Der Sommer 2012 verlief bei uns im Garten relativ erfolgreich. Die Kirschlobeer-Hecke hat die durch den Februarfrost angefrorenen Blätter rasch abgeworfen und hat nach der Blüte einen guten Austrieb gehabt. Der massive Raupenbefall wie im Vorsommer ist ausgeblieben. Die einzelnen Raupen, die die Blätter zuklebten, haben wir immer schnell abgesammelt. Auch die vorjährige Pilzkrankheit ist nur sehr lokal aufgetreten und wurde lokal mit Fungisan behandelt. Von der jüngsten Pflanzung sind leider erwartungsgemäß 2 Pflanzen eingegangen und 3 sind ziemlich schwach. Der Rest ist gut angewachsen und steht in der Herbstblüte.
Der im Frühjahr gepflanzte Eukalyptusbaum entwickelt sich ganz gut und treibt immer wieder oben aus. Unter verliert er aber Blätter. Ich dünge ihn noch vorsichtig, damit sich die Wurzeln besser entwickeln.
Die Bambushecke hat einige neue Triebe. Sie ist merkbar dichter geworden, aber leider noch nicht wirklich höher. Da floß im Sommer richtig viel Wasser rein, damit sie auch bei der Hitze nicht austrocknet.
Die Sedumspflanzen der Dachbegrünung haben sich nach Befreiung von Unkraut im Juni und einer weiteren kleineren Unkrautaktion gut ausgebreitet und bilden zur Zeit fast einen lückenlosen Teppich mit nur wenig Unkraut zwischendurch. Die Sedumspflanzen hatten auch schon eine schöne Blütezeit.
Der Rasen wird regelmäßig gedüngt, gemäht und bewässert. Relativ viel Arbeit für den grünen Fleck im Garten! An schattigen Stellen ist der Rasen leider dünner geworden.
Obwohl in Deutschland angeblich 2 Millionen Blitze jährlich einschlagen, ist für ein Haus die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz direkt oder indirekt getroffen zu werden, sehr gering. Deswegen wird im privaten Bereich kaum ein Neubau mit einem Blitzschutzsystem ausgestattet. Denn ein richtiges Blitzschutzsystem kostet bei einem Einfamilienhaus schon mal locker 15.000 EUR. Es werden auf einigen Foren riesenlange Diskussionen darüber geführt, ob und wie man die SAT-Anlage erden muss und ob eine geerdete Anlage eher vom Blitz getroffen wird als eine nicht geerdete.
Für mich ist das alles meist Theorie, denn ein sauberes Experiment wird man mit einem Blitz nicht stellen können. Wichtig ist dagegen, was die Gebäude- sowie Hausratversicherung im Schadensfall sagen. Auf eine Anfrage hat meine Versicherung nach langem Hin und Her bestätigt, dass meine SAT-Anlage und die Wetterstation an sich nicht versicherungsrelevant sind, d.h. keine Risikoerhöhung. Vorausgesetzt, sie wurden nach den gesetzlichen Normen installiert. Ein Blick in § 3 LBauO NRW verrät, dass beim Bau von jeglichen Anlagen die anerkannten Regeln der Technik zu beachten sind. Zu diesen gehören fast zweifellos alle DIN-Normen. Und in diesen ist viel, sogar sehr viel zum Thema Erdung und Potentialausgleich bei Antennenanlagen geschrieben.
Einen guten Überblick zum Thema mit Links zu Fachartikeln gibt ein Beitrag auf Netzwelt.de. Lest mal durch! Es wird schnell klar, warum selbst viele Elektromeister diese Normen nicht genau kennen. Ist eure SAT-Schüssel normgerecht geerdet? Die blitzstromfähige Erdung der SAT-Anlage auf dem Dach ist nach den heutigen DIN-Normen ein Muss. Komisch, z.B. dass eine Dachrinne oder eine Abgasrohrhaube dagegen nicht geerdet werden müssen. Für Wetterstationen auf dem Dach habe ich keine besonderen Vorschriften gefunden, aber der Logik nach sollten sie nicht anders zu behandeln sein als die Antennenanlagen.
