Feineinmessung und Bewehrung der Kellersohle

Heute ging es auf der Baustelle richtig los. Punkt 9.00 Uhr kam der Vermesser und drei nette  HHB-Mitarbeiter waren auch schon da. Sorgfältig, mit vielen vielen Messungen wurde millimetergenau ein Schnurgerüst erstellt, der die Kellersohle absteckt. Genau nach diesen Fluchtlinien wurde von HHB ein Betonkasten aus Holz erstellt, der als Schalung dient.

Da sollte als erstes eine Schicht Perimeterdämmung reingelegt werden. Da gab’s schon fast ein Problem, da es von BASF Styrodur keine Dämmplatten der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 in 10 cm Dicke überhaupt gibt. Geliefert wurden irrtümlicherweise Dämmplatten mit einem λ-Wert von 0,038, was WLG 040 entspricht. Somit ginge das gegen die Vertragsbestimmungen. Außerdem wurde im Wärmeschutznachweis mit einem λ-Wert von 0,035 gerechnet. Eine schnelle Lösung war gefunden. Wir lassen die gelieferten 0,038-Styrodur-Platten einbauen, als Ausgleich wird die Dämmung unter dem Estrich im KG verbessert. Der Wärmeschutznachweis muss natürlich neu gerechnet werden.

Auf die Dämmung kam eine Folie und darauf wurden aufwendig über 1500 kg Stahlgittermatten aufgebaut, die ab morgen den Beton zusammenhalten sollen. Der Fundamenterder ist nicht drin, da er hier wegen der starker Isolierung durch die Dämmplatten keine Wirkung hätte. Dennoch soll die Bewehrung an die Potentialausgleichsschiene angeschlossen werden.

Feineinmessung und Schnurgerüst
Feineinmessung und Schnurgerüst
Bewehrung bereit zum Betonieren
Bewehrung bereit zum Betonieren

Die Baugrube

Es ist vollbracht. Der Mutterboden ist weg, die Baugrube ist da. Genauso wie ein großer Haufen Lehmboden. Super Arbeit, Herr Hasani! Abgesehen von einer kleinen Kiesecke wurde somit nichts außer Lehm gefunden. Hätte ja was Wertvolles sein können. Oder aber eine Fliegerbombe. 🙂 Das heißt für uns: eine Drainage wird immer sinnvoller.

Die Baugrube
Die Baugrube

Es geht los!

Gestern (Ostersamstag) war der Bagger überraschend mal schon da und hat Mutterboden abgetragen. Somit ist die Baustelle offiziell eröffnet.

Der Erdarbeiter attestierte uns eine dicke Mutterbodenschicht von 50-60 cm. Das ist jedoch leider gar nicht so erfreulich, da wir vom Rest des Grundstücks den Mutterboden nun (teuer) wegfahren müssen. Das Grundstück soll ja mit dem Bodenaushub des Baugrube (Lehm/Sand) 50-90 cm aufgeschüttet werden. Wäre die Mutterbodenschicht nicht so fett, könnte man sie komplett abschieben und dann nach der Aufschüttung oben drauf tun. Jedoch haben wir erstens keinen Platz, um noch so viel Mutterboden zu lagern. Zweitens wäre die gewaltige Mutterbodenschicht von ca. 80 cm auf dem Grundstück laut unserem Erdarbeiter später nicht von Vorteil. Also wenn noch jemand mind. 100 m³ guten Mutterboden braucht, kann er bitte schnell abholen. Sonst ist er übermorgen weg. 🙂

Mutterboden abgeschoben
Mutterboden abgeschoben

Der Bagger kann kommen

Endlich ist es soweit, nach Ostern kommt der Bagger. In den letzten zwei Wochen haben wir aber viel geschafft, damit das möglich wird. Erstens musste die Sache mit dem Grundstückkauf fertig werden, denn ohne Grundschuldeintragung gibts keine sog. Finanzierungssicherstellung von der Bank, in der sich die Bank für die Auszahlung des Kredits nur an die Baufirma verpflichtet. Und ohne diese Sicherstellung kann HHB Massivbau nach dem Vertrag nicht anfangen zu bauen. Der Grundstückkauf hing erstmal fast 2 Wochen im Finanzamt, dann fast 2 Wochen im Grundbuchamt. Nun haben wir die Papiere und wir sind Eigentümer. 🙂

Zweitens musste die Sache mit dem Baustrom geklärt werden. Dafür musste ich dann doch einen Elektriker suchen, der mir einen Baustromverteiler aufstellt. Gelbe Seiten waren hilfreich, jedoch musste ich eine Menge Elekroinstallateure anrufen, denn nicht jeder kennt sich mit Baustrom aus. Der Anschluss an eine nahe gelegene Kabelverteilersäule wurde von RWE gemacht. Ich und der Elektriker mussten vorab einen Antrag unterschreiben und bei evd einreichen. Es ist alles ziemlich wirr mit dem Baustromanschluss in Dormagen. Nach meinem Empfinden konnte evd einfach nicht korrekt erklären, dass ein Elektriker nicht nur dafür da ist, um den Antrag zu unterzeichnen, sondern auch bei der Inbetriebnahme des Baustromkastens dabei sein soll. Er soll auch Kabel mitbringen und dafür sorgen, dass der Baustromkasten ordnungsgemäß geerdet wird. Manche schlaue Elektriker wollen für die Miete des Kastens gleich über 100 EUR monatlich kassieren. Lasst euch darauf nicht ein, einen Baustromverteiler gibts in vielen Baugeräteverleihen schon für ca. 40-50 EUR pro Monat. Wie auch immer, der Baustromverteiler steht nun fertig und die Rechnungen vom Elektriker (fürs Aufstellen) und von RWE (für den Anschluss) kommen wohl beide noch

