Schon bei der Übergabe der Zählerstände an evd habe ich zweimal darauf hingewiesen, dass ich in 2009 einen großen Stromverbrauch (40% des Jahresverbrauchs) für die Estrichtrocknung hatte. Zwischendurch gab’s nur eine Rückfrage: ich würde gar keinen Strom von evd bekommen und soll das meinem anderen Anbieter melden. Dass man zwei Stromzähler haben kann, kennt man dort anscheinend noch nicht so oft. Sehr ärgerlich fand ich auch, dass evd das trotz meiner Rückmeldung letztendlich einfach unberücksichtigt ließ und mir die Jahresrechnung mit einem fetten neuen Abschlag von 88 EUR geschickt hat.
Erst auf eine Beschwerde meldete sich evd telefonisch und wollte einen „Nachweis“ sehen. Sie kennen die Estrichtrocknung anscheinend nur nach einem Wasserschaden und wollten die Rechnung einer Spezialfirma sehen. Ich musste erstmal erklären, dass es im Neubau standardmäßig sowas wie Funktionsheizen und Belegreifheizen gibt. Und davon ist jeder Bauherr mit Zementestrich betroffen. Letztendlich haben sie ein Zählerfoto vom Ende Oktober 2009 als Nachweis anerkannt. Diese Erfahrung mit evd war einfach nur schlecht: Ein typisches Kommunalunternehmen ohne Serviceerfahrung! Und wieder habe ich bestätigt bekommen: Zweimal nachfragen lohnt sich immer.
Diese Woche wurde endlich die 22cm dicke Garagendecke gegossen. Sie ist auf eine Belastbarkeit von 2,7 MN/m² ausgelegt, was ca. 275 kg/m² entspricht. Das ist extra für die spätere extensive Dachbegrünung vorgesehen. Soweit so gut. Immer weniger bin ich jedoch von der Tatsache erfreut, dass der Garagenbau schon vor 2 Wochen abgeschlossen sein sollte.
Die regelmäßigen Leser erinnern sich an den defekten SH-Schalter, den ich im März 2010 habe austauschen lassen, als es bei uns regelmäßig dunkel wurde. Nachdem sich HHB für nicht zuständig erklärte, habe ich den Schaden an den Gewährleistungsbürgen, die R+V Versicherung gemeldet. Nachdem Papierkram eingereicht war und längere Telefonate geführt wurden, hat mir R+V erklärt, dass die Mangelursache nicht geklärt ist und ich im Zweifel nachweispflichtig wäre. Das heißt, ich sollte beweisen, dass der Schaden durch fehlerhafte Leistung von der Baufirma bzw. deren Subunternehmer entstanden ist.
Wie sich das praktisch darstellt, weiß ich nicht wirklich. Ein rechtskräftiges Urteil wäre ein viel zu teurer Weg gewesen – dafür braucht man sicherlich nicht die Versicherung. Zumal die Bürgschaft auf die Einrede der Vorausklage verzichtet. Die Position von R+V kam mir als Abwimmeln vor.Man denke sich dafür einen rein theoretischen Grund aus, warum der Schaden sonst eingetreten sein könnte (in unserem Fall war der Zählerwechsel angedichtet). Und der Geschädigte soll nachweisen, dass es eben nicht daran lag.
Schon war ich wieder beim Anwalt. Er hat mir sofort zu einer Klage gegen R+V geraten. Dann hat er sie doch noch mal angeschrieben. Und man staune, der Bürschaftsanspruch hat sich plötzlich als „schlüssig dargelegt“ erwiesen und R+V war zur Auszahlung (inkl. Anwaltskosten) bereit. Ende der Geschichte: nach über 9 Monaten ist unser Schaden erstattet und HHB klärt jetzt mit R+V, wer wem was schuldet. Und ich weiß jetzt, wie man mit der Versicherung besser umgeht. 😉
Unsere Vaillant VWS Wärmepumpe schlägt sich erfolgreich durch den heftigen Winteranfang. Die genauen Statistiken der letzten zwei Wochen zeigen viel Interessantes. Es ist klar, dass die tägliche Betriebsdauer und die Menge der Heizwärme direkt von der durchschnittlichen Außentemperatur abhängt, während die Wärmemenge fürs Warmwasser relativ konstant um 4 kWh täglich pendelt (je nach Anzahl der Aufladungen). Aber auch die Arbeitszahl (Energieoutput durch -einsatz) im Heizbetrieb sinkt deutlich mit den fallenden Außentemperaturen wegen steigenden Vorlauftemperaturen. Bei Warmwasserzubereitung liegt die Arbeitszahl bei bescheidenen ca. 2,5. Unser Soleeintritt liegt am Ende des Heiztaktes bei 6°C, was nach einer Kältewoche gar nicht schlecht ist.
