rückstände von der Wasserlinie, die mit einer Bürste und an ganz wenigen Stellen mit einem Radierschwamm schnell beseitigt wurden.
Ernüchternd kam jedoch, dass viele Edelstahl-Schrauben in der Hartholzumrandung nach dem Winter gerissen sind. Vermutlich wurden sie durch die feuchtigkeitsbedingte Holzausweitung abgeschert. Ein mehr oder weniger übliches Problem bei Hartholzterrassen. (Unsere Terrasse am Haus ist aber glücklicherweise nicht betroffen.) Da muss ich wohl einiges neu und etwas ander machen.
Da das herrschende Abendwetter es selten zulässt, zieht sich die Sache mit der kleinen Terrasse hinten am Pool. Diese Terrasse überdeckt den Schacht für die künftige Gegenstromanlage. Also muss ein Teil davon wie ein Deckel abnehmbar sein. Außerdem dient diese Terrasse als Ablage für die aufgerollten Abdeckungen, die früher oder später kommen werden. Die Solarfolie für den Sommer habe ich schon gekauft, aber sie hätte in diesem kühlen August eh keine Chancen. Daher noch gar nicht ausgerollt. Auch die Winterabdeckung ist schon bestellt.
Wieder ging es los mit diesmal längeren Unterkonstruktionsdielen, die auf dem Beckenrand aufgeschraubt werden und ansonsten auf Gehwegplatten liegen, die als Fundamente dienen. Dazwischen noch ein 3 oder 6 mm Gummipad als Ausgleich und Feuchtigkeitssperre. Mit den Folien gab’s eine extra Fummelei, da auch der Schachtrand mit einer Folie abgedeckt und dazu noch auf der ganzen Fläche eine Unkrautfolie verlegt werden soll. Dann die vorgesägten und vorgeölten Terrassenoberdielen Stück für Stück aufschrauben, dabei mit den Dielenabständen so hantieren, dass eine Diele inkl. Zwischenraum immer genau 15 cm abdeckt. Sonst hätte es mit der geplanten Gesamtbreite nicht funktioniert. Zum Ausrichten und Festziehen der Dielen habe ich neben Schraubzwingen auch Spanngurte verwendet, da die Schraubzwingen mit ihren dicken Nasen oft nicht in die Zwischenräume zwischen den Dielen passen. Die „Deckelstücke“ liegen noch lose, aber in den Schacht kann man schon mal nicht mehr reinfallen. Auch der frisch gesäte Rasen zeigt sich mittlerweile und wurde sogar schon einmal gemäht. Das Gesamtergebnis kann sich sehen lassen und somit sind die Holzarbeiten am Pool quasi abgeschlossen.
Nachdem wir das Holz gekauft und zugeschnitten haben, wurde der erste Teil schon mal vorbehandelt: Hirnholzschutz an die Schnittkanten und Hartholzöl auf alle Flächen. Dann kam die vom Poolbauer empfohlene und an vielen Stellen eigenimprovisierte Konstruktion.
Die blaue PVC-Folie habe ich in 35 cm breite Bahnen geschnitten und zusammengeklebt. Diese Bahnen werden um die Unterkonstruktion gewickelt und dienen dazu, dass das dreckige Wasser vom Rasen oder von den Dielen später nicht in den Pool läuft. Die Folie bildet so auf der Wasserseite eine blaue Bordüre zwischen der beige Poolfolie und den Dielen. Man könnte das auch anders verkleiden, etwa mit einer Latte aus Hartholz oder mit einer Kunststoffplatte. Aber das wäre aufwändig und reduziert dann auch noch die Wasserfläche. Die blaue Bordüre sieht für mich gut genug aus. 🙂
Bevor die Unterkonstruktion angeschraubt wurde, wurde der Anschluss zwischen Poolfolie und Beton mit einer Silikonnaht abgedichtet. Jedes Brettchen habe ich mit 4 Edelstahlschrauben 6×60 auf Düpel (auch mit Silikon abgedichtet – erst Silikon, dann Düpel rein) befestigt. Dabei habe ich die Brettchen mit 3-mm-Distanzhaltern waagerecht ausgerichtet. Damit man die blaue Folie zwischen den Unterkonstruktionsbrettern nicht durchdrücken kann, habe ich sie in langer Fummelarbeit mit Kabelkanalstücken 25×25 mm von innen abgestützt. Es ist klar, dass die Unterkonstruktion bei dieser Lösung extrem unter Feuchtigkeit leidet, da hier alles nur seeeehr langsam trocknet.
