Schlagwort-Archive: statik

Was beim Wanddurchbruch zu beachten ist

Viele Menschen denken sich: „Eine Wand einzureißen kann ja nicht schwer sein. Mit Schlaghammer und Bohrer sollte das im Nu erledigt sein“. Dabei gilt es einiges zu beachten, wenn eine Wand eingerissen werden soll um bspw. aus zwei kleineren Zimmern einen Raum zu machen oder eine zusätzliche Tür, ein Fenster oder einen Durchgang zu errichten. Dieser Artikel fasst alle wichtigen Informationen zu Wanddurchbrüchen kompakt zusammen.

Erstellen Sie einen Plan für den Wanddurchbruch

Bevor Sie mit den Arbeiten beginnen, sollte unbedingt ein Bauplan der Wohnung bzw. des Hauses eingesehen werden. Sollte Sie nicht selbst über die Unterlagen verfügen, ist es meist möglich diese Unterlagen im zuständigen Bauaufsichtsamt einzusehen. Bei Häusern die vor der Zeit des 2. Weltkrieges bzw. auf dem Staatsgebiet der ehemaligen DDR errichtet wurden, bestehen u.U. gewisse Archivierungsprobleme. Ist kein Bauplan/Grundriss vorhanden, sollte zwingend ein Architekt oder Statiker in das Bauprojekt involviert werden. Arbeiten an einer tragenden Wand beeinflussen u.U. die Statik des Gebäudes, wodurch es unmittelbar in Einsturzgefahr gebracht werden kann.

Woran ist eine tragende Wand zu erkennen?

Für Heimwerker sind tragende von nichttragenden Wänden oft nicht ohne weiteres voneinander zu unterscheiden. Eine Grundregel ist jedoch vorhanden: Außenwände von Häusern sind in der Regel tragend. Diese Wände dürfen also nur nach sorgfältiger Planung und mit höchster Vorsicht durchbrochen werden. Die möglichen Folgeschäden bzw. Komplikationen werden umso größer, je umfangreicher der Durchbruch ist. Für ein kleines Badezimmerfenster sind die Risiken demnach geringer als für den Einbau einer Haustür.

So identifizieren Sie nichttragende Wände

Nehmen Sie beim Klopfen gegen die Wand einen hohlen Klang wahr, so handelt es sich höchstwahrscheinlich um Trockenbauwände. Die Statik ist bei diesen Wänden in Normalfall kein Problem, da sie aus einem Gerüst sowie Gipskartonplatten gebaut werden. Doch Sie sollten nicht einfach anfangen mit einem Schlaghammer gegen die Wand zu hauen. Denn es ist zu beachten, an welcher Stelle die Versorgungsleitungen verlegt wurden. Während sich Strom- und Kommunikationsleitungen relativ leicht an eine andere Stelle verlegen lassen, wird dies bei Wasser- oder Gasleitungen schnell sehr teuer.

Die Sache gestaltet sich etwas schwieriger, wenn es sich um Mauerwerkswände (auch solche aus Gasbetonsteinen) handelt. Grundsätzlich gilt, dass tragende Wände in Neubauten ab den 1990er Jahren eine Mindeststärke von 11,5 cm aufweisen müssen. Allerdings bezieht sich das nur auf das reine Mauerwerk und nicht auf die verputzte Wand mit Tapete oder anderen Belägen. In Altbauten, besonders denen vor 1970, ist stets Vorsicht geboten. Es ist möglich, dass tragende Wände hier auch schmaler ausgeführt wurden. Bei Zweifeln bietet sich nur der Gang zum Profi an. Wände mit einer Stärke von mindestens 17,5 cm sind mit hoher Wahrscheinlichkeit eine tragende Wand. Hier muss zwangsläufig ein Profi hinzugezogen werden.

Die möglichen Kosten eines Wanddurchbruchs

Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob es sich bei der zu bearbeitenden Wand um eine tragende oder nichttragende handelt, empfiehlt es sich ein Gutachten in Auftrag zu geben. Dieses kostet ca. 500 Euro. Da der Gutachter für Falschaussagen haftet, sind Sie so auf jeden Fall abgesichert.

Um einen möglichst fairen bzw. guten Preis für den Wanddurchbruch zu bekommen, bietet es sich an bei mehreren Abbruchfirmen einen Kostenvoranschlag einzuholen. Dieser verursacht Ihnen nämlich noch keine Kosten. In der Regel kostet es dann etwa 2000 Euro die gewünschte Wand von einer Fachfirma einreißen und die entstehenden Abfälle fachgerecht entsorgen zu lassen.

Wer das Projekt lieber selbstständig durchführen möchte, sollte sich nach Möglichkeit einen Handwerker zur Hilfe holen.