Eine weitere Erkenntnis: Die Anzahl der Starts des Kompressors verändert sich mit der Außentemperatur kaum und pendelt um 12 Starts pro Tag (je nachdem wie die EVU-Sperrzeiten einschneiden). Darauf hat wohl nur die Einstellung des Energieintegrals (EI) für den Kompressorstart von -120°min den Einfluss. Man könnte den Kompressor etwas schonen, wenn man das EI z.B. auf -150°min verändert. Dann startet der Kompressor etwas seltener. Ich weiß jedoch nicht, ob und wie sich das auf die Arbeitszahlen auswirkt.
Es war beruhigend festzustellen, dass am bisher kältesten Tag (2. Dezember 2010 mit -6,2°C im Schnitt) unsere Wärmepumpe nur 13 Stunden und 7 Minuten gelaufen ist. Das heißt, wir haben noch fast 9 Stunden Reserve (2 Stunden pro Tag sind Sperrzeiten). Ich vermute, auch bei ganztägig -10°C ist noch mehr als genug drin. Die Dimensionierung unserer Wärmepumpe ist daher auf keinen Fall zu groß. Gut, dass wir die kleine 5,9 kW Wärmepumpe genommen haben.
Die erste Woche mit rapide sinkenden Außentemperaturen zeigt, dass der neue hydraulische Abgleich funktioniert. Mit eingestellter Raumsolltemperatur von 22°C und Heizkurve 0,25 macht die Vaillant VWS Wärmepumpe unser Haus gleichmäßig und schön mollig warm. Bei uns zu Hause herrscht selbstverständlich auch im Winter Barfußgebot. Ich experimentiere noch mit der Nachtabsenkung auf 20°C vs. generell etwas kleinere Ventileinstellungen fürs Schlafzimmer. Es wird sonst etwas zu warm nachts.
Wie schon erwähnt, hat unser Heizsystem mit Fußbodenheizung keine zuverlässige automatische Entlüftung. Deswegen hat’s die ersten Wochen ordentlich geblubbert in der Heizung. Das ging sogar soweit, dass der externe Wärmemengenzähler für den Warmwasserkreis zeitweise auf Störung ging. Für seine Ultraschallmessung war einfach zu viel Luft in der Leitung. Die automatischen Entlüfter (grade im Warmwasserkreislauf verbaut) bringen wie befürchtet nicht viel. Die Luft verstopfte regelrecht die Heizkreise mit kleineren Durchflüssen und setzte sich nur langsam in den wenigen Heizkörpern ab, die wir haben. Ich war schon bereit, uns einen ordentlichen Luftabscheider wie z.B. von Honeywell einsetzen zu lassen. Mein neuer Heizungsbauer hat aber einen sehr guten Tipp gegeben. Man stelle die Heizungspumpe ab (oder: während der Warmwasserphase pumpt diese nicht ins Heizungsnetz – das reicht). Nach 4-5 Minuten sammelt sich die Luft im obersten Heizverteiler im Vorlauf. Da konnte ich ein Ablassventil aufschrauben und gut Schaum ablassen. Nach zweimaliger Anwendung ist die Leitung anscheinend luftfrei. Der Rest setzt sich irgendwo ab oder wird durch Korrosion verbraucht.
Auch in Heizkreisen mit Radiatoren hat man heutzutage das Problem, dass sich gelegentlich Luftblasen bilden. Das merkt man zwar auch durch auffälliges Gluckern, zumeist jedoch erst, wenn es bei gleicher Temperatureinstellung merklich kühler wird. Auch in diesem Fall muss die Heizung mal “Luft ablassen”, was bei klassischen Heizkörpern einfach über einen Ventil am Heizkörper funktioniert. Wer da nichts schief machen möchte, kann sich für mehr Informationen diesen Artikel dazu durchlesen.
Bei der Entlüftung ist nur darauf zu achten, dass der Druck in der Heizanlage nicht zu niedrig wird. Ich weiß nicht, nach welcher Faustformel das berechnet wird. Bei uns sollte der Druck nicht unter 1 bar fallen, besser 1,5 bis 2 bar. So genau wird es anscheinend nicht bemessen. Also musste ich die Heizung zweimal auffüllen! Dafür braucht man einen Schlauch, den man auch selbst einfach aus einem Stück Gartenschlauch mit zwei 1/2″ Schraubanschlüssen machen kann (siehe Foto). Ich achte beim Auffüllen darauf, dass möglichst keine neue Luft reinkommt. Also erstmal den Schlauch an den Waschmaschinenanschluss anschrauben und vorsichtig den Schlauch mit Wasser füllen. Dann ans Heizungssystem anschrauben und Ventil auf Heizungsseite öffnen. Dann Wasserhahn öffnen und Wasser laufen lassen, bis der Druck den Normalwert erreicht.
Luft im Vorlauf am Verteiler rauslassenHeizung wieder auf 2 bar auffüllen
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