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Der Bagger kann kommen

Endlich ist es soweit, nach Ostern kommt der Bagger. In den letzten zwei Wochen haben wir aber viel geschafft, damit das möglich wird. Erstens musste die Sache mit dem Grundstückkauf fertig werden, denn ohne Grundschuldeintragung gibts keine sog. Finanzierungssicherstellung von der Bank, in der sich die Bank für die Auszahlung des Kredits nur an die Baufirma verpflichtet. Und ohne diese Sicherstellung kann HHB Massivbau nach dem Vertrag nicht anfangen zu bauen. Der Grundstückkauf hing erstmal fast 2 Wochen im Finanzamt, dann fast 2 Wochen im Grundbuchamt. Nun haben wir die Papiere und wir sind Eigentümer. 🙂

Zweitens musste die Sache mit dem Baustrom geklärt werden. Dafür musste ich dann doch einen Elektriker suchen, der mir einen Baustromverteiler aufstellt. Gelbe Seiten waren hilfreich, jedoch musste ich eine Menge Elekroinstallateure anrufen, denn nicht jeder kennt sich mit Baustrom aus. Der Anschluss an eine nahe gelegene Kabelverteilersäule wurde von RWE gemacht. Ich und der Elektriker mussten vorab einen Antrag unterschreiben und bei evd einreichen. Es ist alles ziemlich wirr mit dem Baustromanschluss in Dormagen. Nach meinem Empfinden konnte evd einfach nicht korrekt erklären, dass ein Elektriker nicht nur dafür da ist, um den Antrag zu unterzeichnen, sondern auch bei der Inbetriebnahme des Baustromkastens dabei sein soll. Er soll auch Kabel mitbringen und dafür sorgen, dass der Baustromkasten ordnungsgemäß geerdet wird. Manche schlaue Elektriker wollen für die Miete des Kastens gleich über 100 EUR monatlich kassieren. Lasst euch darauf nicht ein, einen Baustromverteiler gibts in vielen Baugeräteverleihen schon für ca. 40-50 EUR pro Monat. Wie auch immer, der Baustromverteiler steht nun fertig und die Rechnungen vom Elektriker (fürs Aufstellen) und von RWE (für den Anschluss) kommen wohl beide noch

Am längsten haben wir nach der Genehmigungsplanung auf den Statiker gewartet. Dieser hatte sich für die Berechnungen gut Zeit genommen. Aber jetzt sind die überwältigende 115 Seiten starke Statik und die Wärmeschutzberechnung da. Unseren Energiepass habe ich auch schon in Kopie bekommen. Demnach beträgt der Jahresprimärenergiebedarf 54,9 kWh/m², was für ein Massivhaus ein ziemlich guter Wert sein soll. Somit erfüllt das Haus locker die Kriterien für den KfW-60-Standard. Dafür wären auch schon 60 kWh/m²a ausreichend.

Außerdem musste ich mit HHB einen Zusatzauftrag für eine WU-Kellesohle vereinbaren, damit der Keller wie geplant als eine „schwarz-weiße Wanne“ abgedichtet werden kann. Der Aufpreis von einer 18 cm „Standard-Kellersohle“ zu einer 25 cm WU-Kellersohle ist saftig, denn abgesehen von der Betonmenge und Qualität muss man wesentlich mehr Bewehrung (Stahl) in die Bodenplatte einarbeiten, damit diese keine oder nur sehr kleine Risse beim Trocknen bildet. So bleibt sie eben WU, d.h. wasserundurchlässig. Zu einer WU-Konstruktion gehört mehr als nur etwas mehr Stahl und guter C25/30 Beton. Es sind auch Spezialplanung und weitere Maßnahmen, z.B. Nachbehandlung erforderlich. Bei beton.org findet man ausführliche Merkblätter zur WU-Bauweise.

Damit der Bagger weiß, wo gebaggert werden soll, hat mein Vermesser die Baugrube grob mit Pfeilen abgesteckt. Er hat auch ein paar naheligenden Kanaldeckel als Höhenbezugspunkte markiert. So kann der Bagger kommen!

Das erste Häuschen ist schon da
Das erste Häuschen ist schon da
Die Grobabsteckung zeigt dem Bagger die Ecken
Die Grobabsteckung zeigt dem Bagger die Ecken

Grundstück bezahlt

Heute hat die PSD-Bank einfach das Geld fürs Grundstück überwiesen. Ich musste nur die unterschriebene Überweisungsanforderung und den Kaufvertrag hinfaxen. Andere Unterlagen hatte die Bank schon vom Notar. Dabei ist die Grundschuld noch gar nicht eingetragen.  Das ist eine Besonderheit bei städtischen Grundstücken, mit der sogar mein Notar so nicht gerechnet hat. Die Stadt Dormagen wollte nicht, dass eine Grundschuld für (noch) ihr Grundstück eingetragen wird. Ohne Grundschuld gibts normal kein Geld von der Bank. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, hat die Bank das Geld mit einem Treuhandsauftrag an die Stadt Dormagen überwiesen. Die Stadt ist ja insoweit vertrauenswürdig. Bei einem Privatverkäufer würde sowas sicherlich nicht funktionieren, da bräuchte man ein notarielles Treuhandkonto dafür. Bei uns gings einfach und die Grundschuld wird nun zusammen mit der Übertragung des Grundstücks ins Grundbuch eingetragen.

