Die Garage wird in Betrieb genommen

Diese Woche war ein großer Tag für die Garage. Etwa 14 Monate nach der Baugenehmigung und ca. ein Jahr nach der Vertragsunterzeichnung ist die Garage quasi fertig und kann normal genutzt werden. Die Fertigstellung der Garage habe ich dem Bauamt angezeigt, das Bauschild feierlich abgenommen und die neue Berechnung der Flächen für die Regenwassergebühr dem Dormagener Steueramt zugeschickt. Eine begrünte Dachfläche ist ja 70% günstiger als eine nicht begrünte.

Damit der mühsam versiegelte Estrich keinen Schaden bekommt, habe ich einen Tipp aufgenommen und bei der Einfahrt unter die Reifen zwei provisorische Holzbalken (imprägniert mit Carbibol) von der gleichen Höhe wie der Estrich angeschraubt. Dadran geht jetzt eine provisorische Rampe aus Kies, daher kommt mit den Autoreifen erstmal viel Sand mit in die jungfräuliche Garage rein. Das macht der ausgetrockneten 2K-Beschichtung soweit erkennbar aber nichts aus. Nächstes Jahr, wenn die Straße fertig ist, wird die Einfahrt gepflastert und es gibt eine schöne saubere Zufahrt. Der an einigen Stellen zu dünn geratene Estrich hält soweit ganz gut und macht hoffentlich keine Dummheiten.

Das Garagentor schalten wir komfortabel mit den Handsendern. Diese haben wir in beide Autos platziert, so dass man sie nicht immer überall mitschleppen muss. Damit man die Garage morgens aber durch das Tor betreten kann, habe ich bei Novoferm noch einen Funktaster (ca. 50 EUR) gekauft, der nun im Haus vor dem Ausgang am Schlüsselboard hängt. Ich würde gern noch rausfinden, wie ich das Tor automatisch schließen lassen kann, sobald ein Auto rausgefahren ist. Mit einer einfachen Lichtschranke geht das nicht, denn man befährt und betritt die Garage auch durchs Tor. Da soll das Tor aber oben bleiben.

Holzbalken als Schutz für den Estrich
Holzbalken als Schutz für den Estrich
Funktaster zum Öffnen der Garage vom Haus
Funktaster zum Öffnen der Garage vom Haus
Premiere: Ein Auto auf dem Garagenboden
Premiere: Ein Auto auf dem Garagenboden

Die Raupen grasen die Pflanzen ab

Nachdem sich die Wicklerraupen im Frühsommer an Kirschlorbeersträuchen gefüttert  hatten, waren sie im August irgendwann endlich weg. Ab Ende August ist aber wieder eine dicke nachtaktive Raupe im Umlauf, die bei uns hauptsächlich die Kapkörbchen auf der Regenwassertonne sowie die Geranien auf der Terrasse abfrisst. Vom Spruzit bin ich weiterhin sehr enttäuscht. Gegen diese Raupen hilft nur das Absammeln nachts mit einer Taschenlampe, sonst werden sie immer dicker und fressen immer mehr. Auch die Vögel, die den halben Sommer permanent hier waren, lassen sich nicht mehr blicken. 🙁

Durch Raupen angeknabberte Geranie
Durch Raupen angeknabberte Geranie

Wieder Probleme mit dem Dach

Im August hatten wir ein weiteres wichtiges Problem mit dem Dach gelöst. Schon seit dem letzten Sommer klapperte bei uns irgendwas am Dach beim böigen Südwestwind. Im Januar hat die Herstellerfirma schon mal gesucht und nichts gefunden. Klar, ohne Wind geht das schlecht. Ein örtlicher Dachdecker hat die Ursache jetzt aber endlich gefunden und abgestellt. Es war eine lockere Schieferplatte am First, die im Wind geflattert hat. Die Gewährleistungsversicherung hat diesmal übrigens sogar ohne Rückfragen gezahlt.

Dafür kam ein neues Dachproblem im August hinzu. Bei der Anlieferung der Dachbegrünung hat der LKW den Dachüberstand gestreift und dabei ein paar Ziegeln kaputtgemacht und die Rinne verbogen. Gut, dass die abgebrochenen Ziegelteile nicht jemandem auf den Kopf gefallen sind, denn sie waren kurz davor. Unter meinem Druck hat die Spedition die Kosten nach Kostenvoranschlag gezahlt. Jetzt warte ich noch, bis der Dachdecker kommt.