Am längsten haben wir nach der Genehmigungsplanung auf den Statiker gewartet. Dieser hatte sich für die Berechnungen gut Zeit genommen. Aber jetzt sind die überwältigende 115 Seiten starke Statik und die Wärmeschutzberechnung da. Unseren Energiepass habe ich auch schon in Kopie bekommen. Demnach beträgt der Jahresprimärenergiebedarf 54,9 kWh/m², was für ein Massivhaus ein ziemlich guter Wert sein soll. Somit erfüllt das Haus locker die Kriterien für den KfW-60-Standard. Dafür wären auch schon 60 kWh/m²a ausreichend.

Außerdem musste ich mit HHB einen Zusatzauftrag für eine WU-Kellesohle vereinbaren, damit der Keller wie geplant als eine „schwarz-weiße Wanne“ abgedichtet werden kann. Der Aufpreis von einer 18 cm „Standard-Kellersohle“ zu einer 25 cm WU-Kellersohle ist saftig, denn abgesehen von der Betonmenge und Qualität muss man wesentlich mehr Bewehrung (Stahl) in die Bodenplatte einarbeiten, damit diese keine oder nur sehr kleine Risse beim Trocknen bildet. So bleibt sie eben WU, d.h. wasserundurchlässig. Zu einer WU-Konstruktion gehört mehr als nur etwas mehr Stahl und guter C25/30 Beton. Es sind auch Spezialplanung und weitere Maßnahmen, z.B. Nachbehandlung erforderlich. Bei beton.org findet man ausführliche Merkblätter zur WU-Bauweise.

Damit der Bagger weiß, wo gebaggert werden soll, hat mein Vermesser die Baugrube grob mit Pfeilen abgesteckt. Er hat auch ein paar naheligenden Kanaldeckel als Höhenbezugspunkte markiert. So kann der Bagger kommen!

Das erste Häuschen ist schon da
Das erste Häuschen ist schon da
Die Grobabsteckung zeigt dem Bagger die Ecken
Die Grobabsteckung zeigt dem Bagger die Ecken

Wer war Irmgard Marie Elisabeth von Witzleben?

Entgegen unseren ursprünglichen Annahmen, trägt unsere künftige Straße nicht den Namen vom deutschen ranghohen Wehrmachtoffizier und Widerstandskämpfer Erwin von Witzleben, der 1944 verurteilt und hingerichtet wurde. Das Straßenschild hat nun einen Zusatz bekommen. Jetzt wissen wir, dass es sich um die Irmgard von Witzleben handelt. Aber wer war diese Frau? Alles, was im deutschen Internet über sie zu finden ist, steht in einem kleinen Textabsatz auf Wikipedia:

Irmgard Marie Elisabeth von Witzleben (1896–1944 (hingerichtet)), Widerstandskämpferin, Künstlerin, Schülerin von Emil Orlik, malte unter anderem den Kronprinzen Wilhelm von Preußen; als kämpferische Gegnerin des Nationalsozialismus korrespondierte sie mit der Königin von Großbritannien. Als dieses Bemühen aufkam, wurde sie verhaftet und 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück hingerichtet.

Es ist schon interessant, wie die Städte auf die Straßennamen kommen. Im Gansdahl II sind es wohl alles Widerstandskämpfer: Dietrich Bonhoeffer, Hans und Sophie Scholl, Julius Leber, Joseph Emonds, Christoph Probst, Johann Else, Alexander Schmorell und Wilhelm Leuschner. Wenn jemand mit dem Leben von Frau Irmgard von Witzleben vertraut ist, schreibt doch bitte für sie einmal einen eigenen Wikipedia-Artikel.

Der Name Irmgard von Witzleben taucht noch einmal als eine nymphomanischen Geliebte des Schriftstellers Walter Kranz im Film „Satansbraten“ aus 1976. Das ist wohl aber eine andere Frau.

Ich persönlich finde die landschaftlichen Straßennamen wie „Akazienweg“ besser. Erstens stellt sich jeder, der „Von Witzleben“ hört, wenn überhaupt, jemand anderen vor. Zweitens wird es wohl etwas schwierig sein, die „Von-Witzleben-Straße“ korrekt (d.h. mit dem großen „V“ und beiden Bindestrichen) zu übermitteln. Unsere künftige Hausnummer haben wir mittlerweile auch schon vom Bauamt bekommen, leider nur telefonisch. Schriftliche Bestätigung, geschweige denn eine Wunschnummer ist beim Amt leider nicht drin. 🙂

Unser Straßenschild
Unser Straßenschild

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