Ein weiterer Stromfresser wurde schnell entlarvt mit dem Sparzähler. Wie vermutet verbraucht jeder Stellmotor für die Einzelraumregelung der Fußbodenheizung Strom. Und zwar dann, wenn der Heizkreis geöffnet ist. Bei einer richtig berechneten und hydraulisch abgeglichenen Anlage sollten die Heizkreise ja eigentlich immer geöffnet sein. Und jeder Stellmotor verbraucht nicht gerade wenig: bei unseren Cosmoroll-Motoren sind das ca. 5 Watt. Die Energie fließt offenbar in die Wärme, denn sie werden auch ordentlich warm. Bei unseren 14 Motoren läppern sich 70 Watt Stromverbrauch zusammen, der immer da ist: Tag und Nacht. Und wenn man die Steuerung im Sommer nicht abschaltet sogar das ganze Jahr durch. Oder in Geld ausgedrückt – ca. 120 EUR im Jahr! Nur dafür dass die Heizkreise geöffnet sind.
Es wird generell über den Sinn und Unsinn der Einzelraumregelung (ERR) bei hochisolierten Gebäuden viel diskutiert. Fakt ist, dass es praktisch sehr schwierig ist zu messen, ob eine zeitlich gesteuerte Absenkung der Temperatur in einzelnen Räumen energetisch vorteilhaft sein kann. Das Wideraufheizen nach der Absenkung kann u.U. mehr Energie benötigen als das durchgängige Heizen. Und die Stromkosten für den Betrieb von ERR sollte man nicht einfach außer Acht lassen.
Eine permanente Absenkung der Temperatur in einem Raum lässt sich auch ohne ERR lösen: durch die bedarfsgerechte Heizlastberechnung und hydraulischen Abgleich. Man kann auch auf dem pragmatischen Weg über die manuellen Ventile die Durchflüsse einzelner Räume Tag für Tag sehr langsam ändern, um auf die gewünschte Temperatur zu kommen.
Wir haben unsere ERR schon vor Wochen ausgeschaltet. Die Köpfe der Stellmotoren kann man durch eine 1/8-Drehung lösen, dadurch öffnen sie die Heizkreise der Fußbodenheizung auch ohne Strom. Dieses Jahr liegt unsere Prio auf der schmmelfreien Bautrocknung, daher heizen wir durchgängig gleich einfach in jedem Raum. In Verbindung mit täglichem Lüften zahlt sich das auch aus: die permanente Luftfeuchtigkeit liegt mittlerweile bei unter 60%.
[Update 18.03.2010] Eigentlich ging’s bei diesem Thema gar nicht um HHB, aber wenn die Anwälte es sich wünschen, stelle ich gern klar: der Einbau der Einzelraumregelung war vertraglich vorgesehen. Wir sind zwar auf die Folgekosten nicht hingewiesen worden, daraus ist jedoch kein Beratungsverschulden von HHB Massivbau GmbH abzuleiten. Außerdem lässt sich die Pflicht zur Ausstattung mit ERR aus § 14 EnEV bei restriktiver Auslegung ableiten. [/Update]
Vielen Dank, für die ausführlichen Beschreibungen. Das die Stellmotoren der Fb-Heizung solche Stromfresser sein können, hätte ich gar nicht gedacht. Bisher hatten wir in unserer Wohnung batteriegetriebene Stellmotoren an den Heizkörpern. Die haben locker 1,5 bis 2 Jahre gehalten. (also ca. 25 EUR/Jahr). Für unser neues Haus haben wir eine FB-Heizung mit Einzelraumregelung geplant. Und nun werde ich den Stromverbrauch der Stellmotoren mal im Auge behalten.
Nochmals besten Dank für die Info.
Viele Grüße
S. Schulz
Mir war bisher auch nicht klar, welche Stromfresser man sich mit den elektrischen Stellventilen ins Haus holt. Dass man die Köpfe mit einer Drehung lösen kann und das Ventil dann ständig offen ist, habe ich gelernt als aus unerfindlichen Gründen plötzlich einer keine Spannung mehr über die Leitung bekam. Das Ventil blieb somit trotz entsprechenden Temperaturen und offenem Raumregler zu.