Damit die Übertragung stattfinden kann (und damit wir dann anfangen dürfen zu bauen), muss jedoch noch das Finanzamt Neuss II eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen. Diese Woche kamen vom Finanzamt auch schon zwei Steuerbescheide für die Grunderwerbsteuer. Etwas weniger als erwartet, da vom Kaufbetrag erst die Erschließungskosten abgezogen wurden, bevor der Satz von 3,5% angewendet wurde. Aber immer noch fast 3500 EUR, quasi als eine Luxussteuer. Aber wir sind froh, dass beim Neubau nur der Grundstückspreis versteuert wird. Beim Kauf einer bestehenden Immobilie wäre das der ganze Kaufbetrag (mit Haus). Hoffentlich kommt bei uns keine Nachberechnung nach dem Einheitswert des Grundstücks hinzu. Die Steuer ist nun auch bezahlt, also hoffe ich, dass das Grundstück in 1-2 Wochen übertragen werden kann.

Grundstückkauf unterschrieben, die Bauplanung beginnt

Heute haben wir bei unserem befreundeten Notar den Grundstückkaufvertrag und die Grundschuldbestellung (für die Bank) unterschrieben. Jetzt muss noch die Stadt Dormagen (als Verkäuferin) den Vertrag bestätigen. Dann gehört das Grundstück quasi uns. Zwischendurch hat noch das Finanzamt das Sagen, wegen der Grunderwerbsteuer. Um alles weitere kümmert sich erstmal mein Notar. Bauen dürfen wir erst, wenn das Grundstück an uns im Grundbuch überschrieben ist (und dafür muss es bezahlt werden, und dafür muss die Bank das Geld freigeben und dafür muss die Grundschuld eingetragen sein… puh!). Planen, die Antragsunterlagen erarbeiten und den Bauantrag stellen können wir auch jetzt schon.  Deswegen habe ich die erste Rate schon mal an die Baufirma überwiesen und nächste Woche findet bereits das erste Planungsgespräch mit der Architektin und dem Bauleiter an der künftigen Baustelle statt.

Finanzierungszusage

Heute kam per Post die Finanzierungszusage der PSD Bank rein. Hurra! Es geht richtig los! Die Anzeichen dafür, dass die Bank OK sagt, gabs schon Ende letzter Woche. Da kamen schon die Beitrittserklärungen zur Genossenschaft rein. Es ist ja eine Genossenschaftsbank und wir mussten mit einer Mindesteinzahlung von je 25 EUR beitreten. Gestern kamen auch schon die Meldungen zur Kontoeröffnung. Und heute die definitive Zusage!

Es ist ziemlich viel Papierkram, was man durchlesen und unterschreiben muss in so einem Darlehensvertrag. Dann kommt noch eine „Zweckerklärung“ zur Grundschuld dazu. Und verständlich ist es auch nicht geschrieben. Die Zahlen stimmen jedoch: 4,34% auf 10 Jahre festgeschrieben (effektiv 4,43%, das ist sogar 0,1 Punkte weniger als wir im letzten Jahr bei der Beantragung noch hatten), 2% Tilgung, jährlich 5% Sondertilgung möglich, keine Bearbeitungsgebühren, 12 Monate ohne Bereitstellungszinsen. Was will man mehr?

Von unserem Finanzierungsberater haben wir nur leider nichts gehört. Dennoch danken wir ihm für die auf Anhieb gelungene Baufinanzierung zu Top-Konditionen! Und das obwohl einer von uns noch keine unbefristete Aufenhaltsgenemigung hat… Zum Vergleich: Der beste Zins bei Interhyp für unsere Finanzierungskonditionen liegt heute bei 4,41% (4,53% effektiv). Dabei ist der Zins heute und gestern schon wieder gesunken! Ich hätte nie gedacht, dass ein live Baufinanzierungsberater bessere Konditionen „zaubert“ als eine Internet-Vergleichsplattform.

Ab heute gehts also unwiderruflich los mit dem Projekt. Der Kaufvertrag fürs Grundstück ist schon durch einen befreundeten Notar vorbereitet. Die Grundschuldbestellung der Bank schicke ich gleich an ihn raus, damit er das auch noch gleich eintütet. Der Kaufvertrag muss jetzt mind. 2 Wochen liegen, damit er rechtskräftig unterzeichnet werden kann.

Das Vermessungsbüro habe ich auch schon ausgesucht und beauftragt. Er kann schon mal den Lageplan anfertigen. Das dauert ja auch 2-3 Wochen. Und der Lageplan wird für die Bauantragsunterlagen benötigt. Was man alles bei der Beauftragung eines Vermessers beachten muss, erzähle ich im Februar. Denn bis dahin sind wir erstmal Sonne tanken in der Karibik. 😛