Bei den sehr warmen Tagen und kalten Nächten dieser Tage kommt ein bekanntes Phänomen zurück – es knackt abends ein paar mal kräftig in unserem Gebälk. Anders als im Frühjahr knackt es jetzt nicht mehr so heftig und nicht mehr so oft. Damals waren es 2-3 echt laute Knaller jeden Abend, als es schnell kühl wurde.
Eine relativ normale Erscheinung für Neubauten, solange das Holz noch “lebt”. Irgendwo baut sich eine temperaturbedingte Spannung in den Dachstuhlbalken oder auch in den unterstützenden Metallbändern ab. Einen Übeltäter zu identifizieren ist anscheinend unmöglich bis sehr schwierig. Also warten wir ab, bis sich eine Gleichgewichtsfeuchte eingestellt hat. Es gibt im Internet aber schon heftige Berichte, was wegen Knacken im Gebälk alles passieren kann.
Nach dem heißen Sommer habe ich gemerkt, dass im Spitzboden die Muttern aller Schrauben, die die Kehlbalken halten, ziemlich lose sind. Vermutlich wurde das Holz trocken und ist geschrumpft. Ich hoffe, die Kehlbalken waren auch anders befestigt, sonst wäre die Decke im Dachgeschoss schon möglicherweise ein Stück runtergekommen. Nach dem Rat von Sachverständigen habe ich sie nachgezogen, aber nicht zu hart.
Nachdem die Aufmauerung vorbereitet war, wurde heute das Dachstuhl gesetzt und gerichtet. Nach etwas Überlegen haben wir uns für eine Konstruktion mit Holzschutzmittel entschieden. Die Sparren und Pfetten sind in Korasit TS getaucht. Die heutige DIN erlaubt keine Konstruktionen ohne Holzschutzmittel, es sei denn es werden die Voraussetzungen des konstruktiven Holzschutzes für die sog. Gefährdungsklasse 0 erfüllt, was bei uns nicht der Fall war. Bei den Flugsparren (Sparren außerhalb des Baukörpers) haben wir uns aus optischen Gründen auf ein (Paar) Flugsparren bei den großen Giebeln (50 cm Überstand) und keinen Flugsparren beim kleinen Giebel (30 cm Überstand) entschieden.
Alles ging so schnell, dass wir kaum Zeit hatten, das Richtfest ordentlich zu organisieren. Es kam zu einer mehr oder weniger spontanen Party. Traditionell wurde von mir persönlich der letzte Nagel (fast bis zum Ende) eingeschlagen. Ein paar Packungen Bier und anderer Getränke, Grillwürstchen, Salate und Knabberzeug gabs als Verpflegung. Gäste gabs von allen Fronten: Kollegen, Freunde, Bauarbeiter, Vertreter anderer Gewerke, künftige Nachbarn. Die Zimmermannleute gabs leider nicht mehr, sie haben früh Feierabend gemacht. Herzlichen Dank an alle, die da waren!
Zum Traumhaus und -garten mit Plan, Durchblick und diesem Baublog