Bei mir war’s zwar auch so, dass ein 16 mm² Cu Erdungskabel von der Potentialausgleichsschiene im Keller zum Dachboden gelegt war. Das Kabel ist aber erstens dünnadrig, und zweitens (den Fotos nach zu urteilen) meterweise zusammen mit den Stromkabeln verlegt. Somit war das so für die Erdung nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) nicht normgerecht. Um ruhig zu schlafen, habe ich mir für ca. 350 EUR eine (hoffentlich) normgerechte Außenerdung mit 16 mm² Kupferkabel massiv und einem 2,5 m Erdungsstab legen lassen. Das Erdungskabel geht draußen teilweise unter den Dachziegeln und senkrecht an der Hauswand entlang direkt zum Erder. So kann der direkte oder induzierte Blitzstrom sowohl von der SAT-Anlage als auch von der Wetterstation besser abfließen und es gäbe im Schadensfall keinen Ärger mit der Versicherung. Es war nicht einfach, einen Elektriker zu finden, der das überhaupt macht. Eine Blitzschutzfirma sagte, alles außer einem vollständigen Blitzschutzsystem ist Käse. Einige SAT-Spezialisten meinten ernsthaft, dass eine private SAT-Anlage gar keine Erdung braucht. Ein anderes Spezialisten-Team wollte mir einen 1,20 m Erderstab verkaufen, das wäre genug so. Für viele Elektriker sind Dacharbeiten ein Hindernis. Aber bei einem Solateur-Team habe ich die kompetenten Fachkräfte dann doch gefunden.
Bei der Gelegenheit habe ich auch den Potentialausgleich der Antennen- sowie aller Netzwerkkabel gemacht. Ein Koax-Erdungsblock und das Patchpanel wurden durch einen 4 mm² Kupferdraht mit dem SAT-Mast verbunden. So kann ein Fehlstrom keinen Stromschlag oder PC-Ausfall verursachen.
Ich habe schon mal geschrieben, dass der Regensensor bei der Wetterstation WH1080 nicht besonders gut ist. Der Fangtrichter ist zu flach, bei etwas Wind bleibt da nicht viel vom Regen drin. Ich habe mich deswegen umgeschaut, wie man einen größeren Regenfänger basteln kann.
Sehr praktisch erwies sich ein KG-Rohr DN160 mit einer Muffe an einem Ende. Ein Plastiktrichter mit Außendurchmesser von 15 cm passt wie angegossen darein und braucht keine weitere Dichtung. Beides gab’s relativ günstig beim Bauhaus. Keine Ahnung wie UV-stabil die Sachen sind, aber man kann ja damit versuchen. Vom Rohr brauche ich genau 27 cm. Der Trichter wird ca. 1,5 cm unter der Verengung gekürzt. Dann habe ich alles provisorisch auf eine OSB-Platte mit Edelstahl-Winkeln und -Schrauben montiert. Die Platte braucht unter der Regenwippe zwei Löcher für den Wasserabfluss sowie ein größeres Loch fürs Kabel. Wenn sich das Ganze bewährt, muss natürlich später statt Holz eine Kunststoffplatte (z.B. ein Schneidebrett) her. Der so umgebaute Regensensor konnte nicht mehr am Dach befestigt werden. Er hat einen guten dezenten Platz auf dem Randstreifen der Dachbegrünung auf der Garage gefunden, in der Nähe der Sendeeinheit der Wetterstation. Man muss ihn natürlich mit der Wasserwage genau ausrichten, was auf der Kiesschicht sehr einfach geht.
Jetzt muss man noch berücksichtigen, dass der neue Regensammler etwas größer ist als der alte und auch dadurch hoffentlich viel genauer. Die Fangfläche des alten Regensensors ist 5×11 cm, also 55 cm². Die neue Fangöffnung ist 15,8 cm im Durchmesser, also 196,06 cm². Wir hätten also flächentechnisch den Faktor 0,2805 mit dem der bisherige Regenertrag zu multiplizieren wäre. Ich habe die Zahl zunächst so als Kalibrierungsparameter RainFactor in die Konfigurationsdatei von Freetz Weather eingegegeben. So wird an die Wetterdienste die korrigierte Regenmenge übertragen. Schade ist nur, dass die Basisstation von WH1080 keine Kalibrierungsmöglichkeit besitzt und entsprechend etwa die 3,5fache Regenmenge anzeigt. Das soll bei WH2080 und WH3080 besser sein: dort kann man angeblich die Kalibrierung auch in der Basisstation einstellen.
