Erste Planung, erste Fragen

Diese Woche habe ich mich mit dem Bauleiter und der Architektin getroffen. Wir haben sowas wie eine Projektdurchsprache (PDS) gemacht. Ich danke beiden dafür, dass sie sich richtig viel Zeit genommen haben, denn wir saßen über 5 Studen über den Plänen und haben viele offene Fragen aufgedeckt. Die Architektin hat ein Protokoll erstellt und  jetzt sind wir alle dran, die jeweiligen TODOs abzuarbeiten.

So musste ich z.B. folgende Fragen klären:

1. Wird eine Hausnummer für den Bauantrag benötigt? Geklärt: Laut Bauamt Dormagen wird keine Hausnummer benötigt, diese wird im Zuge des Genehmigungsverfahrens vom Bauamt zugeteilt.

2. Der Vermesser hat ein paar kleine Widersprüche bei der Lage der Kanalstutzen entdeckt. Geklärt: Laut Vermesser nicht weiter schlimm, da nur ca. 20-30 cm Abweichung von den Plänen. Man soll diese jedoch dem ausführenden Tiefbauunternehmen anzeigen, welches den Kanalanschluss macht.

3. Wo können die Anschlüsse für Wasser und Strom gelegt werden und wie verläuft die Zuleitung. Geklärt: Laut evd Dormagen können die Anschlüsse wie geplant in die Ecke des Heizraumes gelegt werden. Die Anschlussleitung verläuft auf dem direkten Wege zur Straße. Es wird keine Mehrsparteneinführung gelegt, sondern zwei Einzelbohrungen durch die Kellerwand, die evd beim Anschließen selbst erstellt. Die Kellerlichtschächte sollen mind. 1 m weg von der Anschlussstelle liegen. Genauso soll der Solekreislauf der Erdwärmepumpe mind. 1 m weg von der Wasserleitung liegen (Erfrierungsgefahr).

4. Welche Abstände zu den Nachbargrundstücken soll man bei Erdwärmebohrungen einhalten. Geklärt: Laut Umweltbehörde Neuss gibt es keine amtlichen Vorgaben für die einzuhaltenden Abstände der Bohrungen zu Nachbargrundstücken etc. Als Empfehlung gilt 3 m bei Bohrungen über 50 m oder 2,5 m bei Bohrungen bis 50 m. Einen Abstand zur Straße und zum Baukörper von 2 m halten sie auch für unbedenklich. Ich habe die Stadt Dormagen (als Eigentümerin aller umliegenden Grundstücke) um eine formelle Genehmigung für solche Abstände zur Straße (2m) und zum Nachbargrund (3m) gefragt. Per E-Mail wurde mir diese Genehmigung schon erteilt, der Brief kommt noch.

Für ein paar gestalterische Fragen stehen die Antworten noch aus. Dafür brauche ich erst Kostenschätzungen von HHB-Massivbau. Das klären wir nächste Woche auch noch. Eine Frage bereitet mir im Moment noch Sorgen: Wie platziere ich die Kellerfenster, dass sie uns später nicht daran hindern, eine Garage anzubauen.

Ich muss auch noch schnell eine Elektrofima für den Baustromanschluss finden. Parallel sind wir auch fleißig dran, eine passende Badausstattung und einen Kaminofen auszusuchen. Darüber erzähle ich aber ein anderes Mal.

Schon ist die erste Gebührenrechnung der Stadt Dormagen angekommen. Für irgendeine Erklärung fürs Grundbuch haben sie mir 26 EUR berechnet. Ok, aber wenn es nicht zu oft kommt. 🙂 Die Genehmigungserklärung für den Kaufvertrag soll der Bürgermeister nächste Woche unterzeichnen. Dann geht das mit dem Grundstück auch weiter. Hier schon mal ein paar Bilder von (bald) unserem schönen Bauland in Delhoven.

In dieser Straße bauen wir bald
In der Von-Witzleben-Straße fangen wir bald an zu bauen
Noch nicht übertragen, aber schon mit unserem Baufirmenschild
Noch nicht uns, aber schon mit unserem Baufirmenschild

Grundstückkauf unterschrieben, die Bauplanung beginnt

Heute haben wir bei unserem befreundeten Notar den Grundstückkaufvertrag und die Grundschuldbestellung (für die Bank) unterschrieben. Jetzt muss noch die Stadt Dormagen (als Verkäuferin) den Vertrag bestätigen. Dann gehört das Grundstück quasi uns. Zwischendurch hat noch das Finanzamt das Sagen, wegen der Grunderwerbsteuer. Um alles weitere kümmert sich erstmal mein Notar. Bauen dürfen wir erst, wenn das Grundstück an uns im Grundbuch überschrieben ist (und dafür muss es bezahlt werden, und dafür muss die Bank das Geld freigeben und dafür muss die Grundschuld eingetragen sein… puh!). Planen, die Antragsunterlagen erarbeiten und den Bauantrag stellen können wir auch jetzt schon.  Deswegen habe ich die erste Rate schon mal an die Baufirma überwiesen und nächste Woche findet bereits das erste Planungsgespräch mit der Architektin und dem Bauleiter an der künftigen Baustelle statt.

