Nachdem der Fliesenleger gestern fertig war und wir erstmal alle Fliesenreste entsorgen durften, haben wir heute in Eigenleistung alle nicht gefliesten Wände und Decken mit Tapetenwechselgrund grundiert. Die Wände wurden viel glatter und so kommt die Tapeten später einfacher wieder runter. Von Gipskartondecken bekommt man sie sonst gar nicht mehr gut ab. Da die Steckdosen und Innentüren noch nicht montiert sind, ging das mit einem Sprühgerät sehr einfach und schnell. Für ca. 400 m² Wand- und Deckenfläche haben wir ca. 30 Liter Tapetenwechselgrund vom Bauhaus und ca. 3 Stunden Zeit gebraucht. Wichtig war dabei, alle Fenster, Fliesen und Treppe, die immer wieder ein paar Spritzer abbekommen, gleich abzuwischen. Alle Stellen, die nicht ganz weiß sind, haben wir gleich mit dem weißen Grundiermittel für Vliestapeten überstrichen, damit sie später nicht durch die Vliestapete durchleuchten.
Darüber hinaus haben wir alle Fugen zwischen Wand und Betondecke abgekratzt und mit Acryl zugespachtelt. Dazu haben wir ca. 5 Tuben Wandacryl gebraucht, eine Kartuschenpistole und auch noch ca. 5 Stunden Zeit zu zweit. Diese Arbeit braucht viel Geduld. Acryl bekommt man am besten glatt mit einem feuchten Finger. So wird auch diese Ecke später sauber aussehen.
Heute ist die Treppe fertig geworden. Sie ist schön, aber steil. Anders war es auch nicht zu erwarten bei dem kleinen Treppenhaus. Zwischen Treppenwange und Estrich klafft noch eine Lücke. Ich bin gespannt, wie sie nun zugemacht wird.
Die Fliesenarbeiten gehen währenddessen weiter. In der Diele wurde im Estrich eine Scheinfuge reingeschnitten, damit er dort kontrolliert reißen kann. Dann hat’s irgendwann auch Klack gemacht. Über der Scheinfuge wird die Fliesenfuge aus Silikon gemacht. So bleiben die Fliesen heil.
Unser Sanitärmann hat die Badewanne montiert und angeschlossen, damit der Fliesenleger drumrum fliesen kann. Die Heizungsanlage hat sich schon runtergefahren, so wird’s langsam wieder kühl im Haus.
Der Fliesenleger ist seit gestern am Werk. Er schneidet und verlegt unsere Fliesen wie geplant mit Bordüren im Bad und WC. Solange keine vernünftige Treppe nach oben geht, kann ich das Bad leider noch nicht checken.
Auch der Treppenbauer hat endlich mit der Haustreppe angefangen. Die einfache Holztreppe in U-Form geht bei uns vom Keller bis zum Dachgeschoss. Bei der Bemusterung haben wir nach reichlich Überlegen auf verschiedene teure Extras wie Stahlhülsen, runde Handläufe und Pfosten verzichtet und sind bei der Standardausführung geblieben. Morgen kann man dann endlich problemlos hoch und runterlaufen!
Gestern hat der Bauleiter die Fliesen vom Bauhaus abgeholt. Es war nicht so leicht wie erwartet bei gefühlten 40° im Haus und 10° draußen ca. 50 Kartons zu entladen. Heute sind die Temperaturen im Haus wieder erträglich geworden: die Vorlauftemperatur ist auf 35° gesunken. Es sind soweit keine Risse im Estrich sichtbar. Nächste Woche soll der Fliesenleger kommen und dann geht’s auf die Zielgrade.
Es kommt das Leben in den Heizungsraum rein. Gestern und heute wurden der Wasserzähler sowie zwei Stromzähler gesetzt. Die Vaillant geoTherm VWS 61/2Wärmepumpe wurde endlich angeschlossen und hochgefahren. Da die Erdsonden noch nicht ins Haus gelegt wurden, läuft die Wärmepumpe erstmal nur mit dem Strom-Heizstab auf Estrich-Aufheizprogramm. Trotz Wärmepumpentarif wird das teuer!
Warum haben wir uns im Bauvertrag für Vaillant entschieden? Eine solide Firma, tolle Marke, gute Gerätewerte, beste Testergebnisse. Was jedoch am wichtigsten erscheint, ist die große Nutzergemeinschaft von Vaillant Wärmepumpen. Alle Probleme sind schon längst bekannt und beschrieben.
Dank der schlechten Planung wird der Vaillant geoStor VIH RW 300 Warmwasserspeicher mit 285 l Volumen im Heizungsraum nicht wie es sich gehört neben der Wärmepumpe aufgestellt, sondern in einer anderen Raumecke. Schade, das hätte besser sein können. Jetzt gilt nur heizen, lüften und beten, dass der Estrich schnell trocken genug für die Fliesen wird.
