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LED-Unterwasserstrahler für den Pool

Von Anfang an wollte ich LED-Licht im Pool haben. Auch wenn der Poolbauer mir sagte, dass LED-Lichteinheiten für den Pool entweder sehr teuer oder einfach schlecht und unausgereift sind. So viel Verlust kann man dabei nicht machen, dachte ich und habe mir bei Aliexpress für 180 USD direkt aus China zwei PAR56 farbige RGB-LED mit je 18×3 Watt zuschicken lassen. Mit Zoll bin ich dann immer noch unter 80 EUR pro Strahler. Die äußerlich gleichen LED-Poolleuchten kosten im deutschen Versandhandel ca. 175 EUR. Und das ist dann immer noch die billige Chinaware. Zum Vergleich: RGB-LED mit 70 Watt von Lumiplus mit 3 Jahren Garantie (?) kosten ab 570 EUR. Pro Stück.

Die Vorbereitungen für LED-Unterwasserstrahler sind die gleichen wie bei Halogenstrahlern. UWS-Töpfe für PAR56 einmauern. Gummi- oder Silikonkabel nach oben. Verteilerdosen setzen. Man muss nur schauen, dass im Kabel zum Trafo kein zu großer Spannungsabfall stattfindet und den Kabelquerschnitt entsprechen dimensionieren. Sonst kann passieren, dass die LEDs gar nicht anspringen. Ich habe 4×4 mm² Erdkabel verlegt. Bei ca. 40 Meter Kupferleitung (also je 20 m á 8 mm² hin und 8 mm² zurück) ergibt das einen Wiederstand von 0,0172 x 40 / 8 = 0,086 Ohm. Wenn beide Strahler zusammen z.B. 120 Watt geben, ergibt sich daraus ein Strom von 120 Watt / 12 Volt = 10 A. Der rechnerische Spannungsabfall in der Leitung wäre 10 A x 0,086 Ohm = 0,86 V. So viel zur Theorie.

Praktisch sieht es so aus, dass meine mit 54 Watt deklarierten LED-Strahler in Wirklichkeit bei weißem Licht (alle LEDs an) nur 30 Watt und bei einfarbigem Licht nur ca. 9 Watt verbrauchen, was man mit einem Strommessgerät leicht messen kann. Energiewunder aus China. Aber die Erfahrung im Betrieb zeigt: Das reicht bei unserem 4×8 Pool vollkommen aus. Ich habe keinen Vergleich mit den üblichen 300 Watt Halogenstrahlern, bin aber mit der Lichtausbeute mehr als zufrieden. Man sieht zwar die einzelnen LED-Strahlen auf dem Boden, das ist aber ok.

Als Trafo habe ich mir übrigens ein günstiges geregeltes 150 Watt Netzteil CLG-150-12A vom Meanwell genommen und in der Garage angeschlossen. Mit SELV-Logo ist das Netzteil für Benutzung an Pools zugelassen. Zusätzlicher Vorteil: Man könnte etwas an Kabel sparen und die Spannung einfach am Netzteil etwas höher regeln, wenn der Abfall zu groß ist. Kleiner Nachteil (?): Das Netzteil liefert Gleichstrom und mit Gleichstrom laufen die Lichteffekte bei zwei China-Strahlern schnell auseinander, weil kein Taktgeber da ist. Das ergibt aber sehr interessante Farbkombinationen im Wasser.

Insgesamt ist farbiges Licht im Pool für uns bislang das schönste und wichtigste von den „verzichtbaren“ Pool-Features. Weißes Unterwasserlicht wirkt dagegen einfach langweilig. Man kann mit der Fernbedienung auch verschiedene Farben oder Lichtwechseleffekte einstellen. Die Funkverbindung ist nicht 100% zuverlässig, aber ok. Ich schalte jetzt das Licht jeden Abend per Zeitschaltuhr einfach für ein Stündchen ein und das Wasser leuchtet in allen Farben. Der einzige Wermutstropfen: Man sieht im UWS-Licht die Foliennaht auf dem Boden mehr als deutlich. Ob das mit der Naht überhaupt besser ginge, weiß ich nicht. Unsere Spachtelarbeit an den Wänden sieht dagegen einwandfrei aus. Vielleicht hätten wir uns doch nicht so viel Mühe geben sollen. In die Zukunf gedacht: Es wäre etwas umständlich, wenn auf dem Pool irgendwann (unweigerlich) eine Solarfolie für die Nacht käme.

