Reihe für Reihe wachsen langsam die Poolwände. Die glatten Steine zu verarbeiten ist nicht so praktisch wie die mit Nut und Feder. Die Fugen müssen extra zugemörtelt werden oder wie der Maurer sagt, zugeschmissen werden. Unser Pool wird ja innen nicht verputzt, sondern nur gespachtelt. Deswegen soll die Innenoberfläche möglichst grade sein. Und das erfordert maximale Sorgfalt.
Die ersten Einbauteile aus Kunststoff sind auch schon drin. Ingesamt bekommen wir: 2 Skimmer (da wird das Wasser mit Oberflächenschmutz abgesaugt), 3 Düsen (hier kommt gefiltertes Wasser wieder rein), 2 Unterwasserscheinwerfer, eine Gegenstromanlage (wird irgendwann später installiert) und einen Anschluss für den Poolsauger. Ein Bodenablauf ist in der Bodenplatte übrigens nicht vorgesehen. Es werden im Internet Glaubensdiskussionen darüber geführt, ob ein Bodenablauf die Wasserzirkulation verbessert oder nicht. Handfestes habe ich zu diesem Thema nichts gefunden. Ansonsten braucht man den Bodenablauf nicht wirklich. Auch unser Poolbauer empfahl den nicht. Er wäre nur eine mögliche Ursache für Undichtigkeit.
In der Recherchezeit habe ich mich natürlich gefragt, wie man einen im Erdreich versenkten Pool überhaupt bauen kann. Die Bodenplatte ist klar. Danach gibt’s einige Alternativen:
Ein Stahlwandbecken kam mir einfach nicht langlebig genug vor.
Ein GFK-Komplettbecken kostet viel, man weiß aber nicht, welche Qualität man bekommt (Stichwort Osmose). Das Risiko war mir zu groß.
Massives Becken
aus Beton komplett gegossen – teure Schalungsarbeiten, viel Stahl und Beton
Sichtbetonplatten mit Betonhinterfüllung – noch mehr Beton, später kaum änderbar
aus Schalsteinen mit Betonverfüllung
aus Styropor-/ISO-Steinen mit Betonverfüllung
aus massiven Steinen gemauert
Ich habe mich auf die letzten beiden Möglichkeiten konzentriert. Kleiner Kostenvergleich vorab: Die für einen 4×8 m Pool benötigten Styroporsteine kosten z.B. bei Pooldoktor ca. 1550 EUR inkl. Fracht, plus 7 m³ Beton ca. 580 EUR, plus Armierungseisen für die Wände ca. 420 EUR plus Betonpumpe mind. 600 EUR. Außerdem sollte ein Styroporpool von innen mit Glasseidenmatte gespachtelt werden, das sind noch mal ca. 250 EUR Materialkosten. Das macht zusammen mind. 3400 EUR brutto nur fürs Material. Die Massiv gemauerten Wände verursachen Kosten für Betonsteine für ca. 1050 EUR, plus Mörtel und Estrich in Säcken für ca. 460 EUR, Armierunggstahl für den Ringanker für ca. 50 EUR und Spachtelmasse für ca. 135 EUR. Das macht zusammen Materialkosten von ca. 1700 EUR brutto.
Natürlicht verursacht der Bau von einem gemauerten Becken einen wesentlich höheren Lohnaufwand. Dieser Unterschied wird jedoch locker aus der Differenz beim Materialaufwand von 1700 EUR kompensiert. Denn auch ein Styroporbecken muss mit den ganzen Einbauteilen sorgfältig aufgebaut, befestigt, armiert und gestützt werden. Außerdem sind Betonkranz und Bodendämmung (als Höhenausgleich) empfehlenswert. Ich habe den Eindruck bekommen, das trotz vieler Angebote für Styroporpools das eher etwas für Bastler wäre, die keine Angst vor Betonpumpe haben. Denn die Aktion kann ziemlich in die Hose gehen, wenn beim Betonieren eine Wand ausbricht. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich in unserer Region nur einen einzigen Poolbauer getroffen habe, der ein Styropolbecken angeboten hat. Und die Kosten waren höher als bei massiven Varianten. Auch die Verkäufer von Styroporpools konnten keinen einzigen Handwerker vermitteln. Außerdem gibt’s Gerüchte, dass in einem Styroporbecken oft Dellen auf der Innenseite und von Mäusen und Ameisen durchwühlte Wände auf der Außenseite gibt. Ob man diesen Gerüchten Glauben schenkt, muss jeder selbst entscheiden. Andererseits spricht man von weniger Wärmeverlusten durch die Dämmung. Jedoch verliert ein Pool nach verschiedenen Angaben 70 bis 90% der Wärme über die Oberfläche und nicht durch die Wände.
Daher fiel die Entscheidung auf ein massives gemauertes Becken. Die Bestellung der Betonsteine endete leider in einem Chaos. Die erste Steinlieferung hatte Nut und Feder auf der falschen Seite und wurde direkt wieder mitgenommen. Die im zweiten Anlauf gelieferten Steine hatten gar keine Nut und Feder. Und so war das gar nicht bestellt. Der Baustoffhändler (Pick Baufachzentrum GmbH) „schimpft“ auf alle: auf das Betonwerk, das angeblich ohne Rücksprache einfach glatte Steine liefert, da es dort die bestellten nicht gab; auf meinen Planer, der Steine einplant, die angeblich in diesem Format mit Nut und Feder gar nicht existieren (was definitiv Quatsch ist, was eine einfache Googlesuche nach Betonstein HBN6 eindeutig zeigt); auf mich, da ich nicht weiß, in welcher Reihenfolge der Händler die Maße der Steine auf dem Angebot notiert hat. Der Zwischenstand in diesem Chaos: Der Baustoffhändler ist zickig (da ich mittlerweile Schadensersatz verlange) und bucht mir trotz meiner Widersprüche gegen die Rechnungen einfach die Kosten für die beiden falschen Steinlieferungen vom Konto ab. Die Korrekturgutschrifen sollen erst kommen. Na dankeschön!
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