Die Firstplatte klapperte beim böigen Wind
Die Firstplatte klapperte beim böigen Wind
Dachüberstand beschädigt durch einen LKW
Dachüberstand beschädigt durch einen LKW

Fußbodenfuge in der Garage dicht machen

Die 2K-Versiegelung für den Garagenboden war schnell entschieden. Was mir jedoch lange Zeit unklar blieb, ist nämlich, wie ich die Fuge zwischen Estrich und Wand dicht machen kann. Unser Zementestrich ist ein sog. “Estrich auf Trennlage”, d.h. es liegt eine Folie drunter. Die Seitenstreifen hat der Estrichleger auch nicht ohne Grund gelegt. So kann sich die Estrichplatte mit steigenden Temperaturen ausdehnen und durch Belastungen ggf. sogar bewegen. Ein Verbundestrich hätte an der Stelle viel weniger Sorgen bereitet, man kann ihn aber anscheinend schlecht mit Gipsputz kombinieren. Das habe ich leider alles erst nachher für mich entdeckt. Egal. Wichtig ist, der Spalt zwischen Estrich und Wand soll bei uns möglichst flexibel bleiben, darf also nicht einfach zugespachtelt werden, da er eh immer wieder reißen würde.

Eine fachlich korrekte Lösung für eine dauerhafte Abdichtung einer solchen Fuge heißt abgestellte Hohlkehle, d.h. eine Hohlkehle, die fest (Fachbegriff: kraftschlüssig) mit dem Boden verbunden ist, aber elastisch mit der Wand. Ich wäre fast bereit mir eine solche Hohlkehle machen zu lassen, nur habe ich nach langer Suche keinen gefunden, der das vor Ort aus EP-Mörtel hätte formen können. Das soll handwerklich auch gar nicht so einfach sein. Es gibt außerdem fertige Hohlkehlprofile aus Epoxidharz (z.B. von Korte) oder aus Kunststoff (z.B. von MSP). Die ersten sind sauteuer (ab ca. 30 EUR/lfm), die zweiten haben mich aus anderen Gründen nicht überzeugt.

Eine weitere fachlich weniger korrekte, aber anscheinend weit verbreitete Lösung wäre, einen Fliesensockel  zu machen und die verbleibende Fuge unten mit Silikon abzudichten. Fachlich nicht korrekt, da sobald die Fuge reißt (und das macht sie angeblich spätestens nach 3-5 Jahren), fließt das Wasser ggf. genau darein. Ich habe mich dennoch für eine Variante dieser Lösung entschieden, aber ohne Fliesen, sondern mit einem 7 cm Sockelstreifen aus Fußbodenversiegelung. Wir konnten also erstmal komplett die Beschichtung machen und haben uns erst dann dem Spalt gewidmet. (Ein Hohlkehlprofil sollte man dagegen schon nach dem ersten Grundieranstrich aufstellen und dann überstreichen.)

Die Fuge ist bei uns nicht besonders grade und die Breite variiert von 5 bis 10 mm. Sie kann so aber viel besser als eine ordentliche Bewegungsfuge fungieren, als die dünne Silikonschicht bei der Fliesensockellösung, dachte ich mir. Als Dichtstoff habe ich den besten Bodenfugendichtstoff auf Polyurethanbasis (PU) Sikaflex PRO-3 WF von Sika ausgesucht und alles nach seiner Anleitung gemacht. Er kostet übrigens kaum mehr als Silikon, ist aber nicht im Baumarkt erhältlich.  Die Seitenstreifen habe ich schon vor der 2K-Beschichtung entfernt, so dass die Fugenflanken jetzt fast durchgängig EP-beschichtet waren.  Nach etwas Anschliff haben wir die Fuge gereinigt und eine 13 mm Rundschnur reingelegt, so dass der Fugenraumhöhe von ca. 5-10 mm bleibt. An breiten Stellen ging die Rundschnur sogar mehrfach rein, an engen Stellen musste man sie ordentlich reinpressen. Dann mit Haftreiniger (Isopropanol) gestrichen und trocknen lassen. Dann mit der Druckpistole die Wurst von Sikaflex gelegt, mit dem Glättwerkzeug und Abglättmittel abgezogen und mit dem Finger angedrückt und schön geformt. Es empfiehlt sich den Boden vorher abzukleben und Einweghandschuhe zu nutzen, denn der PU-Dichtstoff, der daneben kommt, hält sonst an allem sehr fest. Die Fuge ist im Ergebnis nicht profimäßig grade und sauber, aber für uns ok. Und die Farbe passt! 🙂 Auch den Anschluss vom Estrich an die Bodenplatte unter dem Garagentor versuchen wir mit Sikaflex dicht zu machen, damit kein Wasser von Außen unter den Estrich kommen kann. Das soll extrem wichtig sein, damit die 2K-Beschichtung lange hält.

