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Verlängerung für die Sensoren der Wetterstation WH1080

Vermutlich jeder Besitzer von WH1080 (auch bekannt als PCE-FWS 20) oder anderer Wetterstation von Fine Offset kennt das Problem. Platziert man die Sensoren über dem Dach, wird der Temperatursensor bei schwachem Wind von der Sonne so aufgeheizt, dass die Temperaturangaben gar nicht mehr stimmen. Es gibt in den Foren diverse Bastelanleitungen, wie man den Temperatursensor besser vor Sonneneinstrahlung schützen oder sogar belüften kann.

Eigentlich gehört der Temperatursensor in den Schatten in ca. 2 Meter Höhe. Wie macht man das nur, wenn das Kabel vom Windsensor zur Sendeeinheit (in der sich auch der Temperatursensor befindet) nur ca. 2 Meter lang ist. Es muss eine Verlängerung her, in meinem Fall um fast 15 Meter, damit die Sendeeinheit bequem erreichbar an der Nordwestwand im Schatten des Dachüberstandes platziert werden kann.

Wie man diesem Forenthread und vielen anderen entnehmen kann, ist eine funktionierende Verlängerung bei WH1080 nicht trivial. Auf die Kabelqualität kommt’s an. Insbesondere sporadische Temperaturschwankungen (Spikes) können oft die Konsequenz sein. Ich habe zunächst erfolglos mit einem günstigen Cat5 UTP-Kabel versucht. Die Anzeige der Windrichtung hat überhaupt nicht funktioniert und ich konnte nicht definitiv herausfinden, ob das am Kabel oder am Wackelkontakt in irgendeinem Stecker lag.

Mit einem Cat7-Verlegekabel konnte ich dann die Sache zuverlässig zum Laufen bringen. An jedem Ende des Kabels habe ich eine ungeschirmte Cat5-Doppelsteckdose drangepatcht: eine für den Regensensor (Kontakte 4 und 5) und eine für die Windsensoren (Anemometer auf Kontakten 4 und 5 sowie Windfahne auf 3 und 6). Ein achtadriges Kabel reicht also für beides. Wind- und Regensensoren bleiben weiterhin über dem Dach und gehen jetzt mit ihren RJ11-Steckern unter einem Dachziegel in die erste Steckdose im Spitzboden rein. Von da geht’s per Cat7-Kabel durch den Spitzboden, eine Öffnung in der Wand und einen Kabelkanal unter dem Dachüberstand zum Pfettenende über der Garage. Hier hat die Sendeeinheit der WH1080 ihre neue Position gefunden, die mit zwei kurzen RJ11-Kabeln (von eBay) an die zweite Steckdose angeschlossen ist. Dort ist das Cat7-Kabel genauso aufgelegt wie in der ersten.

Es funktioniert! Die Qualität der Temperaturangaben ist viel besser geworden, keine akuten Auffälligkeiten mehr im Vergleich mit Nachbarstationen bei Awekas. Testweise habe ich einen Tag lang die Werte alle 48 Sekunden mit Freetz Weather aufgezeichnet. Auch keine befürchteten Temperaturspikes zu sehen.

Beide Sensoren auf dem Dach gehen im Spitzboden ins Cat7-Kabel rein
Beide Sensoren gehen im Spitzboden ins Cat7-Kabel
Anschluss der Sendeeinheit an ihrer neuen Position
Sendeeinheit an ihrer neuen Position
Der Temperatursensor ist jetzt immer im Schatten
Der Temperatursensor ist jetzt immer im Schatten

Die Wetterstation geht in Betrieb

Heute habe ich es geschafft, die Sensoren der neuen Wetterstation auf dem Dach anzubringen. Die Befestigung ging relativ einfach: direkt am Dachausstiegsfenster konnte ich den Mast an die Trittstufe anschrauben, ohne dass es den  Schornsteinfeger beim Aussteigen stören wird. Als Basis für den Wettermast habe ich ein verchromtes Tischbein genommen – supergünstig, gut und einfach zu verschrauben. Dabei war mein Treppchen sehr hilfreich. So konnte ich mich bequem aus dem Ausstiegsfenster lehnen ohne jegliche Gefahr einzugehen. Dann alle Kabel am Sensormast sortiert und mit Kabelbinder befestigt. Danach wurde der Wettermast am Tischbein mit zwei Schellen befestigt. (Zum Glück ist es heute fast windstill.) Beim Anziehen muss man auch aufpassen, dass der Sensor für die Windrichtung genau nach Osten zeigt. Fertig.

Die Wetterdaten kommen per Funk fleißig zur Basisstation. Da die Windsensoren über dem Dachfirst liegen, sollen die Windwerte recht gut sein.  Ein paar Themen stehen noch aus. Der Mast soll wie jeder Antennenmast geerdet werden. Ein Temperatursensor über Dach macht nur wenig Sinn, denn er gehört auf jeden Fall in den Schatten, sonst zeigt er bei Sonne viel zu hohe Werte. Und natürlich schaue ich jetzt nach einer günstigen Möglichkeit, die Wetterdaten von der Basisstation permanent per USB auszulesen und ins Internet zu stellen. Ich bin auch gespannt, wie lange die zwei Akkus im Sensormast (trotz dem kleinen Solarpanel) halten. Nachts verbraucht ja die Anlage auch Strom.

Ein Tischbein wird als Mast an der Trittstufe befestigt
Ein Tischbein wird an der Trittstufe befestigt
Die Wettersensoren über den Dächern der Siedlung
Die Wettersensoren über den Dächern der Siedlung
Ein Blick auf die Wetterstation von unten
Ein Blick auf die Wetterstation von unten