Vermesser

Kaum aus dem Urlaub finde ich schon in meinen E-Mails den vorläufigen Lageplan von meinem Vermesser. Ich habe im Vorfeld einfach alle Vermesser aus der Umgebung angemailt (einfach im Internet nach „Vermessungsbüro Köln“ etc. gesucht) und nach einem Angebot gefragt. Natürlich muss man im Vorfeld wissen, was vom Vermesser gemacht werden soll, und am besten gleich einen festen Paketpreis einschl. aller Nebenkosten verlangen. Trotz einiger Meinungen, dass die Vermesser alle eh gleich teuer sind, haben die Angebote die entscheidenden Details aufgezeigt. Die Bandbreite der Angebote schwankte über 100%. Unglaublich!

Nun eins nach dem Anderen. Folgendes soll ein Vermesser bei einem Neubau normalerweise machen:

1. Ein Lageplan für den Baugesuch – Hierzu bestellt der Vermesser die Unterlagen vom Katasteramt, macht div. Aufnahmen auf dem Gelände, trägt verschiedene Rechte ein und überträgt später die Hauszeichnungen des Architekten in den Lageplan. Hier kann man viel Geld sparen, wenn das Bauamt hier auf einen sog. amtlichen Lageplan verzichten kann. Ein amtlicher Lageplan wird streng nach der Kostenordnung berechnet (je nach der Länge der Umrissgrenze, Form des Grundstücks und der Besonderheiten, die einzutragen sind). Ein nicht amtlicher Lageplan (ein sog. Lageplan nach HOAI) erfüllt denselben Zweck und ist für ca. die Hälfte des Geldes zu haben. Einfach beim Bauamt und bei der Baufirma (oder beim Architekten) nachfragen, ob es ok ist. Bei mir war das so.

2. Grobabsteckung – Der Vermesser markiert auf dem Grundstück, wo gebuddelt werden soll. Er setzt auch einen Höhenbezugspunkt für die Baugrube, damit vom Tiefbauunternehmen die Tiefe bestimmt werden kann. Bei dieser Leistung greift offenbar keine Kostenordnung und hier toben sich manche Vermesser aus. Es wird nach Arbeitsstunden gerechnet. Die Angebote schwanken von ein paar Hundert Euro bis etwa 2000 EUR. Also vergleichen!

3. Feinabsteckung – Wenn die Baugrube fertig ist, markiert der Vermesser centimetergenau, wo der Baukörper stehen soll. Nach dieser Markierung wird die Bodenplatte gegossen. Hier gilt offenbar dasselbe wie bei der Grobabsteckung und die Angebote schwanken gewaltig.

4. Gebäudeeinmessung – Wenn das Haus fertig ist, muss es für das Liegenschaftskataster eingemessen und dort eingetragen werden. Die Kosten hierfür sind geregelt und liegen (bei Herstellungskosten des Hauses bis 300.000 EUR) bei genau 750 EUR. Hier kann man wohl leider nichts mehr sparen.

Also am besten alle Angaben zum Grundstück (Gemarkung, Flurnummer, Größe, Grenzlänge) und zum geplanten Haus (Normalherstellungskosten) zusammentragen und ein paar Festpreisangebote von den öffentlich bestellten Vermessern anfordern.

Finanzierungszusage

Heute kam per Post die Finanzierungszusage der PSD Bank rein. Hurra! Es geht richtig los! Die Anzeichen dafür, dass die Bank OK sagt, gabs schon Ende letzter Woche. Da kamen schon die Beitrittserklärungen zur Genossenschaft rein. Es ist ja eine Genossenschaftsbank und wir mussten mit einer Mindesteinzahlung von je 25 EUR beitreten. Gestern kamen auch schon die Meldungen zur Kontoeröffnung. Und heute die definitive Zusage!