Es gibt im Internet viele Anleitungen, wie man eine Holzterrasse aus Hartholz zusammenschraubt. Die Empfehlungen widersprechen sich vielfach. Ich habe Edelstahlschrauben (C2 – nicht ganz beständig, aber hart) 5×45 mm genommen. Die Diele vorgebohrt mit 5-mm-Bohrer mit Versenker. Dabei nicht in der Rille bohren, es gibt unschöne Fräskanten. Teilweise habe ich die Unterkonstruktion nicht vorgebohrt (mit einem Tropfen Öl geht die Schraube problemlos rein), dabei sind mir die Brettchen mehrmals gerissen. Danach habe ich angefangen, auch die Unterkonstruktion mit einem 3-mm-Bohrer vorzubohren. Schauen wir nach ein paar Monaten, welche Schrauben rausfliegen und welche nicht. Die zweite Diele habe ich mit einem Abstand von 8 mm (Faustformel für 145 mm Dielen: 150 mm minus aktuelle Dielenbreite) zur ersten im Schachbrettmuster (d.h. Stöße nicht an einer Stelle) geschraubt. Beim Bohren, Ausrichten und Schrauben helfen die Schraubzwingen enorm. Um die Skimmerbretter muss ich noch tüfteln, damit sie gut und schön liegen, aber auch abgenommen werden können. Die Holzumrandung sieht schon mal super aus und jetzt kann endlich der Mutterboden rein. Danach mache ich die kleine Holzterrasse, die den Schacht hinter dem Pool abdeckt, fertig.
Auch wenn es relativ unüblich, pflegeintensiv und auf keinen Fall für die Ewigkeit ist, war für uns klar, dass unser Pool keine Randsteine bekommt, sondern eine Umrandung aus Hartholz. Am besten aus dem gleichen Cumaru-Holz wie unsere Holzterrasse, mit dem wir gute Erfahrungen haben. Dazu kommt, dass das Cumaru-Holz anders als Bangkirai an den Schnitten wenig bis gar nicht ausblutet, was bei einem Pool fatal wäre. Es war nur relativ schwierig, die 25 mm starken Cumarudielen vom gleichen Profil (grob genutet) heute im Handel wiederzufinden. Aber glücklicherweise wurde ich bei der Holzscheune fündig, wo der Preis echt akzeptabel ist und man sich die Dielen bei der Abholung sogar selbst einzeln aussuchen kann. Alle 46 Bretter à 245 cm (natürlich mit FSC-Siegel, aber leider gab’s keine längeren) haben wir dann zu Hause noch einmal in der Garage nach ihrer Geradigkeit und Farbe sortiert und binnen weniger Stunden mit einer beim Bauhaus geliehenen Kapp-/Zugsäge schon mal in die passenden Stücke geschnitten. Zugegebenermaßen eine riskante Aktion, aber wenn alles klappt wie geplant, muss ich nur wenige Dielen später nachsägen. Das Pooltechnikhäuschen wurde in der Zwischenzeit mit einfachen Holzbrettern verkleidet und mit der gleichen Lasur wie (damal vor fünf Jahren!) unsere Dachbretter innen und außen gestrichen. Das Dach habe ich mit einer gebrauchten blauen Poolfolie abgedichtet, die mir mein Poolbauer freundlicherweise überlassen hatte und die noch woanders zum Einsatz kommen wird.
Nachdem die Terrassenreinigungsmaschine es nicht ganz gegen unsere fast schwarzen Holzdielen geschafft hat, habe ich mich im Internet nach anderen Tipps umgesehen, wie man eine Hartholzterrasse sauber bekommt. Viele schwören auf Net-trol von Owatrol (ca. 12 EUR/l). Es gibt auch noch Aquanett von Owatrol – extra für die Ölentfernung – ab ca. 20 EUR/l. Als Hausmittel wurden Backofenspray und Essigreiniger genannt.
Ich habe kurzerhand Net-trol gegen zwei verschiedene Backofensprays und Essigreiniger getestet. Aquanett wäre unbezahlbar, zumal man danach immer noch Net-trol zur Neutralisierung anwenden soll. Die Anwendung war bei allen Mitteln gleich: auftragen oder aufsprühen, mit dem harten Schrubber kurz einmassieren und noch mal auftragen. Nach etwas Zeit mit dem Hochdruckreiniger gründlich abwaschen.
