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Zählerstände und Arbeitszahlen fürs zweite Jahr

Schon wieder müssen wir die Zählerstände für Strom (an den Netzbetreiber RNG) und Wasser (an evd) übermitteln. Passende Zeit, um auch im Baublog einen Bericht über unsere Verbräuche der ersten beiden Jahre zu erstatten (jeweils vom 01.11. bis 31.10.).

2009/10 2010/11
Wasserverbrauch, m³ 129 135
davon im Garten, m³ 42 56
Stromverbrauch Haushalt, kWh 2207 1940
Stromverbrauch Wärmepumpe, kWh 2719 2158
Wärmeertrag (nach Vaillant), kWh 8966 7499
Jahresarbeitszahl (ohne Heizpumpe) 4,30 4,47

Wegen der Trockenheit vor allem im Mai haben wir wieder sehr viel Wasser im Garten gebraucht. Im Haushalt haben wir den Stromverbrauch etwas reduziert. Ein Teil dieser Ersparnis geht aufs Konto der ausgebauten externen Heizungpumpe. Am erfreulichsten ist die Verbesserung der Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe, die sich sicherlich auch wegen der ausgebauten hydraulischen Weiche eingestellt hat. Trotz weniger Heizen im zweiten Jahr (bedeutet einen größeren Anteil der Wärme fürs Warmwasser, wo die COPs deutlich niedriger sind), hat sich die Jahresarbeitszahl deutlich verbessert. Dazu kommt noch, dass wir im ersten Jahr über einen Monat lang (bis zum Einzug am 09.12.2009) so gut wie keinen Warmwasserverbrauch hatten. Sonst wäre die Jahresarbeitszahl unserer Vaillant Geotherm VWS Wärmepumpe im ersten Jahr noch schlechter. Zu dieser sehr guten Jahresarbeitszahl muss man sagen, dass sie nach dem internen Wärmezähler von Vaillant VWS berechnet wurde. Nach den externen Wärmemengenzählern für Heizung und Warmwasser beträgt diese nur 4,09. Die Abweichung von rund 10% bei den Messungen des Wärmeertrags kann ich mir schlecht erklären, sie ist aber im Internet schon bekannt.

Auch nach Vaillant gut sichtbar: wir habe weniger geheizt in 2011
Auch nach Vaillant: weniger geheizt in 2011

 

Wärmepumpenstrom von Naturenergie

Schon ab dem 1. Februar 2011 bekommen wir unseren Wärmepumpenstrom nicht mehr von evd, sondern von Naturenergie. Das ist fast der einzige bundesweite Stromanbieter für Wärmepumpen. Lokaler Anbieter hin oder her, auf evd hatte ich nach der Preiserhöhung und vor allem wegen der schlechten Erfahrung bei der Abrechnung keine Lust mehr. Auch die Schlussrechnung von evd ist unklar. Abgebucht wurde ca. 5 EUR mehr als auf der Rechnung steht. Also sorry, evd, so geht’s nicht!

Bei Naturenergie konnte ich mir noch den alten Tarif von 16,66 cent/kWh für ein Jahr sichern. Bei evd wären es schon ab dem 1. Januar 18,31 cent/kWh gewesen. Auch der aktuelle Verbrauchspreis von Naturenergie liegt in Dormagen nur knapp über dem evd Preis, und zwar bei 18,68 cent/kWh. Und Naturenergie soll zu 100% aus Wasserkraft sein, also kein Zertifikathandel wie bei manchen Ökostromanbietern.

Der Stromanbieterwechsel ist wie bei Haushaltsstrom ganz einfach und risikolos. Es kommt keiner vorbei und es ändert sich nichts. Weder am Zähler, noch an der Schaltuhr oder den Sperrzeiten.

evd erhöht den Preis für den Wärmepumpenstrom

Wie schon befürchtet, erhöht evd den günstigen Arbeitspreis für Wärmepumpenstrom zum 01.01.2011 um 1,76 cent/kWh auf 18,31 cent/kWh. Das entspricht genau der Erhöhung der EEG-Umlage und ist daher eher als eine „kleine“ Erhöhung zu werten. Der Grundpreis bleibt anscheinend unverändert bei 78,54 EUR/Jahr, was auch noch recht günstig ist. Bei unserem Verbrauch entspricht die Preiserhöhung einer Jahresmehrbelastung von etwa 50 Euro.

