Unsere Vaillant VWS Wärmepumpe schlägt sich erfolgreich durch den heftigen Winteranfang. Die genauen Statistiken der letzten zwei Wochen zeigen viel Interessantes. Es ist klar, dass die tägliche Betriebsdauer und die Menge der Heizwärme direkt von der durchschnittlichen Außentemperatur abhängt, während die Wärmemenge fürs Warmwasser relativ konstant um 4 kWh täglich pendelt (je nach Anzahl der Aufladungen). Aber auch die Arbeitszahl (Energieoutput durch -einsatz) im Heizbetrieb sinkt deutlich mit den fallenden Außentemperaturen wegen steigenden Vorlauftemperaturen. Bei Warmwasserzubereitung liegt die Arbeitszahl bei bescheidenen ca. 2,5. Unser Soleeintritt liegt am Ende des Heiztaktes bei 6°C, was nach einer Kältewoche gar nicht schlecht ist.
Eine weitere Erkenntnis: Die Anzahl der Starts des Kompressors verändert sich mit der Außentemperatur kaum und pendelt um 12 Starts pro Tag (je nachdem wie die EVU-Sperrzeiten einschneiden). Darauf hat wohl nur die Einstellung des Energieintegrals (EI) für den Kompressorstart von -120°min den Einfluss. Man könnte den Kompressor etwas schonen, wenn man das EI z.B. auf -150°min verändert. Dann startet der Kompressor etwas seltener. Ich weiß jedoch nicht, ob und wie sich das auf die Arbeitszahlen auswirkt.
Es war beruhigend festzustellen, dass am bisher kältesten Tag (2. Dezember 2010 mit -6,2°C im Schnitt) unsere Wärmepumpe nur 13 Stunden und 7 Minuten gelaufen ist. Das heißt, wir haben noch fast 9 Stunden Reserve (2 Stunden pro Tag sind Sperrzeiten). Ich vermute, auch bei ganztägig -10°C ist noch mehr als genug drin. Die Dimensionierung unserer Wärmepumpe ist daher auf keinen Fall zu groß. Gut, dass wir die kleine 5,9 kW Wärmepumpe genommen haben.
Hey, das ist wirklich ein toller Erfahrungsbericht. Weiter so. Vor allem bin ich gespannt, wie es bei Euch läuft, wenn wir tatsächlich den Jahrtausend-Winter bekommen sollten. Aber ich bin sicher, dass Ihr auch mit der „kleinen“ Wärmepumpe keine Probleme bekommen werdet.
Hallo,
bin durch Zufall (Google) auf eure Seite aufmerksam geworden. Wir haben das etwas größere Modell von Vaillant mit 8KW. Wie lest ihr die Daten aus der Wärmepumpe aus, um solche Auswertungen zu erstellen? Manuell oder automatisch? Ich wäre an einer automatischen Erfassung der versch. Parameter der Wärmepumpe interessiert. VG, Daniel.
Solche Auswertung mache ich über eine automatische minutengenaue Auslesung der externen digitalen Wärmemengen- und Stromzähler. Darüber kann man erkennen, wann die Wärmepumpe läuft, was sie macht (Heizung oder Warmwasser), welche Wärmemengen sie dabei produziert und wie viel Strom dafür verbraucht. Aus diesen Daten macht mein Tool automatisch diese Auswertung. Die Kosten für digitale fernauslesbare Zähler sind relativ hoch, wenn man sich diese installieren lässt.
Eine anderere Mögklichkeit (die wir nicht haben), wäre die VWS-Daten über VRDialog auszulesen. Das ist ein Kabel und eine Software von Vaillant. Beides kann über einen Fachinstallateuer bestellt werden. Ist auch ziemlich teuer und eigentlich eher für Konfiguration der Wärmepumpe als für die Betriebsüberwachung der Wärmepumpe gedacht.
Das mit der VRDialog-Software habe ich mir auch schon überlegt, bin aber vor dem Preis zurückgeschreckt. Digitale Stromzähler bekommt man sicherlich vom Stromanbieter vor Ort. Aber woher bekommt man die Wärmemengenzähler? Wie und wo sind die angebracht? Direkt an/in den einzelnen Leitungen?
Ja, aber nicht jeden digitalen Stromzähler kann man selbst auslesen. Einen WMZ sollte jeder Heizungsbauer installieren können. Sie werden in die Rohre direkt im Heizungs- bzw. Warmwasser-Vorlauf bzw. -Rücklauf eingesetzt.