Nachdem unser Zementestrich seit Montag begehbar ist, haben wir langsam angefangen zu lüften. Die Estrichleger haben zwar ein paar Fenster auf Kipp gelassen. Es ist jedoch besser, wenn der Estrich die ersten Tage möglichst langsam austrocknet. So vermeidet man die Gefahr von größeren Verformungen und vom Absanden. Es darf auf keinen Fall Zugluft entstehen können. Daher wenn Fenster auf Kipp, dann nur von einer Hausseite. Ansonsten soll möglichst oft das Stoßluften zur Anwendung kommen: Für 10 Minuten alles auf! Mehr zum Thema Estrichtrocknen.
In der vergangenen Woche mussten wir die Entscheidung treffen, ob unsere Heizungsanlage einen zusätzlichen Pufferspeicher bekommen soll. Ein Pufferspeicher ist ein großer Wassertank, der zwischen Wärmepumpe und den Heizkreisen eingebunden wird. Die Wärmepumpe heizt quasi den Pufferspeicher durchgängig auf und von da fließt das Wasser in die Heizkreise.
Folgende Vorteile des Heizsystems mit Pufferspeicher lassen sich im Internet rauslesen:
Wenn ausreichend groß dimensioniert: Guter Wärmespeicher, z.B. um die Stromsperrzeiten zu überbrücken oder um den Nachtstrompreis besser auszunutzen, wenn die Heizung per Heizkörper geschieht. Bei einer Fußbodenheizung hat dieser Vorteil so gut wie keinen Effekt. Ein paar Hundertliter im Puffer sind nicht viel im Vergleich mit dem Estrichvolumen.
Reduzierung der Takthäufigkeit der Wärmepumpe, da die Wärmepumpe an den Speicher kurzfristig mehr Energie abgeben kann als tatsächlich benötigt. De facto wird im Internet auch vielfach darüber berichtet, wie die falsch eingestellten Pufferspeicher die Takthäufigkeit drastisch erhöhen.
Hydraulische Abkopplung der Heizkreise vom Wärmekreis der Wärmepumpe. Ein Mindestdurchfluss des Heizwassers durch die Wärmepumpe soll nicht extra sichergestellt werden. Die Wärmepumpe geht nicht auf Störung, selbst wenn alle Einzelraumregler zu sind. Auf der anderer Seite ist dadurch eine mangelhafte Hydraulik oder fehlender hydraulischer Abgleich der Anlage gut kaschierbar. Einzelraumregelung ist meist eh eine unnötige Dauerbremse für ein effizientes Heizsystem.
Die Leistung der Wärmepumpe muss der benötigten Heizleistung nicht unbedingt genau entsprechen. Für eine effiziente Auslegung ist das jedoch ein Muss.
Einbindung anderer Wärmequellen (z.B. Solarthermie oder Kaminheizung) ist möglich. Wenn man andere Wärmequellen plant, ist ein Puffer oft nicht vermeidbar.
Ein Kombipuffer kann auch die Warmwasserzubereitung nach dem Frischwassersystem übernehmen.
Klare Trennung der Gewerke ist möglich: bis zum Pufferspeicher – Wärmepumpenbauer, nach dem Pufferspeicher – Heizungsinstallateur.
Entsprechend nachteilig wirken sich bei einem Pufferspeicher aus:
Wärmeverluste im Wärmespeicher. Der Aufstellraum (Keller) wird unnötig beheizt.
Zusätzliche Verluste auch dadurch, dass zeitweise mehr Wärme produziert wird als benötigt. Daher tendenziell höhere Systemtemperatur bei der Wärmepumpe und geringere Effizienz (Leistungszahl).
Zusätzliche Pumpe für den Heizkreislauf, die vor allem beim kleinen Pufferspeicher genau eingestellt werden muss, damit sich die Volumenströme angleichen und keine Durchmischung im Puffer stattfindet. Auch der Stromverbrauch der zweiten Pumpe.
Hohe Investition und Platzbedarf im Heizungsraum.
Komplexere und störanfällige Hydraulik, oft mit Mischer etc.
Unstrittig ist: technisch ist für einen Betrieb der Erdwärmepumpe mit der Fußbodenheizung kein Pufferspeicher erforderlich, da hier der Estrich als ein viel besserer Wärmespeicher gilt. Auch nach der Feldanalyse von Wärmepumpen-Anlagen des BFE ist die Effizienz einer energetisch abgestimmten Anlage ohne Pufferspeicher insgesamt besser. Genaue Planung und Einstellung der Heizung vorausgesetzt, haben wir uns deshalb auch gegen einen Pufferspeicher entschieden.
Eine gute Tippsammlung für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe findet sich bei Energiesparhaus.at.