Die verschiedenen Methoden

Die einfachste Methode um eine Wand zu durchbrechen sind wahrscheinlich Hammer und Meißel. Dies ist allerdings sehr langwierig und mühselig. Ein Schlaghammer stellt hier eine bessere Variante dar. Bei seinem Einsatz ist allerdings zu beachten nicht mehr als nötig zu zerstören.

Das Schneiden mit großen Winkelschleifern stellt eine etwas elegantere Methode dar. Hier wird die Wand einfach aufgetrennt, was vor allem bei Gipskarton oder Leichtbausteinen aus Porenbeton sehr gut funktioniert. Bei herkömmlichem Kalksandstein-Mauerwerk gestaltet sich die Arbeit etwas mühsamer. Schwierigkeiten kann es geben, falls sich Metallarmierungen in den Wänden befinden.

Für kleine, runde Durchbrüche (wie z.B. Abluftschächte von Dunstabzugshauben) eignet sich am besten ein Kernbohrer. Dieser fräst ein Loch in die Wand und trägt den ausgeschnittenen Kern in sich. So wird wesentlich weniger Dreck verursacht und zusätzlich erledigt sich die Arbeit schneller. In einem gut sortierten Baumarkt können diese Geräte ausgeliehen werden. Doch auch hier gilt: Im Zweifel lieber einen Fachmann fragen

Die Ausführung zusammengefasst

  1. Statik prüfen – Prüfen Sie, ob es sich bei der zu durchbrechenden Wand um eine tragende oder nichttragende Wand handelt.
  2. Strom und Wasser umlegen – Mit einem Mess- bzw. Ortungsgerät können Sie ermitteln ob Strom- oder Wasserleitungen durch die Wand verlaufen. Im gegebenen Fall müssen diese erst durch einen Fachmann umgelegt werden.
  3. Müllcontainer bestellen – Da bei einem Wanddurchbruch einiges an Schutt anfallen kann, sollte im Vorhinein ein Container bestellt werden, in dem der Bauschutt entsorgt werden kann.
  4. Die Vorbereitung der Zimmer – Entfernen Sie in den angrenzenden Zimmern alle Möbel so weit weg von der Wand wie dies möglich ist. Um Schäden an den Möbeln zu vermeiden empfiehlt es sich diese mit einer Plane zu bedecken, was auch für den Boden und die Wände gilt. Isolationstüren können helfen zu verhindern, dass sich der Staub aus den Zimmer in der ganzen Wohnung verteilt.
  5. Wanddurchbruch – Vergessen Sie nicht die geeignete Schutzausrüstung zu benutzen wie z.B. Atemschutzmaske, Schutzbrille, Arbeitshandschuhe und Gehörschutz
  6. Schutt entfernen – Im Idealfall stehen Ihnen Helfer bereit, die den Schutt unmittelbar zum Container bringen, sobald die Mauerstücke aus der Wand gebrochen sind. Spätestens nach Beendigung des Wanddurchbruchs sollte der restliche Schutt entsorgt werden, damit wieder Platz im Zimmer vorhanden ist. Die verleihende Firma holt im Anschluss den Container wieder ab.
  7. Ggf. Sturz einziehen – Während ein Sturz bei einer tragenden Wand Pflicht ist, kann dieser auch bei nichttragenden Wänden Sinn machen um die Schwerkraft der darüberliegenden Etage in die angrenzenden Wände zu leiten.
  8. Verkleidung des Wanddurchbruchs – Damit eine gute Ästhetik gewährleistet ist, sollte der Durchbruch nun noch verputzt oder verkleidet werden.

Wenn Sie diese Schritte befolgen, dann steht dem sicheren Wanddurchbruch nichts mehr im Wege. Viel Erfolg dabei!

 

Eingeschneit am Heiligabend

Es schneit und schneit. Gut, dass unsere Rohbau-Garage mittlerweile ein Tor bekommen hat. Leider noch ohne Antrieb, aber so können wir schon mal unsere beiden Autos darein stellen und sie bleiben endlich trocken und eisfrei. Bis zum Frühjahr wird so wohl nichts mit dem Garagenputz. Dafür braucht man durchgängig über 5°C.

Die Schneemassen machen mir vor allem wegen der flachen Terrassenüberdachung Sorgen. Sie bekam auch die Dachlavinen vom Hausdach ab und es lag heute darauf ein über 50 cm hoher Schneehügel. Ich wollte nicht ausprobieren, ob die Schneelast in der Statik ausreichend eingerechnet wurde, und habe den Schnee heute vorsichtig entfernt. Die halbe Überdachung erreicht man jetzt relativ komfortabel vom Garagendach, die andere Hälfte über eine Leiter. Vielleicht sollte ich die Überdachung einsalzen, damit der Schnee besser abtaut?