Die erste Reparatur: Vorsicherung

Seit ein paar Tagen schießt eine Phase der elektrischen 3-Phasen-Vorsicherung bei uns immer wieder raus, wenn man einen größeren Stromverbraucher wie Herd, Bügeleisen oder Microwelle anmacht und eine Zeitlang anlässt. Ein großes Glück, dass von der Stromabschaltung weder Heizung noch Kühlschrank betroffen waren. Irgendwann wußten wir, welche Geräte besser nicht in welche Steckdose gesteckt werden und welche Herdplatten nicht angemacht werden sollten.

Eigentlich darf die Vorsicherung niemals schalten, sie dient ja dazu, dass man den Stromzähler stromfrei legen kann. Wenn irgendwas im Haus nicht stimmt, fliegt ja normalerweise entweder der FI-Schalter oder der entsprechende LS-Schalter.

Ein klarer Fall für die Gewährleistung der Baufirma, dachte ich. Der Chef der Haustechnikfirma, die die Installation machte, sagte nur, dass er wegen einem Schalter keine 400 km fährt. Ok, er ist auch kein Vertragspartner von uns. Ich  muss es wohl bei HHB Massivbau GmbH reklamieren. Nur konnte ich an HHB keine Mangelanzeige mehr direkt zustellen, da ihr Fax anscheinend nicht mehr funktioniert. Deswegen ging die Anzeige mit Fristsetzung von 48 Stunden an den Anwalt von HHB: dafür muss er ja normalerweise empfangsberechtigt sein. Da kam auch nichts zurück, daher habe ich jetzt dringend einen örtlichen Elektriker geholt und habe ihn die Sache prüfen lassen. Die Vorsicherung ist getauscht worden, jetzt bleibt der Strom an. Die Rechnung des Elektrikers werde ich wohl über die Gewährleistungsversicherung klären müssen.

[Update 12.03.2010] Überraschenderweise hat sich der Anwalt von HHB Massivbau gemeldet und hat die Mangelanzeige zurückgewiesen. Die angeblichen Mängel waren bereits bei der Abnahme erkennbar bzw. auf Änderungen unsererseits zurückzuführen, heißt es. Ich verstehe das so, dass wir den Schalter, der in einem verplombten Kasten unter 400 Volt sitzt, kaputt gemacht haben. Soviel zum Thema Gewährleistung bei HHB. [/Update]

[Update 18.03.2010] Die Anwälte von HHB Massivbau GmbH lassen klarmachen: Die Beseitigung der berechtigten Mängel ist durch HHB nicht abgelehnt worden. HHB ist bereit, berechtigte Mängelanzeigen ordnungsgemäß zu bearbeiten. Einer von den neu angezeigten Mängeln (nicht winddichte Fenster mit Schräge) wurde tatsächlich nicht zurückgewiesen und soll durch den Fensterbauer geprüft werden. Der Anruf vom Fensterbauer kam aber leider erst heute, ein Termin war erst nach Ostern möglich. Der Austausch der Vorsicherung wurde jedoch offenbar nicht als berechtigter Mangel angesehen. Wie diese Ferndiagnose im Detail funktioniert, weiß ich nicht. [/Update]

Der defekte SH-Schalter ist draußen
Der defekte SH-Schalter ist draußen

Strom, Wasser und Telekom werden angeschlossen

Die komplette letzte Woche waren diverse Firmen mit den bereits vor langer Zeit beantragten Hausanschlüssen beschäftigt. Gut, dass alles über evd bzw. Telekom zum Festpreis (gleich für alle) abläuft. Aber teuer ist es: Strom- und Wasseranschluss vom Haus bis zur Straße kosten zusammen ca. 3400 EUR. Kein Wunder bei der Anzahl von Beratern, Bauleitern und Subbauleitern, allein mit denen ich telefonieren musste. Und es gab viel zu regeln. Wie kommen die Handwerker ins Haus, wie buddeln sie es, ohne die Bohrleute zu stören, wo kommt der Sicherungskasten hin etc.

Beim Sicherungskasten haben wir uns mit dem Elektriker gegen die übliche Platzierung an der linken Wand entschieden. Davor muss nämlich 1,20 m Abstand sein (für einen Schritt zurück). evd ist da flexibel. So können wir den Kellerraum nun besser ausnutzen. Rechts von der Hauptsicherung kommt der Zählerkasten und die Wärmepumpe hin.

Über den Anschluss ans Telefonnetz kann man sich bei Teltarif.de ausführlich informieren. Bei uns wie fast überall gibt’s nur die Telekom. Noch bevor die Straße wieder zugemacht wurde, flatterte schon die evd-Rechnung ins Haus. Hmm… Aber jetzt ist alles drin und bald kann man Strom und Wasser richtig ans Hausnetz anschließen und die Zähler von evd setzen lassen.