Und was soll ich sagen? Essigreiniger hilft kaum. Ein hautfreundlicher Backofenspray ist wenig wirksam, genauso wie Net-trol: viel Schmutz bleibt übrig. Klarer Gewinner ist der billigste Backofenspray von DM zum Preis von 1,25 EUR pro 400 ml, also etwas über 3 EUR pro Liter. Nach der Anwendung geht der meiste Schmutz mit dem Hochdruckreiniger mühelos weg. Es ist ja klar: Der Schmutz besteht hauptsächlich aus eingetrocknetem Öl. Noch effektiver ist es, den Spray ca. 2 Stunden einwirken zu lassen und die Reinigung in die Morgenstunden zu verlegen, damit die Sonne den einwirkenden Film nicht austrocknet. Nur an wenigen Stellen mussten wir die Behandlung wiederholen oder kurz mit einer Metallbürste nachhelfen. Und nach dem Austrocknen ist die Terrasse nicht zu erkennen: So hell war sie nur kurz nach dem Verlegen. Dann wieder Schutzöl drauf und fertig. Mit einer großen Ölbürste am Stiel geht’s auch sehr einfach. Auch wenn die Rillen nicht 100% rein sind, die Terrasse sieht aus wie neu.
Unsere Holzterrasse aus Cumaru-Hartholz ist Jahr für Jahr dunkler geworden. Vor allem im nicht überdachten Teil ist sie in 3 Jahren fast schwarz geworden. Und bei sonnigem Wetter ist sie einfach zu heiß, um barfuß zu laufen. Seit diesem Frühjahr überlege ich nun, wie man die Terrasse wieder frisch machen kann. Zur Erklärung: Es handelt sich nicht um die für Hartholz typische Grauplatina. Es geht vermutlich in erster Linie ums Hartholzöl, mit dem wir die Terrasse gegen eben diese Platina mehrmals geschützt haben. Und dieses Öl ist an der Holzoberfläche durch die UV-Strahlung sehr dunkel geworden.
Die dunkle Schicht ließe sich mechanisch entfernen, das wäre aber sehr anstrengend. Ich habe das kurz mit einer Topfbürste auf einem Winkelschleifer ausprobiert. Die Rillen kriegt man so überhaupt nicht gereinigt. Und mit Handbürste oder Schleifpapier geht da rein gar nichts ab. Die bis dato anscheinend einzige verfügbare Terrassenreinigungsmaschine kommt von OSMO. Ich konnte mir eine solche sogar für 30 EUR im Pulheimer Knauber-Markt leihen. Die Maschine ist gut durchdacht und einfach zu bedienen, aber ihre härteste Bürste ist leider aus Kunststoff und für unser Hartholz definitiv zu weich, um die schwarzen Ölreste gründlich abzuputzen. Auch das genutzte Entgrauer-Gel von OSMO hatte offensichtlich keine auflösende Wirkung auf die dunklen Ablagerungen. Im Ergebnis ist die Terrasse sicherlich sauberer geworden, aber von der Farbe absolut nicht zufriedenstellend. Hier könnte sich OSMO mit einer härteren Bürste (aus Messing?) und vielleicht etwas anderen Chemie einen noch besseren Marktanteil erobern.
Es gibt noch sündhaft teure Schleifbürstmaschine „Terrassen-Blitz“ und Handwerkzeug „Terrassen-Randy“ von FG Maschinenbau. Sie kosten zur Zeit über 3.500 EUR bzw. über 1100 EUR. Sie werde ich wohl nicht ausprobieren (selbst wenn jemand die Maschine zum akzeptablen Preis verleiht, wiegt sie über 60 kg), sondern werde mich nach anderen Chemiemitteln umschauen, die helfen könnten, die Terrasse gründlich aufzuhellen.
Ab heute ist die Baustelle offiziell wiedereröffnet. Der Baubeginn ist der Baubehörde angezeigt und das grüne Bauschild ist ausgehängt. Es geht los mit der Terrassenüberdachung. Da haben wir uns nach reichlich Überlegen für eine pulverbeschichtete Alukonstruktion (die nicht zuletzt wegen schmaler Profile und integrierter Entwässerung sehr elegant aussieht und quasi ewig halten soll) mit milchiger Polyclear 16 mm Polycarbonat-5fach-Stegplatte entschieden. Da sieht man nicht gleich jeden Dreck oben drauf und die Sonnenhitze wird abgemildert. VSG-Glas wäre sicherlich langlebiger, aber auch teurer – vor allem weil man dazu eine stärkere Konstruktion braucht und gleich eine Beschattung einrichten sollte. Auch unsere erste Überlegung Holzkonstruktion haben wir fallen lassen. Denn alle 1-2 Jahre nachbehandeln – nein, danke! Mit der Durchgangshöhe von 2,25 m über der Terrasse ist es im Wohnzimmer immer noch genauso hell wie vorher.