Aber nun meine Frage: Wie kriegt man die Dinger wieder drauf z. B. wenn die Heizperiode im Herbst beginnt? Einfach aufschrauben? Woher weiß ich, wann sie richtig sitzen? Habt Ihr das schon ausprobiert?
Viele Grüße
Sabine
Die Stellmotoren lassen sich bei uns genau so einfach mit einer 1/8-Drehung wieder draufsetzen. Dass sie richtig sitzen, erkennt man daran, dass kein Wasser mehr fließt, wenn Termostat geschlossen. Frage ist nur, warum braucht ihr diese Stellmotoren im Herbst überhaupt. Wenn die Raumtemperaturen nicht stimmen, sollte man eher einen hydraulischen Abgleich machen. Die Heizung mit Einzelraumregelung zu betreiben ist so ein bisshen wie gleichzeitig Gas geben und bremsen mit dem Auto.
Danke für den Tipp.
Ja klar, die Stellmotoren braucht man eigentlich kaum. Aber wir haben ein winziges Gäste-WC mit zwei Außenwänden im EG, für das die Heizungsfirma entgegen der Planung des Herstellers einen eigenen Heizkreis eingebaut hat, der gegenüber den anderen Kreisen erheblich kürzer ist. Angeblich war das eine geniale Verbesserung … Aber von wegen! Das lässt sich nur ganz schwer über einen hydraulischen Abgleich regeln. Wir haben teilweise im Winter dort 17°C, während die restlichen Räume bei über 22°C liegen. Deshalb drehen wir dann eben doch die Regler in einigen Räumen minimal zu.
Heißt das bei Euch, Ihr habt zwar die Stellmotoren einbauen lassen, aber nutzt die jetzt überhaupt nicht?
Viele Grüße
Sabine
Richtig, wir nutzen die Einzelraumregelung gar nicht mehr. Ihr braucht diese auch nicht. Wenn es im WC immer zu kalt ist, soll einfach der Durchfluss für WC erhöht werden bzw. für andere Räume reduziert werden. Das kann man mit den normalen Ventilen am Heizverteiler einstellen. ERR braucht man dafür normalerweise nicht. Es sei denn, die FBH-Fläche im WC reicht nicht. Aber auch dann nützt ERR nichts, man braucht eher einen zusätzlichen Heizkörper (FBH-wasserbetrieben oder elektrisch).
Auch elektrisch erzeugte Wärme durch die Stellmotoren bleibt im Haus und geht nicht verloren.
Aber diese Wärme wird um ein vielfaches teurer bezahlt als die Wärme von anderen Energieträgern.
Hallo Katja und Alexey,
ich möchte mal ein großes DANKESCHÖN loswerden. Euer Blog war für mich die größte Hilfe beim Einstellen meiner Vaillant VWS 82/3, und mittlerweile habe ich auch den einen oder anderen Blick auf Eure anderen Einträge gewagt. Ich habe sehr hilfreiche Beiträge gefunden. Auch die Kommentare der anderen Besucher waren mir eine weitere Hilfe.
Euer Blog und Ihr seid einfach um Welten besser als manch ein Forum, wo sich Beleidigungen und erhebliche Desinformation paaren.
Ich wünsche Euch alles Gute in Eurem wohl geplanten Heim. Viel Spaß beim weiteren „bloggen“ aus Falkensee bei Berlin,
Gruß, Jens-Uwe und Familie
Es gibt auch Stellmotoren die NO sind ( normally open). Dann ist ohne Strom der Heizkreis offen.
Hab ich verbaut, da ich wesentlich seltener einen Heizkreis schließen als öffnen will.
Hallo,
es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Systeme für Heizkörper und Fußbodenheizungsverteiler die Ventile „motorisch“ zu betätigen.