Der erste Regen zeigte, dass das ganze grundsätzlich funktioniert. Ich wollte noch herausfinden, wie genau der Regensensor misst. Dafür habe ich ihm paarmal je 196 ml Wasser möglichst langsam reingeschüttet und geschaut, wie viele mm Niederschlag er dabei misst. Es sollten ja jeweils 10 mm Niederschlag rauskommen, tatsächlich hat er im Schnitt nur 6,77 mm gezählt. Die Wippenzähler ist ja nicht perfekt. Möglicherweise war die Wippe durch die ungewöhnlich großen Wassermassen etwas überlaufen. Beim sehr starken Regen wird also immer noch bis zu 30% weniger Niederschlag gezählt. Deswegen habe ich meinen Kalibrierungsfaktor jetzt erstmal auf 0,4143 korrigiert und habe mir vorgenommen, noch ein paar Mess-Experimente zu machen.
[Update 07.06.2014] Jetzt nach fast zwei Jahren habe ich den umgebauten Sensor zum ersten Mal inspiziert und gereinigt. Die Farben haben sich zwar verändert, ansonsten funktioniert alles einwandfrei. Es hat sich an Plastikteilen glücklicherweise nichts verzogen. Auch die Spinnen, die solche Sensoren zum Erliegen bringen können, waren bislang überhaupt kein Problem. [/Update]
[Update 14.03.2015] Im Februar 2015 ging der Reed-Kontakt in der Regenwippe kaputt und der Sensor konnte nichts mehr messen. Nach dem Austausch des Kontaktes geht wieder. [/Update]
Da wir schon paarmal nach unseren Erfahrungen mit der 2K-Garagenversiegelung gefragt wurden, hier ein kurzer Zwischenbericht. Obwohl wir fast täglich zwei Autos raus- und reinfahren, gibt’s in den Fahrspuren überhaupt keine sichtbaren Abnutzungserscheinungen. Wir haben den Boden auch noch nie richtig sauber gemacht. Nur gelegentlich den Sand rausgefegt, der mit den Reifen von der unfertigen Einfahrt und den dreckigen Straßen im Baugebiet kommt. Auch im Winter bestand nie die Gefahr, dass irgendwelches Wasser vom Auto an die Wände gerät. Das Tau-, Regen- und Kondenswasser von der Klimaanlage bleiben zum Glück komplett unter dem Wagen. Deswegen konnten wir auch nicht prüfen, wie rutschig die Beschichtung bei Feuchte wird: die Seitenstreifen blieben bis heute immer sauber und trocken. Vielleicht haben wir uns mit der Abdichtung der Wandfugen zu viel Arbeit gemacht? Auch in der Versiegelung unter der Seitentür hat sich nach dem Winter kein sichtbarer Bewegungsriss gebildet. Dennoch habe ich dort alles mögliche zur Sicherheit mit dem demselben Sikaflex PRO-3 Dichtstoff zugeschmiert. Er hält an der 2K-Beschichtung ziemlich fest. So kommt hoffentlich kein Tropfen Wasser unter der Nebentür in den Estrich rein. Fazit: Bislang hat sich die selbstgemachte Fußbodenversiegelung vom Bauhaus in unserer Garage sehr gut bewährt.
Die Dusche im Garten ist eine feine Sache. Bei unserer einfachen Dusche gab’s nur leider das Problem, dass erst das heiße und nach Gummi riechende Wasser aus dem Schlauch kommt und es dann plötzlich doch meist zu kalt wird. Bei einer Solardusche soll es besser sein. Für knapp 100 EUR wollte ich das ausprobieren und habe mir bei Baushaus eine 20l-Version von myPool geholt. Die Montage direkt auf die Holzterrasse war vermutlich etwas gewagt (ich hoffe die Schrauben halten im Hartholz einigermaßen), dafür sieht sie in der Terrassenecke neben der Bambushecke ganz hübsch aus. Das dicke schwarze Plastikrohr wird am Gartenschlauch angeschlossen und füllt sich beim ersten Einschalten komplett mit Wasser. Und das Wasser bleibt erfreulicherweise drin, selbst wenn man den Schlauch hinten abzieht. Nur im Winter sollte man es leer machen. Und den Praxistest hat die Solardusche auch bestanden: Nach dem sonnigen Nachmittag konnte ich heute ausgiebig duschen – ohne Gummigeruch und den eiskalten Nachschlag. Eine gelungene Sache!
[Update 09.09.2013] Nach dem zweiten Sommer im Betrieb kann man den ersten Eindruck durchaus bestätigen. Die Dusche macht, was sie machen soll. Das einzige Manko: Von der Südseite ist der Kunststoff ausgeblichen und sieht nur grau aus. [/Update]
Zum Traumhaus und -garten mit Plan, Durchblick und diesem Baublog