Die Preise für Terrassenüberdachungen variieren gewaltig, vergleichen und verhandeln lohnt sich auf jeden Fall. Wir sind mit der Firma TMS Bautz, die sich auf Überdachungen spezialisiert, soweit sehr zufrieden. Nach langem Warten kamen von ihr heute endlich die Kollegen für die „Rohbauphase“. Die Stützen sind einbetoniert und das Dach ist drauf. Es fehlen noch die eingebauten Lichtspots und der fernsteuerbare Dimmer dazu. Leider hatten wir keine Stromleitung mit Ausschaltung dafür vorgesehen. Deswegen wurde eine Dauerstromleitung für die Markise umgewidmet. Der Anschluss an die Regenwasserleitung verlagert sich auf die Zeit, wenn die Garagenfundamente gebaut werden.
Die passenden Terrassenmöbel haben wir übrigens auch schon gefunden: im Katalog von Neckermann, wo wir es nicht vermutet hätten. Hartholz musste es natürlich sein. Eukaliptus ist es geworden. Jetzt warten wir nur noch auf das passende Terrassenwetterchen.
In nur zwei Tagen wurde unsere Terrasse aus Cumaru-Holz fertig. Als Fundamentsteine haben wir die Gehwegplatten 30×30 cm genommen. Dadrunter eine Unkrautfolie 100 g/m², damit das Wasser direkt versickern kann. Über die Holzqualität hat unser Terrassenmeister nur geschimpft. Die Dielen waren auch unterschiedlich breit, was auf den unterschiedlichen Trocknungsstand hindeutet. Wir haben uns dafür entschieden, die Dielenseite mit weniger Rillen nach oben zu legen: sie ist einfacher zu reinigen und splittert tendenziell weniger. Das ist aber auch Geschmacksache. Relativ rutschfest sollen beide Seiten sein. Trotz vielen schiefen Dielen sieht das Holzdeck aber sehr ordentlich aus, nur die Naht zwischen den langen und den kurzen Dielen hätte etwas ruhiger sein können. Aus Stein kann ich mir die Terrasse gar nicht vorstellen.
Jetzt geht’s auch im Garten langsam los. Als erstes soll die Holzterrasse entstehen. Das Cumaru-Terrassenholz wurde von Wood-Lounge blitzschnell geliefert. Sie haben uns gut beraten und auch die erforderlichen Dielen- und Unterkonstruktionsholz-Längen berechnet und passend geschnitten. Auch eine Anlieferung mit Entladung war ohne Weiteres möglich. Ich bin gespannt, ob das Cumaru-Holz das auch hält, was es verspricht: beste Härteklasse, keine Splitter, keine Wurmlöcher.
Von Thoma Beton habe ich außerdem 120 gebrauchte 30x30x8 Gehwegplatten geholt, die wir als Fundamentsteine einsetzen werden. Jedes Mal beladen mit ca. 23-25 Steinen kam meine A-Klasse deutlich an ihre Belastungsgrenzen, denn jede Betonplatte wiegt über 16 kg.
Wir haben angefangen, die Nachbargrundstücke vom Unrat zu befreien, den die Baufirmen dort hinterlassen und die Orkantiefe dazugeweht haben. Ansonsten kommt man sich langsam vor, auf einer Mülldeponie zu leben. Unzählige Plastikkolien, Becher, Bauschaum- und Betonklumpen, Lappen, Schachteln, Schaumstoff- und Holzstücke, Flaschen, Drähte, gebrauchte Handschuhe, Armaturteile etc. Alles ist erstmal in den schwarzen Säcken gelandet und muss nun nach und nach über Restmüll entsorgt werden. Wir haben auch einen kleinen Bauschutthaufen am Nachbargrundstück entdeckt. Direkt an unserem Mutterbodenhaufen. Umweltbewussten bei einigen Baufirmen: Fehlanzeige! Hauptsache schnell und weg. Ich habe natürlich einen Verdacht, aber da sollen besser die jeweiligen Grundstückseigentümer zur Polizei gehen und ermitteln lassen.
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