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Automatische Dosierung für den Pool (Teil 2: Messstrecke)

Nur mit Dosierpumpen wird meine selbstgebaute Dosieranlage nicht automatisch dosieren können. Man braucht mind. eine ph- und eine Redox-Elektrode, um die Wasserwerte zu messen und danach zu steuern. Die sensiblen Sonden dürfen nicht einfach im Hauptstrom der Filterpumpe eingetaucht werden, sondern brauchen eine Messstrecke mit einem geringeren Durchfluss. Die günstigste Messzelle für zwei Elektroden auf dem Markt bekommt man als Ersatzteil zur Swimtec-Dosieranlage immerhin für 44 EUR. Dazu braucht man noch 8/6-mm-PVC-Schlauch, entsprechende Verschraubungen und kleine Kugelhähne mit 1/4″-Außengewinde.

Die Messzelle macht einen soliden Eindruck. Sie ist für Elektroden mit einem PG-13,5-Gewinde gedacht, die man direkt einschrauben kann. Wenn man günstigere Elektroden ohne Gewinde nimmt, kann man entsprechende Kabelverschraubungen (PG 13,5) nehmen und die Elektroden mit 12mm-Schaft bequem dareinklemmen. Man muss dann nur in der Rückwand der Messzelle etwas wegschleifen, damit sich die Kabelverschraubungen komplett einschrauben lassen. So habe ich das gemacht. Zur Abdichtung immer Teflonband reindrehen und zusätzlich passende O-Ringe drauf. Bei eBay findet man alles.

Die Wasserentnahme ist auf der Druckseite der Pumpe vor den Dosierventilen. Hier öffne ich den Kugelhahn komplett, damit in der Zelle etwas Überdruck gibt und keine Luft angesaugt wird. Der Wasserrücklauf ist auf der Saugseite der Filterpumpe. Es gibt da günstigerweise eine 1/4″-Ablassschraube. Hier regele ich mit dem Kugelhahn, wie viel Wasser durch die Zelle geht. Swimtec empfiehlt 30-60 l/h für die Messzelle. Beim Einstellen hilft ein Durchflussmesser. Es gibt analoge und digitale sehr günstig aus China. Glücklicherweise kommt bei mir keine Luft in die Messzelle rein. Auch nicht beim Stillstand oder beim Rückspühlen. Das ist oft ein ernstes Problem, denn die Sonden dürfen nie trocken werden. Beim Poolreinigen mache ich zur Sicherheit die Messstrecke dicht, denn die Luft aus der Messzelle rauszubekommen, geht nur indem man die Elektroden wieder aufschraubt.

Wasserentnahme für die Messstrecke in der Düsenleitung
Wasserentnahme für die Messstrecke
Durchflussmesser und die Messzelle (noch ohne Elektroden)
Durchflussmesser und die Messzelle
Rücklauf des Messwassers auf der Saugseite der Pumpe
Rücklauf des Messwassers auf der Saugseite der Pumpe

Solarheizung für den Pool

Diesen Sommer habe ich auch die 18 qm Solarheizung für den Pool auf dem Gartenhausdach zusammengebaut. Die Filterpumpe muss eh das Wasser pumpen, die Sonnenenergie lässt sich also fast kostenlos mitnehmen. Als Solarabsorber kommt zur Zeit hauptsächlich Ripprohr oder EPDM (Gummimatte/-rohr) in Frage. EPDM ist deutlich teurer. Ich habe mich für Ripprohr von Dolphipool entschieden. Der Preis war dort am besten und auch die Beratung ist gut. Ansonsten gibt’s mittlerweile einige Anbieter, die fast identischen Set verkaufen: meterweise Ripprohr aus Hostalen PP, welches jahrelang UV-stabil sein sollte, vorgefertigte 50er PE-Sammelrohre mit Nippeln, sowie Gummi-Dichtungen und -Muffen. Alles zum Selbstzusammenstecken, was mit einem Gleitmittel für Rohre auch relativ einfach geht. Etwas schwieriger ist, das Ripprohr vorher in gleiche 6m-Stücke zu schneiden, denn es zieht sich und dehnt sich bei Erwärmung deutlich aus.