[Update 10.01.2011] Die Pros und Kontras habe ich heute komplett überarbeitet. Die Entscheidung wird durch die Erfahrung bestätigt: ohne hydraulische Weiche (kleiner Puffer) läuft die Anlage noch besser. [/Update]
Heute kam auch schon unser Zementestrich in alle drei Etagen rein. Mal wieder musste ich bei evd das Standrohr fürs Bauwasser tauschen, damit die Estrichleger und die Bohrer gleichzeitig arbeiten konnten. Die Jungs waren schnell, man sieht jedoch leider noch nicht, wie es im Dachgeschoss aussieht und wie die Estrichdicken so sind. Die Gerüste im Treppenhaus hat man einfach einzementiert. Später muss man die rausschneiden und die Löcher im Kellerflurboden zumachen. Es wurde irgendein Beschleuniger in den Estrich reingemacht, so kann man schon in 2-3 Tagen auf dem Estrich gehen und nach 2 Wochen soll man Fliesen legen können. Heute und morgen geht erstmal keiner mehr ins Haus rein!
Heute wurde endlich die Fußbodenheizung der Marke „Cosmoroll“ ausgelegt und getackert. Die Fläche unter dem künftigen Kaminofen haben wir ausgelassen. Genauso unter der Badewanne und der Dusche. Ansonsten liegen überall 17×2 mm PE-Xa Kunstoffrohre: 6 Heizkreise im Dachgeschoss und 7 Heizkreise im Erdgeschoss. Eigentlich sollte überall im 10 cm Abstand verlegt werden. So genau wurde aber oft leider nicht eingehalten. Das ist schade, denn vor allem im (wärmebilanztechnich ungünstigen) Bad hätte man mehr Rohr reinbekommen können. Jetzt kann Estrich kommen!
Die Heizlastberechnung ist auch wichtig, damit man die Fußbodenheizung (FBH) richtig auslegen kann. Denn die Heizlast für jeden Raum muss durch die FBH abgedeckt werden. Und die Wärmeabgabe einer FBH wird im Wesentlichen davon bestimmt, welche Vor- und Rücklauftemperatur eingestellt ist, mit welchem Verlegeabstand die Rohre verlegt wurden und welcher Fußbodenbelag oben drauf kommt. Bei Fliesen ist die Wärmeabgabe am besten, beim dicken Parkett oder dicken Teppichboden verständlicherweise am schlechtesten. All das soll bei der korrekten Berechnung der FBH berücksichtigt werden.
Ganz wichtig für den effizienten Betrieb der Wärmepumpe ist, die Vorlauftemperatur möglichst gering zu halten. Das heißt: den Verlegeabstand möglichst klein machen. Bei vielen FBH-Systemen (wie auch bei unserem Cosmoroll) kann der Verlegeabstand nicht unter 10 cm gehen, so eng kann man die Rohre nicht biegen bzw. das hält der Estrich nicht aus. Es gibt aber auch FBH-Systeme, die man auf 5 cm Verlegeabstand hinbekommen kann.
Mit der OVplan Software kann man die FBH gut überschlagen. Die genaue Berechnung muss natürlich auf das jeweilige FBH-System angepasst werden. Nach der Faustformel vieler Planer soll einfach so viel wie möglich FBH-Rohr verlegt werden. Dann schaut man, bei welcher Vorlauftemperatur die meisten Räume genug Wärme bekommen und wo ggf. noch Defizite in der Wärmeabgabe gibt. Und diese gab’s bei uns auch. Denn die Wärmeverluste im Bad und WC sind wegen obligatorischer Lüftung groß, die Verlegeflächen dagegen relativ klein. Dort muss man schauen, wie man die überstehende Heizlast abdeckt.
Möglich sind zusätzliche Handtuchtrockner oder Heizkörper, die mit dem selben Niedertemperatur-Heizungssystem gespeist werden. Auch ihre Dimensionierung soll berechnet werden. Dummerweise müsste ein Handtuchtrockner im Bad bei unserer 33° Vorlauftemperatur riesengroß werden. Um das sowieso sehr kleine Bad nicht zu verbauen, haben wir uns für einen kleineren Handtuchtrockner und ein elektrisches Zuheizgerät – etwa Schnellheizer oder Heizstab – entschieden. Dieses kaufen und installieren wir erst, wenn wir merken, dass es morgens im Bad zu frisch ist. Eine Steckdose habe ich aber schon mal legen lassen. Auch im WC kommt ein Handtuchtrockner rein, auch wenn es da nicht so gravierend ist, wenn es bei Kälteeinbruch nach dem Lüften etwas frischer ist. Im Kellerflur kommt ein großer Heizkörper (120x60x22 cm), um auf die berechnete Heizlast von 400 Watt zu kommen.
Kleine und ergiebige Niedertemperaturheizkörper sind anscheinend noch nicht erfunden. Manche Verkäufer werben mit besonders kompakten Alu-Heizkörpern. Ihre Aussagen über die Wärmeerträge sind jedoch genau zu prüfen. Einige verwechseln bei der Berechnung nämlich die Vorlauftemperatur mit der Übertemperatur. Sie verkaufen für 30° Vorlauftemperatur schon mal die Wärmeleistung, die eigentlich vom Hersteller für 50° Vorlauftemperatur (+20° Raum) gerechnet war. Korrekt gerechnet bringen die Alu-Heizkörper bei dem relativ hohen Preis keine gravierende Verbesserung der Wärmeabgabe.
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