Ab heute sind die Dachdecker dran. Die Dachschalung kommt auf die Sparren, die Unterspannbahnen werden gezogen und die Konter-/Dachlattung wird draufgenagelt.




Am langen Pfingstwochenende haben wir die wetterfeste Holzbehandlung in Eigenleistung gemacht. Natürlich hätte das auch von HHB Massivbau gemacht werden können. So sparen wir jedoch ca. 1.000 EUR und wir haben das Gefühl, etwas sehr Wichtiges fürs eigene Haus selbst gemacht zu haben. 🙂 Das Wetter hat super gepasst, es war die ganze Zeit trocken und heiß!
Nach den Testergebnissen von Stiftung Warentest haben wir uns für die wasserlöslichen (=umweltfreundlicheren) Sadolin-Produkte entschieden: Aqua Base als Grundierung und Pinotex als Lasur. Alle Holzteile, die später unter Witterungseinfluss stehen werden (die Sparren- und Pfettenenden sowie die Flugsparren), haben wir in aufwändiger Handarbeit erstmal mit dem giftigen farblosen Imprägnierstoff gestrichen und am nächsten Tag einmal mit der farbigen Lasur.
Als Farbe haben wir „Kiefer“ ausgewählt. Bei den vielen Detailfarben ist das jedoch fast egal, welche man nimmt. Denn die resultierende Farbe variiert stark abhängig davon, wie dick man die Lasur aufträgt. Die Farbe, die man im Internet oder auf den Dosen sieht, kriegt man garantiert nicht. Wir sind mit dem Farbton, den wir schlussendlich bekommen haben, sehr zufriefen.
Dazu kamen noch ca. 60 m² Bretter für die Sichtschalung, die wir von beiden Seiten imprägniert haben und dann von der Sichtseite (später nach unten) mit der Lasur gestrichen. Es ist strittig, ob auch die Rückseite mit Lasur geschützt werden soll. Alles zusammen waren ca. 2,5 Tage Arbeit zu zweit. Wenn die Bretter auf den Sparren drauf sind, machen wir alles von unten noch einmal mit der Lasur. Also noch mal schätzungsweise 1,5 Tage.
Als Werkzeug braucht man auf jeden Fall 2-3 Lasurpinsel aus gemischten Fasern (vom Baumarkt 3-4 EUR/Stück, waren ok), 1-2 Eckpinsel mit dem langen Griff, Gummihandschuhe für die Grundierung (das spritzt und greift die Haut an!), Stoffhandschuhe für den Lasurauftrag, Sonnen-/Schutzbrillen, Schmirgelpapier K30 (um manche Etiketten vom Holz wegzurubbeln) und einen Besenstiel als Verlängerung für den Pinsel. Damit die Bretter besser trocknen und nicht verkleben, haben wir unter jede Lage dünne Holzlatten aus dem Baumarkt gelegt. Außerdem braucht man auf jeden Fall Wasser und Seife zum Abwaschen, Klamotten, die man danach nicht mehr tragen will, und ein Radio. Darüber hinaus muss man einfach viel Geduld mitbringen.




Nachdem die Aufmauerung vorbereitet war, wurde heute das Dachstuhl gesetzt und gerichtet. Nach etwas Überlegen haben wir uns für eine Konstruktion mit Holzschutzmittel entschieden. Die Sparren und Pfetten sind in Korasit TS getaucht. Die heutige DIN erlaubt keine Konstruktionen ohne Holzschutzmittel, es sei denn es werden die Voraussetzungen des konstruktiven Holzschutzes für die sog. Gefährdungsklasse 0 erfüllt, was bei uns nicht der Fall war. Bei den Flugsparren (Sparren außerhalb des Baukörpers) haben wir uns aus optischen Gründen auf ein (Paar) Flugsparren bei den großen Giebeln (50 cm Überstand) und keinen Flugsparren beim kleinen Giebel (30 cm Überstand) entschieden.
Alles ging so schnell, dass wir kaum Zeit hatten, das Richtfest ordentlich zu organisieren. Es kam zu einer mehr oder weniger spontanen Party. Traditionell wurde von mir persönlich der letzte Nagel (fast bis zum Ende) eingeschlagen. Ein paar Packungen Bier und anderer Getränke, Grillwürstchen, Salate und Knabberzeug gabs als Verpflegung. Gäste gabs von allen Fronten: Kollegen, Freunde, Bauarbeiter, Vertreter anderer Gewerke, künftige Nachbarn. Die Zimmermannleute gabs leider nicht mehr, sie haben früh Feierabend gemacht. Herzlichen Dank an alle, die da waren!




Die letzten 3 Tage wurde das Obergeschoss sowie der Ringanker gemauert. Nächste Woche soll schon der Dachstuhl drauf kommen. Außerdem hat unser Haus einen Schuttcontainer und Gerüste bekommen. Jetzt kann man auch ins Dachgeschoss klettern.
Außerdem haben wir heute die Bemusterung für die Fenster, die Fensterbänke, die Rollläden und die Haustür gemacht. Viel Auswahl war nicht drin. Bei einigen Sachen wie z.B. Haustürfüllung müssen wir uns noch entscheiden.






Gestern kam per Post ein Erhebungsbogen der Berufsgenossenschaft Bau (BG Bau) aus Wuppertal. Die BG Bau prüft als Träger der gesetztlichen Unfallversicherung, dass alle am Bau beteiligten ordnungsgemäß versichert sind. Hätten wir irgendwelche Helfer beschäftigt, müssten wir sie anmelden und ziemlich teuer über BG Bau versichern. Bei unserem Versicherungsmakler IAK gibt’s auch Zusatzversicherungen für Bauhelfer. Wir als Bauherren können uns irgendwie gar nicht gegen Unfall versichern.
Da wir keine Helfer haben oder planen, war das Ausfüllen des Fragebogens sehr einfach. Alle Gewerke übernimmt bei uns formalrechtlich HHB Massivbau GmbH. Auf die Frage „Werden bei der Durchführung Ihres Bauvorhabens ausschließlich Helfer eingesetzt, die für ihre Tätigkeit entlohnt oder anderweitig vergütet werden?“ konnte ich mit den vorgegebenen „Ja“ und „Nein“ nicht wirklich antworten. Da habe ich ein neues Kästchen aufgemacht und geschrieben: „Keine Helfer“.
Die Baustelle haben die Prüfer von BG Bau auch schon zweimal besucht und haben angemahnt, dass die Gerüste fürs Mauerwerk im 1. OG aufgestellt werden soll. So viel Arbeitssicherheit muss natürlich sein. Sonst sagt man der BG Bau nach, dass es eine ziemlich nutzlose und teuere Organisation ist. Man soll auch aufpassen, welche Angaben man dieser gegenüber macht. Sonst kommt auch bei ehrenamtlichen Helfern aus dem eigenen Familienkreis eine teure „Versicherungsrechnung“ auf einen zu.