Den Pool auszuwinten, war viel einfacher als erwartet. Alle Rohre wieder zusammenschrauben, Eispolster und Stopfen raus, Düsen und Skimmer rein, Pumpe zu, Wasser auffüllen und los geht’s. Anfangs hat die Pumpe irgendwo Luft gesaugt und es kam kein Wasser hoch, nach dem wiederholten Anziehen ging’s dann.
Den Holzrand habe ich mit Hochdruckreiniger gewaschen. Das hat natürlich erstmal noch mehr Dreck in den Pool gespült. Das kam zu all dem, was sich auf dem Boden in den Wintermonaten trotz Abdeckung abgelagert hat. Das Wasser war schmutzig, aber nicht grün. Deswegen habe ich auf die Schockchlorung verzichtet und nur den PH-Wert korrigiert. Dann nach zweimaligem Bodenreinigen, einer Flockungskartusche und einigen Filterrückspülungen ist das Wasser nach nur 3-4 Tagen kristallklar. Der Poolrand hatte kaum Rückstände von der Wasserlinie, die mit einer Bürste und an ganz wenigen Stellen mit einem Radierschwamm schnell beseitigt wurden.
Ernüchternd kam jedoch, dass viele Edelstahl-Schrauben in der Hartholzumrandung nach dem Winter gerissen sind. Vermutlich wurden sie durch die feuchtigkeitsbedingte Holzausweitung abgeschert. Ein mehr oder weniger übliches Problem bei Hartholzterrassen. (Unsere Terrasse am Haus ist aber glücklicherweise nicht betroffen.) Da muss ich wohl einiges neu und etwas ander machen.
Nachdem wir das Holz gekauft und zugeschnitten haben, wurde der erste Teil schon mal vorbehandelt: Hirnholzschutz an die Schnittkanten und Hartholzöl auf alle Flächen. Dann kam die vom Poolbauer empfohlene und an vielen Stellen eigenimprovisierte Konstruktion.
Die blaue PVC-Folie habe ich in 35 cm breite Bahnen geschnitten und zusammengeklebt. Diese Bahnen werden um die Unterkonstruktion gewickelt und dienen dazu, dass das dreckige Wasser vom Rasen oder von den Dielen später nicht in den Pool läuft. Die Folie bildet so auf der Wasserseite eine blaue Bordüre zwischen der beige Poolfolie und den Dielen. Man könnte das auch anders verkleiden, etwa mit einer Latte aus Hartholz oder mit einer Kunststoffplatte. Aber das wäre aufwändig und reduziert dann auch noch die Wasserfläche. Die blaue Bordüre sieht für mich gut genug aus. 🙂
Bevor die Unterkonstruktion angeschraubt wurde, wurde der Anschluss zwischen Poolfolie und Beton mit einer Silikonnaht abgedichtet. Jedes Brettchen habe ich mit 4 Edelstahlschrauben 6×60 auf Düpel (auch mit Silikon abgedichtet – erst Silikon, dann Düpel rein) befestigt. Dabei habe ich die Brettchen mit 3-mm-Distanzhaltern waagerecht ausgerichtet. Damit man die blaue Folie zwischen den Unterkonstruktionsbrettern nicht durchdrücken kann, habe ich sie in langer Fummelarbeit mit Kabelkanalstücken 25×25 mm von innen abgestützt. Es ist klar, dass die Unterkonstruktion bei dieser Lösung extrem unter Feuchtigkeit leidet, da hier alles nur seeeehr langsam trocknet.
Es gibt im Internet viele Anleitungen, wie man eine Holzterrasse aus Hartholz zusammenschraubt. Die Empfehlungen widersprechen sich vielfach. Ich habe Edelstahlschrauben (C2 – nicht ganz beständig, aber hart) 5×45 mm genommen. Die Diele vorgebohrt mit 5-mm-Bohrer mit Versenker. Dabei nicht in der Rille bohren, es gibt unschöne Fräskanten. Teilweise habe ich die Unterkonstruktion nicht vorgebohrt (mit einem Tropfen Öl geht die Schraube problemlos rein), dabei sind mir die Brettchen mehrmals gerissen. Danach habe ich angefangen, auch die Unterkonstruktion mit einem 3-mm-Bohrer vorzubohren. Schauen wir nach ein paar Monaten, welche Schrauben rausfliegen und welche nicht. Die zweite Diele habe ich mit einem Abstand von 8 mm (Faustformel für 145 mm Dielen: 150 mm minus aktuelle Dielenbreite) zur ersten im Schachbrettmuster (d.h. Stöße nicht an einer Stelle) geschraubt. Beim Bohren, Ausrichten und Schrauben helfen die Schraubzwingen enorm. Um die Skimmerbretter muss ich noch tüfteln, damit sie gut und schön liegen, aber auch abgenommen werden können. Die Holzumrandung sieht schon mal super aus und jetzt kann endlich der Mutterboden rein. Danach mache ich die kleine Holzterrasse, die den Schacht hinter dem Pool abdeckt, fertig.
Zum Traumhaus und -garten mit Plan, Durchblick und diesem Baublog