Die vom Autor des Artikel beschrieben „Stellmotoren“ mit knapp 5 Watt Verbrauch sind eigenlich gar keine Motoren. Sie werden deshal auch Thermische Stellantriebe genannt. Funktionsprinzip ist wie bei einem handelüblichen manuellen Thermostatkop eiens Heizköpers, Durch Zufuhr von Wärme (hier wird dann die Wärme durch Strom erzeugt) dehnt sich in einer geschlossenen Kammer eien Flüssigkeit oder Gas aus und fährt so eien Stift aus der das Ventil zudrückt (NO). Aulso nix mit Motor an dieser Stelle. Diese Technik ist jin der Vergangenheit überall eingebaut worden. Achtung es gibt auch StellantriebeAuchtung mit umgegehtem Wirksinn „mormaly closed“ (NC), aber im Standarheizungsfall äuserst selten.
Seit einigen Jahren gibt es nun auch richtige StellMOTOREN, werden auch Stellantriebe genannt; allerdings ohne den Zusatz „tehrmostatisch“. Hier befindet sich keien Heizung drin, sondern ein echter Motor der meist über ein kleines Getriebe den Ventilstift ein- und ausfährt. Der Motor braucht nur Strom, wenn er läuft und wen er z.B. auf der Stelleung offen oder halboffen sehenbleibt braucht er keien Strom mehr. Dies System wird bei fast allen batteriebetriebenen Stellmotoren angewendet. Deshalb reichen hier Batterien die dan auch durch aus 2,5 Jahre halten können. Weiterhin haben diese Motoren den Vorteil, dass man die Ventilstellung genauer regeln kann, als mit eienr Thermischen Ausdehnung und dass sie schneller reagieren.
hHier ist es z. auch möglich das Ventl auf dem FBH-Verteiler in eien x-belibigen Stellung 0-100% geöffnet anzusteuern, während ein Thermischer Stellantrieb nur ganz offen oder ganz zu sein kann. (Ausnahme ist hier der Sonderfall besonderer thermischer Stellantrieb angesteuert mit PWM (Pulweitenmodulation). (Setzt spezielle Regler voraus. Allerdings verbraucht dier auch Strom in jede Ventilstellung,
außer zu (NC).
Da verschiedene Hersteller und Mitglieder der SHK Branche in der Vergangenheit nicht besonders innovativ in diesem Bereich waren, mussen sie in den letzten Jahrenvon aussen angetrieben werden, solche Systeme auch selbst anzubieten.
Man baut was man kennt (Das haben wir schon immer so gemach, das funktioniert……) Dies ist leider auch in anderen Bereichen viel zu oft zu beobachten (Heizkessel werden in der Grundeinstellung ohne Anpassung beim Kunden installiert, hydrauscher Agleich wird nach über 20 Jahren von vielen nicht oder nut teilweise durchgeführt usw. usw,
Empfehlung sind also echte Stellmotoren, da energiesparender im Eigenverbrauch, schneller und genauer in der Regelung und damit auch enbergiesparender im Heizungssystem. Kann mein auch einfach selbst nachrüsten. Den ganzen überalternen Kram raus und z.B. ein Funksystem wie von homematic nachrüsten.
So etwas gibt es inzwischen auch mit Funk für Fußbodenheizungsverteiler. Kann jeder bestellen. Fragen Sie doch mal Ihrren Installateur. Die meisten können, bzw. wollen sich mit so etwas nicht beschäftigen (…beim nächten Kesseltausch verdie ich mehr). Hier fehel einfach die Anreize.
Bitte nicht falsch verstehen, dies ist meine persönliche Erfahrung aus den letzten ca. 20 Jahren mit den Betrieben diese Generes. Ich kenne auch hervorragend Betriebe und Hersteller und hoffe, dass es noch mehr werden.
Gruß von Michael an alle innovationsfreudigen , die eine seit über 20 Jahren im auch in Privathaushalten erprobte und bewährte Technik wie elektrische Stellmotoren mit Einzelraumregelung einbauen möchten