Es ist ziemlich viel Papierkram, was man durchlesen und unterschreiben muss in so einem Darlehensvertrag. Dann kommt noch eine „Zweckerklärung“ zur Grundschuld dazu. Und verständlich ist es auch nicht geschrieben. Die Zahlen stimmen jedoch: 4,34% auf 10 Jahre festgeschrieben (effektiv 4,43%, das ist sogar 0,1 Punkte weniger als wir im letzten Jahr bei der Beantragung noch hatten), 2% Tilgung, jährlich 5% Sondertilgung möglich, keine Bearbeitungsgebühren, 12 Monate ohne Bereitstellungszinsen. Was will man mehr?

Von unserem Finanzierungsberater haben wir nur leider nichts gehört. Dennoch danken wir ihm für die auf Anhieb gelungene Baufinanzierung zu Top-Konditionen! Und das obwohl einer von uns noch keine unbefristete Aufenhaltsgenemigung hat… Zum Vergleich: Der beste Zins bei Interhyp für unsere Finanzierungskonditionen liegt heute bei 4,41% (4,53% effektiv). Dabei ist der Zins heute und gestern schon wieder gesunken! Ich hätte nie gedacht, dass ein live Baufinanzierungsberater bessere Konditionen „zaubert“ als eine Internet-Vergleichsplattform.

Ab heute gehts also unwiderruflich los mit dem Projekt. Der Kaufvertrag fürs Grundstück ist schon durch einen befreundeten Notar vorbereitet. Die Grundschuldbestellung der Bank schicke ich gleich an ihn raus, damit er das auch noch gleich eintütet. Der Kaufvertrag muss jetzt mind. 2 Wochen liegen, damit er rechtskräftig unterzeichnet werden kann.

Das Vermessungsbüro habe ich auch schon ausgesucht und beauftragt. Er kann schon mal den Lageplan anfertigen. Das dauert ja auch 2-3 Wochen. Und der Lageplan wird für die Bauantragsunterlagen benötigt. Was man alles bei der Beauftragung eines Vermessers beachten muss, erzähle ich im Februar. Denn bis dahin sind wir erstmal Sonne tanken in der Karibik. 😛

Antrag auf Baufinanzierung

Heute war unser Finanzierungsberater aus Oberhausen bei uns daheim und hat sich die Unterlagen für eine Finanzierungsanfrage abgeholt. Benötigt waren Personalausweise, die letzten Gehaltsabrechnungen, Angebot und BLB der Baufirma, die Hausskizzen, die Berechnungen der Hausflächen und Räume sowie Unterlagen über Grundstücksreservierungen. Alles natürlich in Kopie, denn die Unterlagen kommen nicht zurück.

Empfolen wurde uns die PSD Bank Rhein-Ruhr eG, wohin die erste Anfrage auch geht. Der nominelle Zinssatz liegt heute bei 4,44%, was effektiv 4,53% jährlich bedeutet (bei 10 Jahren Zinsbindung und 80% Beleihung). Damit liegt die PSD Bank heute ca. 0,2 % günstiger als die bei der Baufinanzierung üblichen Internet-Banken wie Ing-DIBA oder DSL-Bank. Dazu kommt es, dass die Bedingungen sehr gut sind: 12 Monate keine Bereitstellungszinsen und keine sonstigen Gebühren. Außerdem gibts bei der PSD Bank eine richtige Geschäftsstelle in Düsseldorf, wo man auch mit Menschen sprechen kann. Und unser Bauberater kennt die Leute da und meinte, es ist schon besprochen, dass wir da was bekommen werden.

Wir haben uns gegen eine längere Zinsbindung entschieden. Der „Aufpreis“ für eine 15jährige Zinsbindung wäre 0,35 Prozentpunkte gewesen. Wir investieren besser in eine höhere Tilgung (2%) und strukturieren die Restschuld ggf. durch ein Forward-Darlehen vorzeitig um.

Lange Zeit dachten wir daran, dass wir auch die Kredite von der KfW-Bank in Anspruch nehmen sollten. Darauf war auch die Hausdämmung ausgerichtet und die Förderfähigkeit nach dem Programm Ökologisch Bauen Energiesparhaus 60 (sog. KfW60) wurde vertraglich zugesichert. Leider hat die KfW-Bank die Zinsen in den letzten 3 Monaten nicht gesenkt, wie alle anderen Banken. Daher hat ein KfW-Darlehen keinen Sinn mehr. Dann sollen sie eben auf dem Geld sitzen bleiben. Die Investition in die verbesserte Hausdämmung rentiert sich sowieso irgendwann durch die Einsparungen bei den Heizungskosten.

Am ersten Januarmontag soll die Anfrage der PSD Bank vorliegen. Dann soll es bis zur Kreditentscheidung nur eine Woche dauern. Wenn es dann soweit ist, gibts kein Zurück mehr. 🙂

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