Als erstes: Straße komplett aufgebuddelt
Als erstes: Straße komplett aufgebuddelt
Dann Löcher in der Hauswand
Dann Löcher in der Hauswand
Strom und Telekom an Hauptleitungen
Strom und Telekom an Hauptleitungen
Unüblicher Platz für Hauptsicherungskasten
Unüblicher Platz für den Hauptsicherungskasten

Anschlüsse (Strom/Wasser/Kanal)

Heute war ich bei evd und habe mich wegen der Strom/Wasser-Anschlüsse ausführlich beraten lassen. Der Berater bei evd war sehr nett und hat sich richtig Zeit genommen, alles detailliert zu erklären. Die Info für Bauherren auf der Webseite von evd war auch schon sehr gut aufbereitet.

Erstmal braucht die Baustelle Baustrom und Bauwasser. Baustrom kann man sich entweder vom nächsten „grauen Verteilerkasten“ oder als „Provisorium“ (da wo später der normale Stromanschluss hinkommt) legen lassen. Die erste Möglichkeit soll ca. 200 EUR kosten, die zweite ca. 500 EUR. evd prüft jetzt, was für unser Grundstück eher in Frage kommt. Ich muss in jeden Fall nur einen Baustromverteiler besorgen (den miete ich mir günstig bei HHB-Massivbau) und einen Stempel vom konzessionierten Elektriker auf dem Antrag, der bestätigt, dass mit dem Stromkasten alles ok ist. Das Anschließen und Zählersetzen macht evd (bzw. ein lokaler Elektriker, den evd beauftragt). Das ist also ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann. 🙂 Für den Baustrom berechnet mir evd dann satte 31,07 cent/kWh. Alternative Stromlieferanten kommen für den Baustrom wohl leider nicht in Frage. Ich habe erfahren, dass HHB bei mir mit einem Baukran bauen wird (warum auch immer). Was das Ding wohl an Strom verbraucht? Wichtiger Tipp: Den Baustromverteiler unbedingt mit einem Schloss abschließen.

Das Bauwasser bekomme ich über ein Standrohr mit dem Wasserzähler (zu mieten bei evd) aus dem nächsten Hydranten. Das Standrohr muss man jeden Tag bei Bedarf anschließen und abbauen. Nicht über Nacht am Hydranten stecken lassen.

Bei Baubeginn empfiehlt evd gleich die Anträge für die „normalen“ Hausanschlüsse zu stellen. Wasser und Strom werden bei mir zusammen auf dem direkten Weg zur Straße verlegt, was ca. 3700 EUR kosten wird. evd erstellt ein Festpreisangebot und erledigt alles: Anschluss an die Leitungen unter der Straße, Erdarbeiten bis zum Haus, Bohrungen und Abdichtungen. Also mal wieder ein Angebot, dass ich nicht ablehen kann. Wichtig ist für die Planung des Heizraums, dass die Anschlussstelle ca. 120 cm unter Gelände kommt und in die Ecke des Hauses (oder des Zimmers) gelegt werden soll. Damit der Anschluss auch wirklich gelegt werden kann muss die Baugrube geschlossen und verdichtet sein, das Haus muss abschließbar sein (eine Tür muss sein!) und ein Kanalanschluss muss stehen. Außerdem dürfen auf dem Leitungsweg auch keine Behinderungen oder Gerüste stehen.

Bei Technische Betriebe Dormagen war die Beratung weniger informativ. (Sie kriegen ja kein Geld mehr direkt von mir. ;-)) Letztendlich ist es die Entscheidung des Bauherren, mit welchem Tiefbauuntenehmen und wie das Schmutz- und Regenwasser in die Kanäle kommt. Wichtig ist, dass das gesamte Wasser eingeleitet werden muss. Es müssen an der Grundstücksgrenze auch zwei Kontrollschächte erstellt werden. Interessant fand ich im Gespräch, dass das Drainagewasser nicht eingeleitet werden und auch nicht auf dem Grundstück versickern darf. Der Berater wusste einfach nicht, wohin damit. Generell musste ich dem Kollegen vieles aus der Nase ziehen. Auf der Webseite der TB Dormagen findet man auch gar nichts zu den Kanalanschlüssen. Kein guter Bürgerservice!

Ich bin gespannt, wie wir das zeitlich alles geschickt schaffen: Kanalanschluss, Verfüllung der Baugrube, Auffüllung des Grundstücks, Anschluss an Versorgungsleitungen, Gerüste etc. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit, jetzt gilt es eine saubere Planung aufzusetzen.