Viel komplexer und zeitaufwändiger war der Abzweig zum Absorber aus dem Poolschacht (mit 4 Kugelhähnen, einem Rückschlagventil im Vorlauf und einem Magnetventil im Beipaß) sowie die Solarsteuerung mit FHEM. Hier musste ich vieles lernen: Welche PVC-Rohre, -Verschraubungen und -Fittinge gibt es, wie man sie mit Tangit klebt bzw. mit Teflonband abdichtet, wie man FHEM auf Banana Pi installiert etc. Wie alles letztendlich funktioniert steht auf der Webseite zu meiner Poolsteuerung. Auch ohne Nachtabdeckung bringt so eine Solarheizung schon merkbare Ergebnisse. Bei einem vollsonnigen Tag steigt die Wassertemperatur pro Tag um etwa 3 Grad. Leider sinkt sie dann nachts wieder etwas: Je wärmer das Wasser, desto größer sind die Verluste. Es gibt’s noch ein kleines Problem mit der Dichtigkeit des Dolphi-Ripp-Systems: Der Absorber zischt beim Anhalten der Pumpe zwar nicht, zieht dennoch irgendwo etwas Luft im Betrieb an (Bläschen steigen aus den Düsen) und läuft bei Stillstand langsam leer, was bei Sollarkollektoren nicht ganz unüblich ist.

Ripprohr wird abgerollt und zugeschnitten
Ripprohr wird abgerollt und zugeschnitten
Auf die Sammelrohre draufstecken
Auf die Sammelrohre draufstecken
Ein Solarfeld wird langsam fertig
Ein Solarfeld wird langsam fertig
Jetzt liegen beide Absorber auf dem Dach
Jetzt liegen beide Absorber auf dem Dach
Vorher im Poolschacht: ganz einfache Verrohrung
Vorher im Poolschacht: ganz einfache Verrohrung
Großbaustelle im Poolschacht: Abzweig legen
Großbaustelle im Poolschacht: Abzweig legen
So sieht das Ergebnis mit Magnetventil aus
So sieht das Ergebnis mit Magnetventil aus
Pool 3 Tage: Ein Sonnen-, ein Regen- und ein Wolkentag
Pool 3 Tage: Ein Sonnen-, ein Regen- und ein Wolkentag

Hydraulische Weiche ausbauen (Teil 2)

Beim Auseinanderschrauben unserer Heizungsanlage haben wir festgestellt, dass die Heizungsinstallation von der Firma Elsner nicht viel besser gemacht wurde als die Elektroinstallation. Beim Einhanfen der Schraubverbindungen wurde das Gewinde offenbar nicht aufgerauht, so dass das Hanf aus der Verbindung so richtig ausgetrieben wurde. Irgendwann tropft’s aus einer solchen Verschraubung bestimmt und ich bin gespannt, wie viele von solchen ich noch im Haus habe. Außerdem wurden rund um die hydraulische Weiche verzinkte Teile verbaut (gut zu sehen auf dem Bild im Teil 1), die heutzutage in einem Heizkreislauf nichts zu suchen haben. Abgesehen von der halvanischen Korrosion, die zwischen Kupfer und Zink entstehen kann, platzen Zinkpartikel regelmäßig ab und können Schaden anrichten. Gut, dass sie mit der Weiche nun alle wegkommen.

Außerdem wurde im Heizkreislauf an keiner Stelle eine vernünftige Entlüftung eingebaut, obwohl die Vaillant Installationsanleitung einen Luftabscheider im Rücklauf vorsieht. (Wie konnte ich das nur bei der Abnahme übersehen!) Dafür wurden im Warmwasser-Kreislauf ganze drei Schnellentlüfter eingebaut. Alle ohne Luftabscheider oder Lufttopf. Dazu gibt’s klare Worte von Bosy-online.de: Wer jetzt noch immer daran glaubt, dass man mit den automatischen Schwimmerent- und Belüftern (auch Sabberpötte genannt) die immer wieder entstehende Luft und Gase aus dem Wasser holen kann, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann.

Der eigentliche Ausbau der hydraulischen Weiche ging beim erfahrenen  Team sehr flott. Kreise zugedreht, Wasser aus Standrohren ablaufen lassen, das ganze unnötige Zeug abgeschraubt und durch 2 direkte isolierte Rohrverbindungen ersetzt, Heizung wieder aufgefüllt. Die Wärmepumpe pustet jetzt direkt in den Heizkreislauf. Es waren aber Optimierungen sofort fällig. Dazu bald mehr.

Verschraubungen schlecht eingehanft
Eh. Verschraubungen schlecht eingehanft
Keine hydraulische Weiche mehr
Keine hydraulische Weiche mehr