Die Rundschnur wird in die Fuge gepresst
Die Rundschnur wird in die Fuge gepresst
Eine Wurst Sikaflex PRO-3 WF wird reingelegt
Eine Wurst Sikaflex PRO-3 WF wird reingelegt
Eine fertige PU-Fuge drinnen in der Garage
Eine fertige PU-Fuge drinnen in der Garage
Die Hohlkehle draußen an der Bodenplatte
Die Hohlkehle draußen an der Bodenplatte

Fußbodenversiegelung in der Garage

Nachdem die Dachbegrünung auf die Garage gewandert ist, soll nun der Garagenboden endlich fertig für die Autos gemacht werden. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, den Garagenestrich nachhaltig vor Verschmutzung und Feuchtigkeit zu schützen: Fliesen oder Versiegelung. Verschiedene Bodenfarben etc. sollen in der Garage wegen starker Beanspruchung durch die Reifen eh nicht lange halten. Ich habe mich nach reichlich Recherche für eine Zweikomponenten-Versiegelung auf Epoxidharzbasis entschieden. Sie sollte recht einfach zu verarbeiten sein, also: keine 2000 EUR und mehr für eine Profibeschichtung (ja, ich habe mir Angebote geben lassen!) bezahlen, sondern selbst machen.

Wir haben unseren Estrich kurz mit einem Kalksandstein angeschliffen, damit sich die kleinen Partikel von der Oberfläche lösen. Ein Anschliff mit einer Tellerschleifmaschine wäre eine fachlich korrekte Alternative, das erschien mir zu aufwändig. Dann muss alles sauber abgesaugt werden, so dass kein Staubkorn mehr bleibt. Danach muss der Staubsauger gründlich gereinigt werden. 🙂

Anschließend kommt einiges an Materialkosten auf einen zu, denn mit knapp 60 EUR ist eine 5,8 kg Dose von der Swingcolor-2K-Fußbodenversiegelung vermutlich das teuerste, was man an Baustoffen bei Bauhaus kaufen kann. Und eine Dose reicht genau für unsere 26,6 m² Bodenfläche plus 7 cm Sockel. Und man braucht gemäß Anleitung 3 Anstriche – mit jeweils einem neuen Roller waren sie relativ einfach aufzutragen. Beim zweiten Anstrich habe ich einige kleine Stellen an der Wand mit einem selbstgemachten EP-Mörtel, bestehend aus ca. 1 Teil Fußbodenversiegelung und 4 Teile Quarzsand, verspachtelt. Er lässt sich auf den feuchten Anstrich einfach draufschmieren und wird nach dem Aushärten bombenfest.

Nach drei Durchgängen sah die Fußboden-Oberfläche bei uns dennoch nicht 100% glatt aus, man hat noch viele Estrichkrater und Unebenheiten gesehen, aber wenn’s hält, soll es so passen. Mit den Farbchips, die wir sofort nach dem 3. Anstrich draufgestreut haben, war alles sofort viel bunter und man sieht nicht mehr jeden Pickel – absolut empfehlenswert! Dann haben wir noch eine Schicht 2K-Klarversiegelung mit etwas Antirutschzusatz (alles vom Swingcolor/Bauhaus) draufgemacht. Sie ist noch dickflüssiger als die graue Versiegelung, daher war das Auftragen und Verreiben mit dem Roller ziemlich anstrengend. Sie sieht erstmal milchig aus und wird erst beim Aushärten klar.

Insgesamt 4 Schichten in 4 Tagen. Gesamtstärke im Schnitt dennoch unter 1 mm.  Die professionellen Fußbodenbeschichtungen versprechen 3-4 mm. Also bin ich gespannt, ob das Swingcolog-Fußbodenversiegelung auch wirklich jahrelang hält, so dass ich in ein paar Jahren auch über gute Erfahrungen berichten kann. Ansonsten sieht es für eine Do-It-Yourself-Lösung sehr gut aus und lässt sich hoffentlich auch gut abwischen.

Zwei kleine Tipps: Zum gründlichen Mischen unbedingt einen Rührstab  auf einem Akkuschrauber nehmen. Per Hand macht das überhaupt keinen Spaß. Will man die Reste des Stoffs noch im Raum verteilen oder die Chips in feuchten Belag einstreuen, braucht man Nagelschuhe. Wir haben 10 EUR Nagelschuhe für die Rasenbelüftung genommen, hier taugen sie auch gut.

Zementestrich mit dem Stein anschleifen und saubermachen
Zementestrich mit dem Stein anschleifen
Alle Utensilien für die Versiegelung des Garagenbodens
Alle Utensilien für die Versiegelung
Mit den Farbchips wird's schön bunt
Mit den Farbchips wird's schön bunt
Die Klarversiegelung wird angemischt
Die Klarversiegelung wird angemischt

Zum Traumhaus und -garten mit Plan, Durchblick und diesem Baublog

QR Code Business Card