Die PAR56-Strahler brauchen nur ca. 30 Watt
Die PAR56-Strahler brauchen nur ca. 30 Watt
Das regelbare Meanwell-Netzteil mit SELV
Das regelbare Meanwell-Netzteil mit SELV
Das Poolwasser in Blau
Das Poolwasser in Blau sieht cool aus

Pool-Verrohrung und -Verkabelung

Nachdem die benötigten Gräben fertig waren, ging es diese Woche an die Verrohrung und Verkabelung des Pools. Die Wasserwege hat der Poolbauer mit einem 50er Flexrohr verlegt und an die Mauerdurchführungen und Skimmer geklebt bzw. geschraubt. Dabei gehen drei Saugleitungen separat von beiden Skimmern und dem Bodensaugeranschluss zum Technikhäuschen. Die Ausgangsleitung zu den drei Düsen ist dagegen mit nur einem Rohr ausgelegt. So kann die Pumpe einen besseren Durchsatz erreichen, da sie auf der Saugseite schwächer ist.

Meine Aufgabe war, die benötigten Erdkabel zu besorgen und gleich mitzuverlegen. Und da musste ich einiges in Kupfer investieren. So habe ich je 25 lfm gekauft:

  • NYY-J 5×2,5 mm² für die Gegenstromanlage – klar, ohne wird’s nicht gehen;
  • NYY-J 1×16 mm² für Potentialausgleich der Gegenstromanlage – das ist für den normgerechten Anschluss anscheinend erforderlich;
  • NYY-O 4×4 mm² für die Scheinwerfer – sie werden paarweise zusammengelegt. Hier muss man je nach Leistung der geplanten Scheinwerfer und Entfernung vom Trafo rechnen, welcher Querschnitt erforderlich ist, damit der Spannungsabfall nicht zu hoch ist.
  • NYY-J 5×1,5 mm² als Reserve für was auch immer, was wir vielleicht später im hinteren Gartenbereich anschließen wollen.

Die Erdkabel müssen übrigens nicht in einem Schutzrohr verlegt werden. Rausziehen und austauschen kann man die dicken starren Kabel eh nicht. Ich habe nur die aus dem Boden ragenden Enden zur Sicherheit gegen Spatenschläge in ein 32er Leerrohr gepackt. Für den Anschluss der Scheinwerfer habe ich außen am Beckenrand zwei Verteilerdosen mit 25-mm-Kabelverschraubungen angebracht. Mit der Schutzart IP67 können sie sogar kurz eingetaucht werden, aber bei 12V kann da eh nicht viel passieren. Um die Rohre und Kabel habe ich zur Sicherheit nur gesiebten Sand ohne Steine verfüllt.

Die Saugseite des Pools mit drei Wasserleitungen
Die Saugseite des Pools mit drei Wasserleitungen
Die Wasserleitung zu den Düsen und Verkabelung
Die Wasserleitung zu den Düsen und Verkabelung
Verteilerkasten am Poolrand für Scheinwerferanschlüsse
Verteilerkasten für Scheinwerferanschlüsse

Elektroinstallation in der Garage

Zwei Wochen, nachdem die Wände der Garage verputzt wurden, werden sie langsam trocken. Deswegen konnte ich endlich mit der Elektroinstallation angefangen. Diese mache ich selbst einfach auf Putz. Installationszonen muss man auf Putz keine einhalten, die Planung hat also den Wert auf Optik und Funktion gelegt. Der Strom kommt vom Erdkabel, das vorsorglich für die Garage beim Bau gelegt wurde und jetzt in der Garage hängt. Von da soll es an die drei Steckdosen (eine davon für den frisch installierten Torantrieb – leider muss es bei Novoport unbedingt eine Steckdose sein) und die Röhrenleuchte gehen. Das Licht soll von einem Bewegungsmelder geschaltet werden.

Drei feuchtigkeitsresistente IP55-Steckdosen, 10×2 Meter 20-mm-Panzerrohr mit 30 Montageschellen, 25 Meter 3×1,5 mm NYM-Kabel, einige Verteilerdosen, Steckklemmen, Düpel und Schrauben: alles gibt’s im Baumarkt. Die Montage war auch ohne Vorerfahrungen relativ einfach und binnen weniger Abende erledigt. (Ohne Physikkenntnisse kann ich das jedoch keinem empfehlen.) Nur der Bewegungsmelder muss noch umgetauscht werden, denn die Zeiteinstellung funktioniert nicht richtig.

Der Torantrieb Novoport von Novoferm hängt an der Seitenschiene
Der Torantrieb Novoport an der Seitenschiene
Rohrführung mit Schellen alle 40 cm und die Leuchte - alles IP 55
Rohrführung mit Schellen alle 40 cm und die Leuchte
Die Steckklemmen in der Verteilerbox machen die Verbindung sehr einfach
Mit Steckklemmen ist die Verbindung sehr einfach