Nach dem Anstrich der Rasengittersteine mit der Betonlasur (die bis heute sehr gut hält), haben wir die Einfahrt nun endlich grün gemacht. Man könnte Rasen säen, wir haben uns für einen komplizierteren, aber insgesamt schnelleren Weg entschieden: Fertigrasen. Einfach war es nicht, denn den Fertigrasen muss man erstmal finden und kaufen. Per Zufall kam ich auf einen Rasenbauer in Pulheim, der Schattenrasen für 3,50 EUR/m² anbietet. (Die Gartencentren wollen dafür oft das Doppelte, wenn sie ihn überhaupt haben.) Dann müssen die Rasenbahnen in passende Würfel geschnitten werden. Das habe ich einfach auf den Brettern mit einem kurzen Messer gemacht. Ein Brett diente dabei als Lineal. Dann haben wir jedes einzelne Loch (und davon hatten wir über 1000 Stück!) zur Hälfte mit Erde und etwas Dünger gefüllt. Dann Rasenwürfel drauf gepresst. So gibt es in jedem Loch noch etwa 2-3 cm Platz nach oben, bevor das Gras rauswächst. Also: Alles nach Gefühl. Das Verlegen nahm anstrengende 5 Stunden zu zweit in Anspruch. Jetzt kommt jeden Tag Wasser drauf (wenn es nicht regnet). Und wir sind gespannt auf das Ergebnis.
Gestern kamen die Steine (8-16 mm) für den Kiesrand der Dachbegrünung an und wurden von uns eimerweise aufs Garagendach befördert. Die Abtrennung mit Brettern hat sich gelohnt, der Rand ließ sich sehr einfach aufschütten, dann Bretter raus und fertig ist ein gerader Kiesrand. Bei uns erfüllt der Kiesstreifen keine Drainagefunktion, da die Dränplatten auch unter dem Rand verlegt sind. Der Kiesrand verhindert vor allem, dass das Substrat beim Regen an die Hauswand spritzt. Außerdem wächst die Begrünung am Haus entlang eh nicht so toll, weil dort wegen dem Dachüberstand nur wenig Niederschlagswasser ankommt. Deswegen haben wir den Kiesrand auch nur an der Hausseite aufgeschüttet. Auch um den Kontrollschacht herum kamen Steine drauf, damit es dort nicht zuwächst.
Die Begrünung hat sich seit knapp 2 Monaten nach der Pflanzung sehr gut entwickelt und bildet nun fast überall einen grünen dichten Teppich auf der Garage – ein super Ausblick aus dem Bad übrigens. Es ist nur nicht einfach zu sagen, was von den vielen Pflanzenarten wir dort mit Absicht gesät haben und was Unkraut ist. Ich habe bisher nur die großwüchsigen Unkräuter entfernt. Ich habe gelesen, es wird sich irgendwann diesbezüglich ein natürliches Gleichgewicht einstellen, welches durch die Bodeneigenschaft bedingt ist und nur mit großem Aufwand verändert werden kann. Also schauen wir einfach mal, wie sich das über den Winter und im nächsten Sommer entwickeln wird.
Nachdem die Sache mit Schmutzwassergebühren klar gemacht wurde, hat sich das Dormagener Steueramt jetzt noch mal wegen Regenwasser gemeldet. Wir sollen unsere Flächen berechnen und dem Amt melden. Die Dachflächen (inkl. Überstände!) kosten dann gemäß Gebührensatzung jährlich 1,12 EUR/m², Pflaster 90% davon, Schotterflächen 50% und begrünte Dächer 30%. Terrasse kostet explizit nichts, wenn sie zum Garten hin „entwässert“. Seltsame Berechnung. Am wenigsten verstehe ich, wie die Schotterflächen das öffentliche Kanalsystem belasten. Widerstand zwecklos, also müssen wir im Jahr unter Berücksichtigung unserer Terrassenüberdachung ca. 150 EUR für Regenwasserkanal zahlen. Eine Alternative wäre natürlich, das Regenwasser in einer Rigole oder einem Sickerschacht auf dem Grundstück versickern zu lassen. Es ist bei uns im Baugebiet genehmigungspflichtig, aber das geht, auch wenn TBD etwas anderes behaupten. Man sollte es nur von Anfang an planen.
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