Nicht, dass ich HHB-Massivbau nicht vertrauen würde. Im Gegenteil, bis jetzt erwies sich die Firma als kompetent und sehr zuverlässig. Es wurden alle Aussagen begründet und, wo man nicht direkt wusste, hat man Rücksprache mit einem Fachmann getroffen.
Parallel war ich über die letzten Wochen jedoch dran, einen unabhängigen Bauüberwacher auszuwählen. Erstmal hab ich mir schnell die Angebote von TÜV und DEKRA angeschaut. Diese bieten 4-5 Begehungen der Baustelle zu einem hohen Festpreis an. Die Prüfungen kamen mir auch sehr checklisten-mäßig vor. Man geht also vermutlich kaum auf die konkrete Situation ein. Weitergehende Beratung oder Beratung in der Planungsphase ist auch nicht drin. Schade!
Ich habe mir auch ein paar Pauschalangebote von den ortsansässigen Sachverständigen (Gelbe Seiten oder z.B. bei der Gutachtersuchmaschine) eingeholt.Die Preise variieren von 65 bis 105 EUR die Stunde plus MwSt. Die Angebote sind auch meist pauschal, schlagen 5-7 Begehungen vor, gehen jedoch nicht auf meinen kokreten Bauvertrag ein, den ich bei der Anfrage natürlich konkret beschrieben habe (zwei Zischenabnahmen da und da, Endabnahme, Telefon/E-Mail etc.). Was auch irritierte, dass die Sachverständigen meist keine Architekten, sondern „nur“ Dipl.-Ing. sind. Gefragt nach Referenzen, reagierten manche sogar komisch. Aber wie hätten sie das erwartet? Dass ich 2-3 Tausend Euro hinlege, ohne zu ahnen, was sie wirklich können?
Ich überlegte dann dem Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) beizutreten und darüber einen Sachverständigen zu holen. Dann bin ich mir sicher, dass er öfters mit solchen Aufträgen zu tun hat. Es gibt noch den Verein privater Bauherren (VPB), sie hätten günstigere Mitgliedsbeiträge (auf ein Jahr gerechnet: 109 EUR statt 184 EUR bei BSB). Bei VPB gibts jedoch nur wenige Berater zur Auswahl, sie sind auch noch recht teuer (ca. 107 EUR/Std. bei VPB statt ca. 75 EUR/Std. bei BSB). Ansonsten ist eine Mitgliedschaft in solchen Vereinen m.E. weitgehend sinnlos.
Bei BSB besticht die Anzahl der Berater im Rheinland, die alle für ca. 75 EUR/Std. brutto zu haben sind. Wenn uns einer nicht gefallen sollte, gibts andere. Gut fand ich bei BSB auch die kostenlose Beratungsstunde, in der man ein eigenes Konzept für die Betreuung aufstellen kann. Ich würde jetzt eher nicht ein umfangreiches Gesamtpaket mit zig Begehungen und Fotoprotokoll und hast du nicht gesehen buchen, sondern punktuelle Unterstützung an wichtigen Stellen sowie Abnahmen. Wichtig wäre mir auch, jederzeit eine Beratungsstunde einziehen zu können (z.B. Fotos per E-Mail und telefonieren danach).
Also: Gesagt, getan. Anmeldeantrag hingefaxt. Heute war die Bestätigung im Fach. Nächste Woche lasse ich mich unabhängig beraten.
Hi,
habt Ihr mit dem BSB gute Erfahrungen gemacht? Was habt Ihr denn da gebucht und könt Ihr mir sagen, wieviel das in etwa gekostet hat?
Das komplette Paket kostet ja 3-4T€. Das ist uns einfach zu viel.
Danke für die Info.
VG
Chris
Es kommt allgemein sehr stark auf die Person des Beraters an: wie kompetent er ist und wie stark will er sich für den Bauherren einsetzen. Wir haben keine Pakete gebucht, sondern den BSB-Berater aus Köln zu den Abnahmen (Zwischenabnahme Rohbau und Endabnahme) eingeladen und stundenweise bezahlt. Einige Fragen haben wir mit dem Berater zwischendurch auch telefonisch geklärt. Stundenhonorar ist bei BSB ja relativ günstig. Die Erfahrung mit BSB war allerdings eher durchwachsen.