Beide Autos hintereinander in der Garage
Zwei Autos hintereinander in der Garage
Hohe Schneelast auf dem Terrassendach
Hohe Schneelast auf dem Terrassendach

Der Bagger kann kommen

Endlich ist es soweit, nach Ostern kommt der Bagger. In den letzten zwei Wochen haben wir aber viel geschafft, damit das möglich wird. Erstens musste die Sache mit dem Grundstückkauf fertig werden, denn ohne Grundschuldeintragung gibts keine sog. Finanzierungssicherstellung von der Bank, in der sich die Bank für die Auszahlung des Kredits nur an die Baufirma verpflichtet. Und ohne diese Sicherstellung kann HHB Massivbau nach dem Vertrag nicht anfangen zu bauen. Der Grundstückkauf hing erstmal fast 2 Wochen im Finanzamt, dann fast 2 Wochen im Grundbuchamt. Nun haben wir die Papiere und wir sind Eigentümer. 🙂

Zweitens musste die Sache mit dem Baustrom geklärt werden. Dafür musste ich dann doch einen Elektriker suchen, der mir einen Baustromverteiler aufstellt. Gelbe Seiten waren hilfreich, jedoch musste ich eine Menge Elekroinstallateure anrufen, denn nicht jeder kennt sich mit Baustrom aus. Der Anschluss an eine nahe gelegene Kabelverteilersäule wurde von RWE gemacht. Ich und der Elektriker mussten vorab einen Antrag unterschreiben und bei evd einreichen. Es ist alles ziemlich wirr mit dem Baustromanschluss in Dormagen. Nach meinem Empfinden konnte evd einfach nicht korrekt erklären, dass ein Elektriker nicht nur dafür da ist, um den Antrag zu unterzeichnen, sondern auch bei der Inbetriebnahme des Baustromkastens dabei sein soll. Er soll auch Kabel mitbringen und dafür sorgen, dass der Baustromkasten ordnungsgemäß geerdet wird. Manche schlaue Elektriker wollen für die Miete des Kastens gleich über 100 EUR monatlich kassieren. Lasst euch darauf nicht ein, einen Baustromverteiler gibts in vielen Baugeräteverleihen schon für ca. 40-50 EUR pro Monat. Wie auch immer, der Baustromverteiler steht nun fertig und die Rechnungen vom Elektriker (fürs Aufstellen) und von RWE (für den Anschluss) kommen wohl beide noch

Am längsten haben wir nach der Genehmigungsplanung auf den Statiker gewartet. Dieser hatte sich für die Berechnungen gut Zeit genommen. Aber jetzt sind die überwältigende 115 Seiten starke Statik und die Wärmeschutzberechnung da. Unseren Energiepass habe ich auch schon in Kopie bekommen. Demnach beträgt der Jahresprimärenergiebedarf 54,9 kWh/m², was für ein Massivhaus ein ziemlich guter Wert sein soll. Somit erfüllt das Haus locker die Kriterien für den KfW-60-Standard. Dafür wären auch schon 60 kWh/m²a ausreichend.

Außerdem musste ich mit HHB einen Zusatzauftrag für eine WU-Kellesohle vereinbaren, damit der Keller wie geplant als eine „schwarz-weiße Wanne“ abgedichtet werden kann. Der Aufpreis von einer 18 cm „Standard-Kellersohle“ zu einer 25 cm WU-Kellersohle ist saftig, denn abgesehen von der Betonmenge und Qualität muss man wesentlich mehr Bewehrung (Stahl) in die Bodenplatte einarbeiten, damit diese keine oder nur sehr kleine Risse beim Trocknen bildet. So bleibt sie eben WU, d.h. wasserundurchlässig. Zu einer WU-Konstruktion gehört mehr als nur etwas mehr Stahl und guter C25/30 Beton. Es sind auch Spezialplanung und weitere Maßnahmen, z.B. Nachbehandlung erforderlich. Bei beton.org findet man ausführliche Merkblätter zur WU-Bauweise.

Damit der Bagger weiß, wo gebaggert werden soll, hat mein Vermesser die Baugrube grob mit Pfeilen abgesteckt. Er hat auch ein paar naheligenden Kanaldeckel als Höhenbezugspunkte markiert. So kann der Bagger kommen!

Das erste Häuschen ist schon da
Das erste Häuschen ist schon da
Die Grobabsteckung zeigt dem Bagger die Ecken
Die Grobabsteckung zeigt dem Bagger die Ecken