Gestern (27. Mai 2014) hat unsere Wetterstation die bisher höchste Niederschlagsmenge an einem Kalendertag gemessen: 47 mm. Die bislang größten Regenmengen gab’s am 7. Juli 2012 (44,2 mm – und das waren zwei kurze Platzregen), 29. Dezember 2011 (28,5 mm) und 5. Januar 2012 (27,3 mm). Soweit ist alles trocken geblieben. Nur unter der Poolbodenplatte konnte man durch die Abflusslöcher im Schacht Wasser stehen sehen. Heute gibt’s glücklicherweise keins mehr, also fließt es wie erwartet irgendwo ab, ohne dass es einer Drainage bedarf. Im Poolrohbau kann man jetzt nicht nur die Füße waschen, sondern auch plantschen. Also werde ich wohl sehr bald eine Flachsaugpumpe brauchen, um die ca. 1400 Liter Regenwasser abzupumpen.
[Update 10.07.2014] Der Rekord vom Mai hatte nicht lange Bestand. Die letzten zwei Tage hatten beispiellosen Dauerregen. Am 8. Juli 2014 fiel 42,2 mm und am 9. Juli 2014 sogar 46,9 mm Niederschlag.[/Update]
Ich habe schon mal geschrieben, dass der Regensensor bei der Wetterstation WH1080 nicht besonders gut ist. Der Fangtrichter ist zu flach, bei etwas Wind bleibt da nicht viel vom Regen drin. Ich habe mich deswegen umgeschaut, wie man einen größeren Regenfänger basteln kann.
Sehr praktisch erwies sich ein KG-Rohr DN160 mit einer Muffe an einem Ende. Ein Plastiktrichter mit Außendurchmesser von 15 cm passt wie angegossen darein und braucht keine weitere Dichtung. Beides gab’s relativ günstig beim Bauhaus. Keine Ahnung wie UV-stabil die Sachen sind, aber man kann ja damit versuchen. Vom Rohr brauche ich genau 27 cm. Der Trichter wird ca. 1,5 cm unter der Verengung gekürzt. Dann habe ich alles provisorisch auf eine OSB-Platte mit Edelstahl-Winkeln und -Schrauben montiert. Die Platte braucht unter der Regenwippe zwei Löcher für den Wasserabfluss sowie ein größeres Loch fürs Kabel. Wenn sich das Ganze bewährt, muss natürlich später statt Holz eine Kunststoffplatte (z.B. ein Schneidebrett) her. Der so umgebaute Regensensor konnte nicht mehr am Dach befestigt werden. Er hat einen guten dezenten Platz auf dem Randstreifen der Dachbegrünung auf der Garage gefunden, in der Nähe der Sendeeinheit der Wetterstation. Man muss ihn natürlich mit der Wasserwage genau ausrichten, was auf der Kiesschicht sehr einfach geht.
Jetzt muss man noch berücksichtigen, dass der neue Regensammler etwas größer ist als der alte und auch dadurch hoffentlich viel genauer. Die Fangfläche des alten Regensensors ist 5×11 cm, also 55 cm². Die neue Fangöffnung ist 15,8 cm im Durchmesser, also 196,06 cm². Wir hätten also flächentechnisch den Faktor 0,2805 mit dem der bisherige Regenertrag zu multiplizieren wäre. Ich habe die Zahl zunächst so als Kalibrierungsparameter RainFactor in die Konfigurationsdatei von Freetz Weather eingegegeben. So wird an die Wetterdienste die korrigierte Regenmenge übertragen. Schade ist nur, dass die Basisstation von WH1080 keine Kalibrierungsmöglichkeit besitzt und entsprechend etwa die 3,5fache Regenmenge anzeigt. Das soll bei WH2080 und WH3080 besser sein: dort kann man angeblich die Kalibrierung auch in der Basisstation einstellen.
Der erste Regen zeigte, dass das ganze grundsätzlich funktioniert. Ich wollte noch herausfinden, wie genau der Regensensor misst. Dafür habe ich ihm paarmal je 196 ml Wasser möglichst langsam reingeschüttet und geschaut, wie viele mm Niederschlag er dabei misst. Es sollten ja jeweils 10 mm Niederschlag rauskommen, tatsächlich hat er im Schnitt nur 6,77 mm gezählt. Die Wippenzähler ist ja nicht perfekt. Möglicherweise war die Wippe durch die ungewöhnlich großen Wassermassen etwas überlaufen. Beim sehr starken Regen wird also immer noch bis zu 30% weniger Niederschlag gezählt. Deswegen habe ich meinen Kalibrierungsfaktor jetzt erstmal auf 0,4143 korrigiert und habe mir vorgenommen, noch ein paar Mess-Experimente zu machen.
[Update 07.06.2014] Jetzt nach fast zwei Jahren habe ich den umgebauten Sensor zum ersten Mal inspiziert und gereinigt. Die Farben haben sich zwar verändert, ansonsten funktioniert alles einwandfrei. Es hat sich an Plastikteilen glücklicherweise nichts verzogen. Auch die Spinnen, die solche Sensoren zum Erliegen bringen können, waren bislang überhaupt kein Problem. [/Update]
[Update 14.03.2015] Im Februar 2015 ging der Reed-Kontakt in der Regenwippe kaputt und der Sensor konnte nichts mehr messen. Nach dem Austausch des Kontaktes geht wieder. [/Update]
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